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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war der alte Barney also keine Hilfe?«, erkundigte sich Reeves düster.
    »Als Ablenkungsmanöver Ihrerseits – nein. Als Informant für mich – doch. Er hatte ein paar ziemlich interessante Dinge zu erzählen. Was wohl nicht in Ihrer Absicht lag, wenn ich mich nicht irre? Sie wollten mich auf eine falsche Fährte locken, um Ihre Ruhe vor mir zu haben, aber gleichzeitig kooperativ zu erscheinen. Machen Sie sich nicht die Mühe zu protestieren; diese Masche ist so alt wie Gasthäuser selbst. Aber Sie haben sich getäuscht; Crouch ist kein alter Trunkenbold, der nichts mehr von dem mitbekommt, was um ihn herum vorgeht. Er hat mir im Gegenteil eine ganze Menge erzählt.« Reeves schob den oberen Riegel an der Tür vor.
    »Sie können mir keinen Vorwurf machen! Wer will schon gerne die Polizei bei sich im Laden? Das vertreibt die Kundschaft!«
    »Vielleicht sollten wir uns ein wenig über Ihre Kundschaft unterhalten, Mr. Reeves.« Daphne ging zum Tresen, nahm ein Tuch zur Hand und drehte es zwischen den Händen.
    »Warum setzen wir uns nicht einfach irgendwo hin?« Markby ging zu einem Tisch, und nach kurzem Zögern und verstohlen gewechselten Blicken folgten ihm die beiden Reeves. Wie sie ihm gegenüber Seite an Seite saßen, erinnerten sie ihn unwillkürlich an Mr. und Mrs. Wills. Der Gedanke an Lynnes Eltern festigte Markbys Entschluss nur noch, mit aller nötigen Härte vorzugehen.
    »Das hier ist zwar nur eine Kleinstadt auf dem Land, aber es geschehen hier die gleichen Dinge wie sonst überall auch«, begann Markby.
    »Die menschliche Natur ändert sich eben nicht, was, Mr. Reeves? Niemand ist vollkommen, und jeder trägt seine kleinen verschämten Geheimnisse mit sich herum. Erzählen Sie mir von den Mädchen, die in Ihrem Pub verkehrt haben, der toten Lynne und ihren Freundinnen.«
    »Zu uns kommen viele Jugendliche«, gestand Reeves widerwillig.
    »Sie sind Kundschaft, genau wie alle anderen auch.«
    »Vielleicht haben einige von ihnen selbst nach Kundschaft gesucht?«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, mein Herr.« Reeves starrte Markby aus kleinen, tief liegenden Augen an.
    »Tatsächlich nicht? Ich denke aber doch.« Daphne quiekte erschrocken auf. Ihr Mann warf ihr einen bösen Seitenblick zu. Markby richtete seine Aufmerksamkeit auf die Frau.
    »Ja, Mrs. Reeves?«
    »Ich habe es nie gewollt!«, flüsterte sie.
    »Wir wissen nicht, ob irgendwas gelaufen ist!«, unterbrach sie Reeves.
    »Aber es war nicht richtig, Terry! Ich hab’s dir immer wieder gesagt!« Sie wandte sich erneut an Markby:
    »An jenem Abend – das Mädchen, nach dem Sie gefragt haben, ist mit diesem Kerl gegangen. Sie ist schon früher mit Männern mitgegangen. Immer mit anderen Männern. Und es gab noch ein paar andere, die mit ihr in unser Lokal kamen. Es war immer das Gleiche. Ich hab Terry häufig darauf angesprochen, aber er meinte, es würde niemandem schaden und uns außerdem nichts angehen!«
    »Hören Sie!«, Reeves beugte sich über den Tisch und streckte die Hand aus, mit der Handfläche nach oben.
    »Es war nicht so, dass sie jeden Tag in unser Pub gekommen wären! Ich erkenne eine professionelle Nutte, wenn ich sie sehe, und so etwas hätte ich nicht geduldet, nicht eine Minute! Diese Mädchen, das waren nur Amateure, die sich ihr Taschengeld aufgebessert haben. Ich kann schließlich nicht die Moral meiner Kundschaft kontrollieren! Die Menschen gehen in Pubs, um andere zu treffen. Um Freunde zu finden, und ja, auch um andere Männer oder Frauen aufzureißen oder was auch immer! Ich hätte nicht geduldet, dass mein Pub von Professionellen benutzt wird, aber diese Mädchen – sie kommen aus Bamford, und was hätte ich tun können? Ich kann schließlich nicht jeden vor die Tür setzen, von dem ich glaube, dass er nicht ganz sauber ist.«
    »Selbstverständlich können Sie das«, entgegnete Markby scharf.
    »Das Gesetz gibt Ihnen jedes Recht dazu. Sie allein bestimmen, wen sie in Ihrem Pub dulden und wen nicht. Wenn Sie glauben, jemand macht Scherereien, dann können Sie ihn jederzeit auffordern, Ihr Lokal zu verlassen.«
    »Aber sie haben keine Scherereien gemacht!«, heulte Reeves wütend.
    »Das ist ein neuer Laden! In Bamford gibt es jede Menge anderer Pubs! Ich kann mir nicht leisten, die Kundschaft wegzuschicken. Ich will ja, dass sie zu mir kommt! Außerdem will ich mir keine Feinde machen! Angenommen, ich hätte zu diesem Mädchen gesagt: ›Verschwinde, ich will niemanden hier drin, der auf der Suche

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