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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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geben. Wenn Sie Händlerin sind, sag ich’s lieber gleich, dann sparen Sie sich die Fahrt nach hier draußen.«
    »Ich bin keine Händlerin! Ein Freund hat mir erzählt, Sie hätten die alte Küche rausgerissen. Alan Markby. Er ist …«
    »Oh, Mr. Markby!« Daphnes Stimme wurde freundlicher.
    »Er hat mir erzählt, dass er eine Freundin hat, die ihre Küche renoviert. Nun, Sie können gerne jederzeit vorbeikommen und einen Blick auf das alte Ding werfen. Aber ganz ehrlich, es ist nur noch Plunder!«
    »Ich komme vorbei, sobald ich kann!«, versprach Meredith. Schließlich, so dachte sie hoffnungsvoll: Dem einen sein Plunder ist dem andern seine Antiquität. KAPITEL 16 Nachdem Markby Sergeant Turner mit ihren Aufgaben für den Tag betraut hatte, richtete er seine Gedanken auf Josh Sanderson. Er erinnerte sich nur zu genau an die unvorteilhafte Reaktion des Schulmeisters, als er zum ersten Mal wegen dem jungen Sanderson im Bamford Community College vorgesprochen hatte. Markby verzog das Gesicht. Es war nicht fair, die Vorurteile des Mannes gegenüber Josh noch zu verstärken. Er würde bis halb vier warten und hoffen, dass er Josh bei der Rückkehr von der Schule vor dem Haus seiner Tante abfangen konnte. Das Leben war, wie es war, und die beiden Morde, so grässlich sie auch sein mochten, waren nur ein Puzzlestein im großen Plan der Dinge, daher wandte sich Markby zunächst anderen offenen Angelegenheiten zu, die nichts mit dem Tod der beiden Mädchen zu tun hatten. Als er schließlich damit fertig war, war es fast Mittag. Markby trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch und stellte sich die Frage, die man sich stets als Erstes stellen musste, wenn es um einen Mordfall ging: cui bono? Wer hatte einen Vorteil davon? Immer vorausgesetzt, Katies Ermordung war kein Akt sinnloser Gewalt, musste irgendjemand daraus seinen Vorteil ziehen. Sicher nicht ihre Eltern, und auch nicht Prue Wilcox. Was hatte Meredith gesagt? Wenn Maria sich Matthew Conway angeln wollte, dann musste sie nicht nur Adeline aus dem Weg räumen. Es war an der Zeit, sich noch einmal mit der Lady zu unterhalten. Selbst die anmutige Mrs. Lewis musste irgendwann einmal an einem Diätcracker knabbern, die roten Lippen an den Rand einer Tasse schwarzen Kaffees legen oder vielleicht auch nur einen Apfel essen. Markby stellte sich vor, wie die perfekten weißen Zähne in einen knackigen Apfel bissen. Warum nur musste er an einen Vampir denken? Apfel. Eva. Schlange. Das Böse. Also jetzt aber!, tadelte er sich. Das ist wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt für Wortspielereien. Bleiben wir doch logisch. Warum haben Amerikaner alle so gute Zähne? Warum bin ich so aufgeregt bei dem Gedanken, Maria Lewis zu befragen?
    Maria öffnete die Tür an der Seite von Park House, die zum Bürotrakt führte. Sie blickte Markby von oben bis unten an wie einen Hausierer, der gekommen war, um Schnürsenkel zu verkaufen.

    »Hi!«, sagte sie lässig.
    »Wollen Sie wieder mit Matthew reden? Können Sie ihn nicht ein wenig in Ruhe lassen? Es ist wirklich schwer für ihn, mit der ganzen Sache fertig zu werden. Außerdem ist es Mittag. Essen Sie denn nichts?«

    »Nein«, antwortete Markby brüsk.
    »Ich bin Polizeibeamter. Ich nehme ungesundes Fastfood zu ungesunden Zeiten zu mir, und ich leide unter Verdauungsproblemen. Wahrscheinlich ende ich irgendwann mit einem Magengeschwür. Die Öffentlichkeit erwartet das für ihre Steuergelder. Ich möchte mit Ihnen reden, und ich dachte mir, Sie hätten jetzt vielleicht Zeit.«
    Ihre hellen Augen ruhten neugierig auf ihm.
    »Sicher. Kommen Sie herein.« Sie trat zur Seite, und er schob sich an ihr vorbei in den Bürotrakt. Sie hatte Parfüm aufgetragen. Das Büro war sehr still.
    »Matthew isst mit Adeline und Prue im Haupthaus«, erklärte sie, als hätte sie seine Gedanken erraten.
    »Er hat sich den Nachmittag frei genommen. Wenn Sie hier mit mir reden möchten, sind wir ungestört. Oder sollen wir lieber nach oben in mein Apartment gehen?«
    »Hier ist es gut«, beeilte er sich zu sagen. Er hatte nicht ganz daneben gelegen, was Marias Mittagessen anging. Auf ihrem Schreibtisch stand ein Tablett mit drei Scheiben Roggen-Knäckebrot und einer Schale mit Hüttenkäse.
    »Ich mach Ihnen schnell einen Tee. Milch, richtig? Setzen Sie sich doch.« Ein roter Fingernagel deutete auf einen futuristischen Sessel, der aussah, als hätte sein Designer beim Entwurf die kleinen Gefängniszellen im Tower von London vor Augen gehabt: Er

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