Ein Schöner Ort Zum Sterben
herstellen. Selbst wenn alles vorbei ist und der Täter gefasst wurde, werden die Dinge nicht wieder sein wie vorher.«
»Wir müssen nicht zum Essen ausgehen, wenn du nicht möchtest. Ich bin sicher, ich kann eine Kleinigkeit improvisieren«, schlug Meredith vor.
»Ich habe noch eine Flasche Wein.« Sie zögerte und überlegte, ob sie ihm von ihrer Expedition zusammen mit Barney Crouch erzählen sollte. Eine schöne Zeitverschwendung schien dieses Abenteuer zu werden! Sie beschloss, Alan nicht damit zu belästigen.
»Bist du eigentlich mit deiner Jagd nach dem walisischen Küchenschrank schon weitergekommen?«, fragte er, während er die Füße anzog und sich erhob.
»Nein. Irgendwo muss es einen geben, aber die klassischen Küchen sind im Augenblick der letzte Schrei, wie ich mir immer wieder sagen lassen muss. Walisische Schränke sind fast nicht zu bekommen.«
»Warum besuchst du nicht einmal die Wirtin vom Silver Bells? Sie haben die alten Küchenmöbel rausgerissen, und man kann schließlich nie wissen. Ich gestehe, es ist nur eine kleine Chance, also mach dir lieber nicht zu viel Hoffnungen.«
»Das ist eine gute Idee! Ich werde gleich morgen dort vorbeifahren!«
»Sprich mit der Frau. Der Wirt kommt nicht aus unserer Gegend. Ich könnte das Lokal jederzeit schließen lassen, nach allem, was wir erfahren haben. Aber die beiden sind noch nicht lange hier, und beide sind nicht vorbestraft, also gebe ich ihnen noch eine Chance, ihren Laden auf Vordermann zu bringen. Sie haben hart gearbeitet und möchten wirklich etwas aus dem Pub machen.«
»Dann könnten sie wahrscheinlich gut ohne die Probleme leben, die ihnen Lynne Wills beschert hat, wie?«, beobachtete Meredith.
»Es soll ihnen eine Lehre sein, sich genau anzusehen, an wen sie Alkohol ausschenken«, sagte Markby ohne eine Spur von Mitleid.
»Wo ist diese Flasche Wein?«
* Gemeint ist die Figur auf dem gleichnamigen Bild (Dulle Griet) von Pieter Bruegel. (Anm. d. Übers.)
Zwei Ermittlungen, die vielleicht im Zusammenhang stehen, vielleicht aber auch nicht, verkomplizieren das Leben ohne Ende, dachte Markby am Montagmorgen. Doch es war nicht nur das, was ihn so unzufrieden machte. Den Sonntag mit Meredith zu verbringen war stets wundervoll, doch der Beginn einer neuen Woche und die unvermeidliche Tatsache, dass jeder wieder seiner Wege ging, betonten jedes Mal aufs Neue, dass sie nur eine Wochenend-Beziehung hatten. Es sah alles danach aus, als würde sich auch in Zukunft nichts daran ändern. Doch in irgendeinem Winkel seines Bewusstseins weigerte er sich immer noch, das zu akzeptieren. Es war wie ein ungelöster Fall, eine offene Akte, die nicht vom Schreibtisch und aus seinem Gedächtnis verschwinden wollte. Sie verlangte danach, abgeschlossen zu werden. Damit alles seine Ordnung hatte. Markby seufzte laut.
»Glaubt der Superintendent immer noch, dass wir nach einem einzigen Mörder suchen?«, erkundigte sich Helen Turner, die Markbys Seufzer falsch interpretierte. Zehn Minuten zuvor hatte Markby mit seinem Vorgesetzten telefoniert.
»Was? Oh, nun ja, er ist schwer zu überzeugen, sagen wir es mal so. Ich weiß es nicht. Gäbe es eine Verbindung zwischen den beiden Morden, dann wohl dieses elende Mausoleum, und wenn es nur deswegen ist, weil es auf dem Grund und Boden der Devaux steht. Aber wir wissen nicht, ob Katie überhaupt jemals dort gewesen ist.«
»Die Tür wurde von jemandem aufgesperrt, der in den Besitz des Schlüssels gelangt ist und ihn anschließend wieder an den Haken im Anrichtezimmer hängen konnte«, sagte Helen.
»Wie ich das sehe, Sir, muss es jemand aus dem Haus gewesen sein.«
»Oder Dom Harris, trotz Marias gegenteiliger Versicherungen? Ist irgendjemand dabei, diesen Burschen unter die Lupe zu nehmen? All diese elektronischen Spielereien – sicher sind einige davon heiß? Oder vielleicht war es auch Mutchings. Wir dürfen ihn nicht ausklammern, nur weil er offensichtlich nicht der Hellste ist. Hier scheinen die Arnolds das verbindende Glied zu sein. Wenn irgendjemand weiß, wer den Schlüssel besorgt hat, dann die junge Nikki, jede Wette! Ich schätze, wir müssen uns sämtliche Jugendlichen noch einmal vornehmen. Ich kümmere mich um den Jungen, Josh Sanderson. Sie scheinen das Vertrauen von Mrs. Arnold gewonnen zu haben. Versuchen Sie noch einmal, mit ihr zu reden. Wenn es Ihnen gelingt, sie auf Ihre Seite zu ziehen, bringt sie ihre Tochter vielleicht zum Reden.«
Helen verzog das Gesicht. Nichtsdestotrotz
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