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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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„Nein. Sie ist eine herumziehende Köchin, die bei der Ernte hilft.“
    „Miss Hope ist meine Wunschblumenfreundin. Irgendwann wird sie weggeweht, aber immer, wenn wir Löwenzahn sehen, denken wir aneinander.“
    Der Doktor wandte sich an Jakob. „Das Brot und der Hühnersalat sind wirklich gut. Wissen Sie zufällig, ob sie das Reisen vielleicht aufgeben will und Interesse an einer festen Anstellung hat?“
    „Das weiß ich nicht.“
    Der Arzt biss in den Haferkeks mit Rosinen. Er kaute ein paarmal und hielt dann inne, um den Geschmack auszukosten. Dann schluckte er. „Schicken Sie sie zu mir.“
    Emmy-Lou schüttelte den Kopf. „Miss Hope bleibt bei uns bis das Baby kommt. Das hat sie versprochen, oder Papa?“
    „Miss Hope bekommt ein Baby?“
    Emmy-Lou kicherte wieder. „Nein. Tante –“
    „Wir müssen jetzt zusammenpacken und uns wieder auf den Weg machen.“ Jakob ärgerte sich, dass er die Unterhaltung nicht schon früher unterbrochen hatte. Seine Familie ging den Arzt nichts an. Er sprang auf die Füße. „Sonst wird es dunkel, bevor wir nach Hause kommen.“
    „Ich bin aber noch nicht fertig.“ Emmy-Lou schaute auf den Pfirsich und den Keks, die noch auf ihrem Schoß lagen.
    „Du isst sowieso nur ein halbes Sandwich. Gib dem Doktor die andere Hälfte.“
    Sofort hielt Emmy-Lou ihm ihr Sandwich hin. „Ich schaffe auch keinen ganzen Pfirsich. Sie sind so groß, und ich kann nicht so viel essen.“
    Jakob nahm ihr den Pfirsich aus der Hand und hielt ihn dem Doktor vor die Nase. Gleichzeitig gab er Emmy-Lou den Rest seines Pfirsichs. „Hier.“
    Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Jetzt hat mein Magen genug Platz für meinen Keks und mein Bonbon!“
    „Ja. Du bleibst jetzt kurz hier und isst alles auf, während ich das Essen in die Küche bringe und dein Papa seine Hände wäscht.“
    Jakob folgte dem Arzt in die Küche. Sobald er sicher war, dass Emmy-Lou sie nicht mehr hören konnte, räusperte er sich. „Wegen der Brille: Ich habe zwei Dollar und dreiundfünfzig Cent bei mir. Ich müsste Ihnen den Rest schicken.“
    Der Doktor schüttelte den Kopf.
    Jakobs Mund wurde ganz trocken. „Sie können mir vertrauen.“
    „Daran zweifle ich nicht im Geringsten. Aber die Brille kostet nur zwei Dollar und fünfundzwanzig Cent.“
    Verzweiflung und Stolz kämpften in Jakobs Brust. „Ich habe das Preisschild an dem Etui gesehen.“
    Der Doktor zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sind die Schilder vertauscht worden. Erinnern Sie sich – ich habe gesagt, dass Mermod & Jaccard der Hersteller ist. Meiner Meinung nach gibt es keine andere Firma, die so gute Gläser schleift wie diese. Doch die Firma stellt nicht nur die normalen Brillen her, sondern auch sehr elegante Brillen für die gehobenere Gesellschaft. Die verzierten Gestelle für eine erwachsene Frau kosten fünf Dollar. Einfache Gestelle wie das von Emmy-Lou – besonders die kleinen mit den winzigen Gläsern – wären mit fünf Dollar völlig überteuert.“
    Jakob wusste nicht, ob der Doktor nur die Fakten aufzählte oder ob er aus Mitleid auf einen Teil des Geldes verzichtete. Schließlich entschied sich Jakob dafür, das Angebot dankbar anzunehmen. „Und wie viel schulde ich Ihnen für die Untersuchung?“
    „Lassen Sie mich überlegen ...“ Der Doktor ginste. „Ein Picknick. Ja, ganz bestimmt. Und die Reste für morgen.“
    Jakobs Augen verengten sich.
    Der Arzt deutete auf sein Küchenregal. Dort standen eine stattliche Anzahl Dosen mit diversen Gerichten. „Sie haben offensichtlich noch nie eine Dose Tomaten mit Beefsteak gegessen. Wir sind mehr als quitt. Ich würde mich freuen, wenn Sie Miss Hope von meinem Angebot erzählen könnten. Ich würde ihr hier gerne eine Stelle anbieten.“
    Jakob bezahlte den Arzt. „Ich werde es ihr gegenüber erwähnen, aber verlassen Sie sich nicht darauf, dass sie auch wirklich kommt. Sie ist eine Frau, die heute hier und morgen dort ist.“ Obwohl Jakob wusste, dass es die Wahrheit war, wünschte er sich, es wäre nicht so.
    * * *
    „Willkommen zu Hause!“ Hope rannte die Stufen hinunter in den Hof. Es war schon ziemlich dunkel, und sie hatte sowohl in der Küche als auch im Wohnzimmer eine Lampe ins Fenster gestellt, damit Jakob den Weg nach Hause besser fand.
    Annie kam langsam hinter ihr her. „Ihr habt es geschafft.“
    „Natürlich haben wir das. Papa hat immer zu dem großen Stern am Himmel geschaut.“ Emmy-Lou deutete nach oben. „Glaubst du, dass das derselbe Stern ist

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