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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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wie bei der Geburt von Jesus? Und auch mein ganz besonderer funkelnder Stern?“
    „Das ist der Mond.“ Jakobs Stimme klang belegt, als er Emmy-Lou vom Pferd in Hopes Arme gleiten ließ.
    „Ach so.“ Emmy-Lou grinste.
    Annie kam noch ein paar Schritte näher. „Emmy-Lou, du hast ja eine Brille auf!“
    „Ja.“ Sie nickte. „Papa hat sie dem Doktor abgekauft.“
    „Sie soll sie ab jetzt immer tragen.“ Jakob stieg vom Pferd.
    „Außer wenn ich schlafe.“
    Hope drückte Emmy-Lou kurz an sich. „Wenn du schläfst, brauchst du auch keine Brille, weil deine Augen ja dann zu sind, Süße. Lasst uns in die Küche gehen, damit ich sie mir besser anschauen kann. Mr Stauffer, Ihr Abendessen steht auf der Warmhalteplatte. Sie sehen aus, als bräuchten Sie dringend etwas zu essen.“
    „Ich habe keinen großen Hunger“, erklärte Emmy-Lou. „Ich durfte beide Bonbons essen.“
    „Dann bekommst du nur ein großes Glas leckere Buttermilch von deiner Tante. Vielleicht magst du ja auch noch ein Stück Käse und einen Apfel. Wenn du fertig bist, helfe ich dir beim Ausziehen und bring dich ins Bett.“
    Phineas kam pfeifend auf sie zu. Als sein Blick auf Jakob fiel, brach er die Melodie sofort ab. Er griff nach den Zügeln in Jakobs Hand. „Ich übernehme Josephine.“ Schweigend drehte er sich um und führte das Pferd in den Stall.
    Dann bin ich also nicht die Einzige, die glaubt, dass Mr Stauffer ziemlich mitgenommen aussieht.
    Sie gingen in die Küche, und Hope hockte sich vor Emmy-Lou. „Lass dich mal genau ansehen! Meine Güte! Diese Brille ist wirklich sehr schön und steht dir gut.“
    „Es bleibt aber trotzdem eine Brille“, grummelte Jakob, der sich am Waschtisch die Hände wusch.
    „Aber Emmy-Lou sieht damit sehr hübsch aus. Weißt du was, Emmy-Lou? Diese Brille ist wie ein Schmuckstück für dein hübsches kleines Gesicht.“
    „Das stimmt“, sagte Annie langsam. Sie lächelte und strich Emmy-Lou über die windzerzausten Locken. „Die Brille gefällt mir auch. Kannst du denn jetzt besser sehen?“
    „Auf dem Heimweg habe ich alle möglichen Sachen gesehen. Papa hat gesagt, ich soll die Brille nicht abziehen, auch nicht bei meinem Mittagsschlaf, denn das Et– die Hülle für die Brille war in der Satteltasche. Da hat er einfach auf mich und die Brille aufgepasst. Als ich aufgewacht bin, habe ich sein Hemd gesehen. Er hatte einen Knopf vergessen – heute morgen. Da hab ich ihm beim Zumachen geholfen.“
    Während Annie mit einem feuchten Lappen über Emmy-Lous Gesicht wischte, stellte Hope das Essen auf den Tisch. Obwohl seine Tochter fröhlich drauflosplapperte, war Jakob ausgesprochen schweigsam. Ein langer Ritt war anstrengend für den Körper – aber das erklärte weder seinen angespannten Gesichtsausdruck noch die Tatsache, dass er ihrem Blick immer wieder auswich. Unruhig schnitt Hope einen Apfel in kleine Stücke. „Kommt und esst wenigstens einen Bissen.“
    „Ich muss mal.“
    „Ich gehe mit dir.“ Hope hielt Emmy-Lou die Hand hin. Jetzt hatte Jakob Zeit, Annie zu erzählen, was mit Emmy-Lous Augen los war. Als sie zurückkamen, blieb Hope wie angewurzelt stehen.
    Annie lag in den Armen ihres Bruders und weinte heftig. Hilflos schaute Jakob Hope an, dann fiel sein Blick kurz auf seine Tochter, bevor er seine Augen wieder abwandte.
    Emmy-Lou klammerte sich an Hopes Hand und fragte verwirrt: „Was ist denn los?“
    „Tante Annie weiß, wie viel Angst du im Dunkeln hast. Sie hat sich solche Sorgen gemacht, weil wir so lange im Dunkeln reiten mussten.“
    Das war nicht gelogen. Doch tief in ihrem Herzen wusste Hope, dass Jakob die unschuldige Frage seiner Tochter nicht wirklich beantwortet hatte.
    „Mach dir keine Sorgen.“ Emmy-Lou ließ Hopes Hand los, ging zu ihrer Tante und legte ihre Ärmchen so weit sie reichten um Annies Taille. „Ich habe Jesus in meinem Herzen und einen besonderen Engel, der auf mich aufpasst, und den leuchtenden Mond.“ Emmy-Lou atmete tief ein und sang dann die Strophe, die Hope ihr gestern beigebracht hatte, nachdem ihr zum ersten Mal der Verdacht gekommen war, dass etwas mit Emmy-Lous Augen nicht stimmte.
    Ihre fröhliche Kinderstimme erfüllte die Küche.
    „Funkel, funkel, kleiner Stern,
    Ach, wie bist du mir so fern,
    Wunderschön und unbekannt,
    Wie ein strahlend Diamant,
    Funkel, funkel, kleiner Stern, ...“
    Die letzte Zeile sang Hope mit ihr zusammen: „... Ach, wie bist du mir so fern.“
    Jakob sagte leise: „Dieses Lied hat Emmy-Lou immer

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