Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
gekommen!“
„Hope macht fast die ganze Arbeit alleine, aber es ist schön euch zu sehen!“
„Hmm. Hope muss eine achtarmige Krake sein, sonst schafft sie das hier niemals allein.“ Velma sah Annie durchdringend an. „Und ich habe dir gesagt, dass du dich mehr ausruhen musst. Wo ich jetzt schon mal hier bin, kann ich auch gleich nach dir sehen. Komm, wir gehen nach oben.“
Sydney Creighton lief durch die Küche und nahm sich eine Schürze vom Haken. „Ich helfe in der Zwischenzeit mit den Kuchen.“
„Ich backe auch!“ Stolz zeigte Emmy-Lou auf die Teigreste, die sie ausgerollt und mit Zimt und Zucker bestreut hatte.
„Ohhh“, sagte Sydney. „Meinst du, ich kann deinen Teig in Streifen schneiden und ihn mit den anderen Kuchen backen? Dann können wir deinen Kuchen nachher essen, wenn wir Tee trinken.“
„Oh ja, bitte.“
„Das geht doch sicher, oder, Hope?“ Annie schaute sie an.
„Das ist eine gute Idee. Ich denke, Miss Velma und du, ihr geht jetzt besser nach oben. Miss Velma, bitte sagen Sie mir nachher, was Annie braucht. Ich werde alles tun, damit es ihr und dem Baby gut geht. Sie werden sich ja auch um Annie kümmern, wenn ihre Zeit gekommen ist. Sie wissen, was ihr guttut.“
Velma und Annie gingen nach oben. Auf der Treppe rief Velma über die Schulter: „Wir trinken nachher nicht einfach nur Tee und fahren wieder. Wir bleiben auch zum Mittagessen und fast den ganzen Nachmittag.“
„Genau.“ Mrs Creighton strich ihre Schürze glatt. „Das Erste, was ich je gebacken habe, war Kuchen.“
Velmas Schritte polterten auf den Holzdielen über ihnen.
Sydneys Augen blitzten. „Gott sei Dank backe ich mittlerweile sehr viel besser als damals. Welche Kuchen backen wir denn heute?“
Stunden später, als sie auf der Veranda standen und der Kutsche nachwinkten, legte Hope ihren Arm um Annies Schultern und drückte sie an sich. „Das war eine gute Idee von Gott, die beiden Frauen heute hierherzuschicken, oder? Velma wusste genau, was all die anderen Frauen zur Ernte mitbringen werden und was noch gebraucht wird. Das hat uns eine Menge Zeit gespart.“
Annie ließ ihren Blick durch die Küche schweifen und nickte.
Ich hab noch bis Samstag Zeit, um sie durch die Ernte zu bringen. Und am Sonntag in der Kirche könnte mich schon jemand fragen, ob ich auf seiner Farm aushelfen will. Diesmal wird mir der Abschied sehr schwerfallen.
„Ich mach mir Sorgen. Es gibt noch so viel zu tun, und ich werde wahrscheinlich irgend etwas Wichtiges vergessen.“
Hope verschränkte die Arme vor der Brust und grunzte. „Deshalb bin ich ja da. Ich werde mich um alles kümmern. Und wenn ich was vergesse, dann kannst du mich ja daran erinnern. Wir arbeiten wirklich gut zusammen.“
Annie schien noch nicht wirklich überzeugt. „Glaubst du, wir schaffen das morgen?“
„Absolut. Morgen bei der Ernte wird es richtig gutes Essen geben. Du wirst schon sehen. Wir haben heute mehr geschafft als eine ganze Armee von Ameisen.“
„Wir hätten noch mehr geschafft, wenn ich keinen Mittagsschlaf gemacht hätte.“
Hope kicherte. „Das stimmt nicht. Denn dann hätten Velma und ich abwechselnd auf dir sitzen müssen, damit du liegen bleibst und dich ausruhst.“
Emmy-Lou sah Hope mit offenem Mund an. „Würdest du dich wirklich auf sie setzen?“
„Wenn ich es getan hätte, wäre es ihre eigene Schuld gewesen.“ Hope spürte, wie sich jeder Muskel in Annie verkrampfte. Sofort bereute sie ihre Worte und fügte hinzu: „Aber deine Tante ist eine gute Frau. Deshalb müssen wir uns darüber auch keine Gedanken machen. Annie, ihr habt hier wirklich nette Nachbarn, nicht wahr?“
Annie stammelte: „Gut, dass du ihnen die Pfirsiche angeboten hast.“
„Velma hat sich sehr gefreut und Sydney konnte es kaum fassen, dass du ihr den Pfirsichkuchen mitgegeben hast. Sie hat erzählt, dass ihr Mann schrecklich gerne Süßes ist.“
„Ich sollte besser weiterarbeiten.“ Wieder wanderte Annies Blick durch die Küche. „Was soll ich tun?“
Hope spielte mit Emmy-Lous Locken. „Erinnerst du dich noch, dass du uns vor ein paar Tagen beim Fegen geholfen hast? Nach all dem Backen heute freut sich der Boden, wenn er wieder einmal so richtig gefegt wird. Wie wäre es, wenn du großes Mädchen dich darum kümmerst?“
„Okay!“ Emmy-Lou rannte los.
Als Annie ihr folgen wollte, hielt Hope sie zurück. „Ich weiß, dass Velma gesagt hat, dass es dir gut geht. Das heißt aber noch lange nicht, dass du bis zum
Weitere Kostenlose Bücher