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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ob einer von Ihnen beiden oder sonst jemand im Haus in letzter Zeit auffällige Aktivitäten in der Umgebung des Mausoleums bemerkt hat? Oder auf der Straße, die dort vorbeiführt? Insbesondere abends, meine ich, nach Einbruch der Dunkelheit? Lichter vielleicht, oder Geräusche?«
    »Mir ist nichts aufgefallen«, sagte Conway und schüttelte heftig den Kopf. Doch Markby schien es, als hätte er einen Augenblick gezögert.
    »Ihnen, Maria?«, fragte Conway.
    »Nicht das Geringste«, antwortete sie knapp. Sie warf Markby einen Blick zu, der ihn geradezu herauszufordern schien, an ihrer Antwort zu zweifeln.
    »Nun, und wie steht es mit den Schlüsseln für das Mausoleum? Wo werden sie aufbewahrt?«
    »Ich weiß es nicht.« Matthew warf einen hilflosen Blick zu seiner Sekretärin.
    »Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt noch welche gibt! Es ist Jahre her, dass jemand das Mausoleum betreten hat. Oh, nein, natürlich nicht. Sie behaupten ja gerade das Gegenteil. Aber hören Sie, Chief Inspector: Niemand in diesem Haus hat einen Grund, zu diesem grässlichen Monument zu gehen. Niemand geht auch nur in seine Nähe!«
    »Wenn irgendjemand etwas über die Schlüssel weiß, dann Prue«, sagte Maria mit einem Hauch von Bosheit in der Stimme.
    »Oh … ja. Unsere Haushälterin«, erklärte Conway.
    »Sie ist … sie wird wohl irgendwo im Haus sein.«
    »Ich habe am Vordereingang geklingelt, doch niemand hat geöffnet«, berichtete Markby.
    »Sie war möglicherweise bei meiner Frau – oder in der Küche.« Conway sah unbehaglich drein.
    »Soll ich gehen und sie suchen?« Maria bewegte sich bereits in Richtung Tür. Conway blickte Markby an und nickte.
    »Ja. Bitte tun Sie das.« Als sie weg war, reichte er Markby eine Tasse.
    »Ich hoffe nur, diese unangenehme Geschichte dringt nicht bis zu meiner Frau durch. Sie ist sehr nervös und erfreut sich nicht der allerbesten Gesundheit. Ich möchte sie nicht unnötig aufregen. Und ganz sicher könnte sie Ihnen nicht helfen. Allein die Vorstellung, dass Fremde sich auf unserem Grundstück … es ist schwierig zu erklären, doch sie wäre entsetzt! Von Mord ganz zu schweigen!« Markby trank von seinem Tee. Er war nicht besonders stark, doch er schien seinen aufgewühlten Magen ein wenig zu beruhigen.
    »Ich werde sie dennoch fragen müssen, ob sie etwas Ungewöhnliches in der Umgebung des Familiengrabes gesehen hat.«
    »Nein, nein, das sagte ich doch gerade! Sie dürfen nicht!« Conway brüllte fast.
    »Sie hat nichts gesehen! Sie kann Ihnen nicht helfen. Sie dürfen sie nicht befragen!« Er verstummte, und seine Stimme hallte in dem großen Raum nach. Er presste die Hände an die Schläfen.
    »Es … es tut mir Leid. Aber … meine Frau ist sehr krank, und ein Verhör durch die Polizei kommt überhaupt nicht infrage. Wenn Sie wollen, rufe ich ihren Arzt an, er wird dies in einem Attest bestätigen. Ich möchte Ihre Untersuchung nicht behindern. Mir ist durchaus bewusst, dass ein Mord …« Er stellte seine Tasse klappernd ab.
    »Hören Sie, angenommen, ich frage Adeline für Sie, in einem geeigneten Augenblick? Und erzähle Ihnen dann, was sie gesagt hat?«
    »Also schön«, erwiderte Markby langsam. Er brauchte die Kooperation der Conways, doch wie es aussah, erhielt er sie nicht ohne Druck.
    »Das wird für den Augenblick genügen. Trotzdem werde ich später vielleicht darauf bestehen müssen, Mrs. Conway persönlich zu befragen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Ihre Tochter. Ist sie zu Hause?«
    »Nein, ist sie nicht, und außerdem …« Conways Gesicht war vorhin bereits rot angelaufen, jetzt wurde es noch dunkler. Jeder weitere Einwand seinerseits wurde allerdings von den klappernden Absätzen Marias unterdrückt, die in diesem Augenblick die Rückkehr der Sekretärin ankündigten. In ihrer Begleitung befand sich eine stämmige Frau mittleren Alters mit einer Schürze voller Mehlstaub.
    »Ich bin Prue Wilcox!«, sagte sie energisch.
    »Mrs. Lewis sagt, Sie hätten ein paar Fragen. Ich wüsste nicht, was ich Ihnen sagen könnte.« Markby berichtete von dem Mord und wiederholte seine Fragen.
    »Ich habe nichts gesehen, aber ich kann Ihnen mit den Schlüsseln helfen. Das heißt, ich kann Ihnen zumindest zeigen, wo sie sein müssten und wo sie bis zuletzt waren. An einem Haken im alten Anrichtezimmer. Dort müssten sie eigentlich immer noch sein. Ich wüsste nicht, wer sie weggenommen haben sollte.«
    »Könnten wir hingehen und nachsehen?«, schlug Markby vor. Maria Lewis

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