Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
dabei bin, etwas aufzuklären, dann kann es auch gleich alles sein, was dazu in Beziehung steht.«
    Sie reichte mir die Zeitung zurück. Nachdenklich betrachtete sie mich mit ihren silbergrauen Augen. »Nun ja, ich verkaufte es an einen Mann namens Jarratt, eine Art Makler, der gelegentlich mit altem Schmuck handelt.«
    »Das ist interessant. Und Sie kamen zufällig mit Mr. Jarratt zusammen?«
    »Es war kein Zufall. Ich machte ihn ausfindig.«
    Fragend zog ich die Augenbrauen hoch.
    Sie lächelte etwas und sagte: »Ich brachte den Schmuck zu einer Firma, von der ich glaubte, sie würde sich dafür interessieren.«
    »Zu Nuttall?« fragte ich.
    »Gütiger Himmel, nein. Nuttall ist ein erstklassiges Geschäft. Ich ging zu einem kleinen Juwelier, wie es viele gibt. Ich hatte eine ziemliche Menge antiken Schmuckes. Das kostbarste Stück darunter war ein Ring mit einem Diamanten von ganz schöner Größe. Aber irgend etwas war mit seinem Schliff nicht in Ordnung. Ich glaube, er war zu altmodisch.
    Auch waren zwei Uhren darunter, wissen Sie, wie die Damen sie früher an ihren Busen steckten.«
    Wir lächelten beide.
    »Und wie ging es weiter?«
    »Dann waren noch das Kollier und ein Armband dabei. Ich glaube, das wertvollste von allem war das Gold daran.«
    »Und wie kamen Sie an Jarratt?«
    »Der Juwelier wog alles zusammen ab, prüfte den Goldgehalt und machte mir ein Angebot. Es schien mir zu niedrig. Er erklärte, daß er mir nicht mehr als den Goldwert und einen Preis für den Diamanten bieten könne. Der Rest sei praktisch wertlos. Dann meinte er aber, daß er mit einem Mann in Verbindung treten könne, der mir vielleicht etwas mehr bieten würde, weil er Interesse an besseren alten Schmuckstücken für Kostümzwecke habe.«
    »Nannte er Ihnen den Namen?«
    »Damals noch nicht.«
    »Wie entwickelte es sich weiter?«
    »Der Juwelier setzte sich mit dem Mann in Verbindung und machte mir dann ein neues Angebot, das erheblich höher war als sein erstes. Es war fast das Doppelte.«
    »Und das haben Sie natürlich angenommen?«
    »Nein, das habe ich nicht getan. Diese plötzliche Erhöhung machte mich stutzig, und ich dachte, daß vielleicht etwas — nun, Sie verstehen —, ich glaubte, man wolle mich übervorteilen. Ich sagte ihm also, ich hätte mich nunmehr entschlossen, den Schmuck nicht zu verkaufen.«
    »Und wie geht’s weiter?«
    »Dann ging ich zu einem anderen Juwelier; er bot mir fast den gleichen Preis, den mir der andere zuerst zahlen wollte, und sagte mir das gleiche, daß er nur den Goldwert berücksichtigen könne.«
    »Und was taten Sie dann?«
    »Ich fragte ihn, ob er nicht einen Interessenten für bessere alte Schmuckstücke kenne. Einen Makler vielleicht, der Bedarf an solchem Schmuck hätte. Er sagte, daß er dergleichen nie gehört habe. Darauf brachte ich den Schmuck zu dem ersten Juwelier zurück und erklärte ihm offen, daß ich mich nicht gern übervorteilen lassen würde, daß es richtig wäre, wenn er einen angemessenen Gewinn daran hätte, aber daß es nicht in meinem Sinne liege, wenn irgend jemand übermäßig dabei profitiere. Auch sagte ich ihm, daß ich mißtrauisch geworden sei, als er nachträglich sein erstes Angebot nahezu verdoppelt habe.«
    »Wie verhielt sich der Juwelier nun?«
    »Er lachte und meinte, er könne mich sehr gut verstehen. Dann nahm er aus seiner Registrierkasse Mr. Jarratts Geschäftskarte und schlug mir vor, mich direkt an ihn zu wenden. >Schlagen Sie soviel heraus, wie Sie können, und geben Sie mir fünfzehn Prozent davon. Das war der Gewinn, mit dem ich kalkuliert hatte«, sagte er.«
    »Und darauf gingen Sie zu Jarratt?«
    »Ja, ich besuchte Jarratt, der mir schließlich ein Angebot machte, das es mir ermöglichte, dem Juwelier seine fünfzehn Prozent Anteil zu bezahlen und immer noch vierzig Dollars mehr zu erzielen, als wenn ich mir diese Umstände nicht gemacht hätte.«
    »Und was war nun mit dem Kollier, das bei Ihrem Schmuck war? Ich nehme an, daß Jarratt alles kaufte?«
    »Besonderes Interesse schien er an keinem der Stücke zu haben. Er ist eigentlich ein Immobilienmakler, der manchmal Kunden hat, die sich für ausgefallene, alte Schmuckstücke interessieren. Vermutlich das gleiche Interesse, mit dem manche Leute antike Möbel sammeln. Mir erklärte er, daß er hin und wieder wertvolle alte Schmuckstücke verkaufen könnte. Die Uhren schienen ihn mehr als alles andere zu interessieren. Er meinte, daß die Uhren repariert werden könnten und dann auch

Weitere Kostenlose Bücher