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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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ihre Hand über den Tisch und legte sie auf Jakobs kräftiges Handgelenk. „Es ist wirklich schrecklich, und ich verstehe es auch nicht. Aber es ist immer noch besser, wenn Gott das alles versteht und ich nicht, als andersherum.“
    Jakob befreite seine Hand mit einem Ruck und sprang auf die Füße. „Ich will nicht, dass meine Kleine blind wird.“
    „Das will keiner von uns.“ Phineas stand auf. „Hast du es Annie schon gesagt?“
    „Ja.“ Es klang wie ein Bellen. „Ihr Herz war vorher schon so schwer. Jetzt ist ihr Herz gebrochen.“
    Langsame, schwere Schritte auf der Treppe sagten ihnen, dass Annie gleich in der Küche stehen würde. Hope sah kurz in Richtung Treppe und richtete sich auf. „Mr Stauffer, Sir, wir werden alle zusammenarbeiten und ganz viel beten. Es gibt immer Hoffnung.“
    Der Blick aus seinen kalten blauen Augen durchbohrte sie. „Gibt es die?“

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 18
    „Wie viele Sterne kannst du sehen?“
    Jakob blieb wie angewurzelt stehen und starrte Hope durch das offene Fenster an. Was fiel ihr ein, seine Tochter so etwas zu fragen?
    „Ein, zwei, drei. Ich sehe drei.“
    „Genau. Da sind drei Sterne.“ Hope schwieg einen Moment, dann fragte sie wieder: „Wie viele Sterne kannst du jetzt sehen?“
    „Eins, zwei, drei. Drei.“
    „Deine neue Brille hilft dir wirklich sehr. Jetzt sag mal, sind das dieselben Sterne, die du gerade eben gezählt hast?“
    Jakob beugte sich vor, um besser zu hören, und hielt den Atem an. Was war das für ein seltsames Spiel, das Hope mit Emmy-Lou spielte?
    „Nein. Das sind andere Sterne. Die ersten Sterne waren auf etwas Rotem und Grünem. Die hier sind auf Blau.“
    „Du bist so ein schlaues Kind! Nur weil du die ersten Sterne jetzt nicht mehr sehen kannst, heißt das, dass sie nicht mehr da sind?“
    Emmy-Lou kicherte los. Das Geräusch wärmte Jakob das Herz genauso wie ihre Antwort. „Sie sind alle immer noch auf der Decke. Sie sind nur auf der anderen Seite.“
    „Da hast du recht. Nur weil wir manche Sachen nicht sehen, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht da sind. Nun schau mal her. Ich werde meinen Quilt jetzt hier ausbreiten. Darauf kannst du ganz viele Sterne finden. Wir können sie dann nachher zusammen zählen.“
    Als er ins Haus kam, zwang sich Jakob dazu, nicht ins Wohnzimmer zu schauen. Er wollte den Quilt nicht sehen, über den er gerade so viel gehört hatte. Doch eigentlich war es nicht der Quilt. Er wollte nur nicht sehen, wie Emmy-Lou krampfhaft versuchte, die Sterne zu erkennen. Stattdessen schaute er Hope an. „Phineas und ich gehen jetzt.“
    „Ihr geht zur Smith-Farm.“ Hope senkte die Stimme. „Gestern Nachmittag, als Annie sich hingelegt hat, habe ich alle Eier zu den Smiths gebracht, so wie Sie es gesagt haben. Habe auch noch ein paar Hühner mitgenommen für sie.“
    „Sehr gut.“ In der ganzen Aufregung hat Hope trotzdem daran gedacht.
    Hopes Stimme wurde wieder etwas lauter. „Bevor Sie und Phineas sich auf die Socken machen, habe ich noch etwas zu essen für euch. Dann haltet ihr bis zum Mittagessen durch.“ Sie hob die Schüssel hoch, die verkehrt herum auf dem Tisch stand. Darunter war ein Teller mit Sandwiches. „Gebratener Schinken und Eier.“
    „Danke. Wegen heute. Emmy-Lou –“ Er warf Emmy-Lou einen schnellen Blick zu. Sie saß über den Quilt gebeugt und fuhr mit ihren kleinen Fingern die Sterne nach. „Am Besten geht sie mit ihrer Tante zur Forsaken-Ranch.“
    „Aber Papa, nur die Babys gehen zur Forsaken-Ranch.“ Emmy-Lou kam in die Küche gerannt und zupfte ihren Vater am Hosenbein. „Ich bin schon ein großes Mädchen. Große Mädchen gehen –“
    „Dahin, wo ihr Vater sie haben möchte.“ Die Brillengläser ließen ihre Tränen noch größer erscheinen als sonst. Aber er durfte nicht nachgeben. Er musste sie beschützen. Alles war jetzt anders. Sie war nicht wie die anderen Kinder und deshalb brauchte sie jetzt seinen besonderen Schutz. Widerstandskraft. Kinder können sich an neue Situationen anpassen. Sie wird lernen, dass jetzt alles anders werden würde, als es vorher gewesen war.
    Hope hockte sich vor Emmy-Lou hin – keine wirklich damenhafte Pose, aber das schien ihr nichts auszumachen. Sie balancierte auf ihren ausgetretenen Stiefeln und klopfte Emmy-Lou auf die Schulter. „Dein Papa hier tut dir einen wirklich großen Gefallen. Er erlaubt dir heute, mit deiner Tante zu gehen. Dann kannst du alles lernen,

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