Ein Schöner Ort Zum Sterben
Zeitpunkt, da sich alle gegen sie verschworen zu haben schienen. Bestimmt war es nur Tratsch, diese Geschichte, dass die Polizei glaubte, der Mord hätte im Mausoleum stattgefunden? Wenn sie erst zu Hause war, würde sie Prue schon dazu bringen, ihr zu erzählen, was vorgefallen war und was die Polizisten wirklich gewollt hatten. Und diese Frechheit von Josh, sie zu beschuldigen, nur so zu tun, als wollte sie nicht nach Frankreich! Es war ja so gemein! Und das von jemandem, von dem sie geglaubt hatte, er wäre ihr Freund! Es war gemein, und er gab ihr auch noch die Schuld! Das Leben war so unfair! Und es war so kalt und elend hier draußen auf dieser einsamen Straße. Warum nur lief alles so schief? Katie marschierte weiter, wütend und ängstlich – und vor allen Dingen allein. KAPITEL 12
»Gar nicht schlecht, einen solch fantastischen Koch als Schwager zu haben«, sagte Meredith später an jenem Abend. Sie lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück.
»Aber wenn ich regelmäßig bei Paul essen würde, wäre ich fett wie eine Mamsell! Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass wir so früh nach Hause fahren? Der Bamforder Bahnhof so früh am Morgen im Winter ist nämlich nur dann halbwegs erträglich, wenn ich meinen Schlaf hatte.«
»Ich muss ebenfalls arbeiten!«, erinnerte Alan sie.
»Und meine Schwester ist Partnerin in einer Anwaltskanzlei.« Er warf einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war kurz nach elf.
»Der Mord an diesem Mädchen Lynne? Machst du denn Fortschritte?«
»Einige, ja. Ich fürchte, es wird eine ziemlich unangenehme Geschichte. Aber wir werden der Sache auf den Grund gehen.« So sicher wie das Amen in der Kirche, dachte er entschlossen. Wenn wir die Jugendlichen in unserer Stadt nicht schützen können, dann versagen wir auf breiter Front in unserer Arbeit! Er bog vom Market Square in die High Street. Bamford war um diese Abendstunde recht belebt. Die Pubs und Clubs hatten sich geleert, und überall gingen die Menschen, größtenteils Jugendliche, nach Hause oder standen in kleinen Gruppen herum und unterhielten sich. Der Imbisswagen machte gute Geschäfte. Der scharfe Geruch war sogar im Wagen bemerkbar. Nirgendwo schien es Probleme oder Streit zu geben. Doch als Markby den professionellen Blick über die Szene schweifen ließ, bemerkte er etwas, das ihn veranlasste, langsamer zu fahren und etwas vor sich hin zu murmeln.
»Was ist denn?«, fragte Meredith.
»Dort vorn. Siehst du diesen Wagen? Er hat am Straßenrand angehalten, direkt neben dieser Gruppe Jugendlicher.« Meredith sah eine große dunkle Limousine, die neben einer kleinen Schar junger Leute gehalten hatte. Der Fahrer schien sich zur leeren Beifahrerseite zu beugen und etwas durch das offene Fenster zu rufen. Während Meredith hinsah, lösten sich ein Junge und ein Mädchen aus der Gruppe und traten zum Wagen. Die anderen beobachteten den ganzen Vorgang misstrauisch. Der Junge schüttelte den Kopf. Das Mädchen rief etwas zu den anderen, die ebenfalls verneinend reagierten. Der Wagen fuhr langsam davon.
»Ich fahre ihm ein wenig hinterher, um zu sehen, was er vorhat«, sagte Markby.
»Falls du nichts dagegen hast, heißt das.«
»Selbstverständlich nicht. Was meinst du denn, was er plant?«
»Hmmm. Vielleicht erfahren wir es diesmal. Er hält wieder an.« Die Bremslichter der Limousine leuchteten auf. Diesmal hielt der Fahrer neben zwei Mädchen.
»Ich schätze, es wird Zeit, ihm auf den Zahn zu fühlen!«, sagte Markby in plötzlicher Entschlossenheit. Er überholte die haltende Limousine, steuerte davor zum Straßenrand und war aus der Tür und beim Fahrer des anderen Wagens, bevor Meredith Zeit hatte zu blinzeln. Weder der Fahrer noch die beiden Mädchen bemerkten Markby, bevor er bei ihnen war. Die Mädchen sahen ihn zuerst. Sie wandten sich augenblicklich ab und gingen davon. Bevor der Fahrer sich ebenfalls aus dem Staub machen konnte, beugte sich Markby zu seinem Fenster hinunter.
»Guten Abend, Sir! Ich bin Polizeibeamter, und ich frage mich … Herr im Himmel, Mr. Conway!«
»Chief Inspector!« Conway blickte verblüfft zu ihm auf. Er fummelte am Verschluss seines Sicherheitsgurtes und stieg aus.
»Hören Sie, ich weiß genau, dass mein Verhalten seltsam erscheinen muss! Ich gehöre nicht zu dieser Sorte Leute! Ich suche nach meiner Tochter! Sie ist nicht von der Schule nach Hause gekommen! Meine Frau und ich machen uns Sorgen. Ich dachte, ich fahre nach Bamford und frage die jungen Leute, ob jemand
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