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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Wimpern nieder,
    »wenn das nicht der Chief Inspector ist! Sie sind wohl Frühaufsteher, wie?«

    »Genau wie Sie«, antwortete Markby und kam sich dabei ziemlich dümmlich vor.
    »Ich war auf dem Schulweg.« Sie schnitt eine Grimasse, und als sie sah, dass er nicht begriff, erklärte sie:
    »Die Eltern, die für die Privatschulen zahlen, haben außerdem einen Minibus gechartert, der die Kinder morgens aufsammelt und bei den verschiedenen Schulen abliefert. Er fährt in der Innenstadt ab, und die lieben Kleinen werden jeden Morgen von ihren fürsorglichen Eltern dort abgeliefert. In Katies Fall von dem, der gerade nichts anderes zu tun hat. Ich habe heute den Kürzeren gezogen. Wenigstens habe ich so eine Gelegenheit, die Zeitungen einzukaufen.«
    »Sie mögen Katie wirklich nicht, wie?« Markby hatte seine Fassung wiedergewonnen und ging nun in die Offensive.
    »Nein. Aber sie mag mich ebenfalls nicht. Ich mag vieles sein, Chief Inspector, aber ich bin gewiss nicht scheinheilig! Ich sage, was ich denke. Deswegen sage ich auch, Adeline ist verrückt, wenn alle anderen erzählen, sie hätte ein nervöses Leiden. Und ihr Kind ist ein verzogenes Balg!«
    »Andere Menschen scheinen Katie recht charmant zu finden.« Sie klimperte erneut mit den Wimpern.
    »Ich bin nicht andere Menschen, Chief Inspector. Haben Sie das Geheimnis des Mausoleums-Schlüssels schon lösen können?«
    »Nein. Aber vielleicht können Sie mir bei einer anderen Frage helfen. Wenn ich recht verstanden habe, beschäftigt Mr. Devaux eine Reinigungsfirma für die Büroräume in Park House.«
    »Selbstverständlich. Sie kommt jeden Montag früh.« Sie beobachtete Markby misstrauisch aus hellen Augen. Sie wusste offensichtlich nicht, worauf er hinauswollte.
    »Sie beaufsichtigen das Personal?«
    »Selbstverständlich. Mit Adleraugen, Chief Inspector! Matthew zahlt gutes Geld für das, was diese Leute tun, und ich möchte nicht, dass sie mit den Akten oder Papieren Unfug anstellen.«
    »Also könnte keiner beispielsweise in die Küche des Schlosses entwischen? Und irgendetwas nehmen? Eine Tasse Wasser oder Kaffee?« Sie verzog die knallroten Lippen.
    »Das fehlte gerade noch, dass sie Kaffee trinken! Wenn sie eine Pause machen wollen, dann meinetwegen in ihrer Freizeit und nicht in unserem Büro. Außerdem, wenn sie einen Kaffee wollten, müssten sie dazu nicht in Prues Küche gehen. Der Bürotrakt besitzt eine eigene kleine Küche. Wissen Sie, dort habe ich den Tee für Sie und Matthew zubereitet, als Sie vor ein paar Tagen zu Besuch waren. Glauben Sie, dass einer von ihnen in die Küche geschlüpft sein und den Schlüssel genommen haben könnte?«
    »Dachte ich, ja«, gestand Markby.
    »Vergessen Sie’s. Ich persönlich sorge dafür, dass sie verschwinden, sobald sie ihre Arbeit erledigt haben.«
    »Warum so streng?«, erkundigte sich Markby neugierig. Sie beugte sich vor, und in ihren hellen Augen leuchtete Spott.
    »Geschäftsinformationen, Chief Inspector, sind bares Geld wert! Unsere Mitbewerber könnten auf diese Weise versuchen, einen Blick auf Verträge zu werfen und so weiter. Ich gebe ihnen erst gar keine Chance zu schnüffeln.«
    »Da sollten Sie aber besser auch ein Auge auf mich werfen«, sagte Markby.
    »Hey, soll das eine Einladung sein?« Sie rasselte mit ihrem Schlüsselbund, und dann stöckelte sie in ihrem blauen Mantel und den weißen Stiefeln auf einen am Straßenrand geparkten Wagen zu. Zu seiner Verärgerung spürte Markby, dass ihm trotz des kühlen Morgens ziemlich warm geworden war.
    Die Kühle des Morgens hatte nicht verhindert, dass die Türen des Silver Bells weit offen standen, um die schale Luft der Nacht nach draußen zu lassen. Das Geräusch eines laufenden Staubsaugers drang nach draußen sowie das Klappern von Flaschen. Die Reeves bereiteten alles vor, um das Pub später am Vormittag wieder zu öffnen. Daphne besorgte die Reinigungsarbeiten, und ihr Mann füllte die Bar auf.

    »Oh, hallo, Chief Inspector!«, sagte der Wirt mit Armesündermiene, als Markby das Lokal betrat. Er kam hinter dem Tresen hervor und ging, um die Tür hinter seinem Besucher zu schließen.
    Markby fragte sich, ob der Wirt sich möglicherweise sorgte, jemand könne bemerken, dass schon wieder Polizei in seinem Laden war. Daphne hatte unterdessen den Staubsauger abgeschaltet und musterte den Besucher aus ängstlichen, leicht vortretenden blauen Augen.

    »Überrascht, mich wiederzusehen, Mr. Reeves? Doch wohl eher nicht, nehme ich an.«
    »Dann

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