Ein Sehnen Im Herzen
wenn James sie begehrte. Er schien es immer zu schaffen, dass sie ihn genauso begehrte.
Noch bevor ihr bewusst war, was er tat, hatte James seinen Morgenmantel abgestreift, und plötzlich drückte sich jener Körperteil, der sie bei ihrem ersten Zusammensein wegen seiner Größe so erschreckt hatte, jetzt aber nur noch freudige Erwartung in ihr wachrief, an ihren Schenkel. Mit einer Kühnheit, die sie sich nicht hätte träumen lassen, nahm sie ihn und führte ihn in sich ein. Sie schnappte nach Luft, als er sie ausfüllte, genauso, wie er nach Luft geschnappt hatte, als sie ihre Finger um ihn schloss.
Dann waren sie vereint, auf eine Weise, wie es nur zwei Menschen sein können, die einander perfekt ergänzen - auch wenn einer von ihnen zu starrköpfig war, um es zuzugeben. Emma verfügte nicht über die reichhaltige Erfahrung, die James auf diesem Gebiet hatte, und konnte deshalb nicht wissen, wie selten eine so vollkommene Vereinigung war.
Aber sie schien mehr als bereit zuzugeben, dass sie einander sehr viel Freude schenken konnten, nachdem seine wiederholten Stöße sie an jenen Ort geführt hatten, an dem sie nur mit ihm gewesen war. Vielleicht hätte sie in diesem Augenblick sehr viel zugegeben...
Als auch James seinen Höhepunkt erreicht hatte, rollte er sich erschöpft auf die Seite, und sie lagen eng umschlungen da, schwer atmend und kaum fähig, einander in der Dunkelheit zu sehen, da das Feuer im Kamin beinahe ganz erloschen war. James eindringliche Augen fanden dennoch zu ihren himmelblauen, und er fragte liebevoll: »Na, bleibst du jetzt im Bett wie ein braves Mädchen?«
Ihre Antwort bestand darin, ihr Gesicht an seinem Hals zu vergraben. Und damit war James völlig zufrieden.
Hewlett-Packard
Kapitel 25
D as Blaue steht dir«, erklärte Regina Van Court. »Aber Blau hat Emma schon immer gestanden. Nicht wahr, Penny?«
Penelope Van Court, die gerade den Kleiderstapel auf dem Sofa musterte, der immer höher wuchs, presste lediglich die Lippen zusammen. Emma stand mitten im Zimmer auf einem Hocker und fand, dass all das sehr hart für ihre Cousine sein musste. Penelope hatte immer ein gutes Auge für Mode gehabt, und obwohl ihr ihre Eltern nie etwas abgeschlagen hatten, was im Bereich ihrer Möglichkeiten lag, konnten sie ihr nicht geben, was sie sich am sehnlichsten wünschte.
Das war natürlich ein Ehemann. Alles, woran Penelope etwas lag, war, nicht länger die weißen und blassrosa Stoffe tragen zu müssen, auf die sich unverheiratete junge Frauen im Ballsaal beschränkt sahen. Emma, die immerhin zwei Jahre jünger war als Penelope, dabei zuschauen zu müssen, wie sie ein Abendkleid in leuchtendem Blau anprobierte, verbesserte die Laune der ältesten Miss Van Court nicht unbedingt.
»Ich denke schon«, sagte Penelope, während sie sich aus ihrem Sessel erhob und an ein Fenster trat, um all den roten und grünen und goldgelben Farbtupfern im Zimmer den Rücken zu kehren.
Emma beobachtete ihre Cousine besorgt. Wie konnte sie Penelope, der so viel an Kleidung und anderem Tand lag, sagen, dass alles nur Fassade war? Dass ihre Ehe ein Schwindel war, ein Trick, blanker Hohn...
Oder? Die Dinge schienen Gestalt und Form anzunehmen und es sah so aus, als würde sich ihr Zusammenleben mit James zu einer ganz normalen Ehe entwickeln - oder zumindest zu dem, was Emma für eine normale Ehe hielt, denn ihre erste war ganz anders gewesen.
Aber Emma glaubte nicht, dass es einen Unterschied machen würde, ganz gleich, was sie Penelope auch sagen mochte. Das Mädchen schien fest entschlossen, schlechter Laune zu sein, und im Grunde konnte Emma es ihr nicht verdenken. Noch nie hatte sie so viele Kleider, Hüte, Korsagen, Unterröcke und Schuhe auf einmal gesehen. Lady Denhams Schneiderin hatte diese Pracht am Tag nach Emmas Ankunft in London mitgebracht. Es war, als hätte der Earl einen ganzen Modesalon leer gekauft.
Vielleicht hatte er das ja auch. Als Emma völlig arglos und in der Erwartung, lediglich ihre Tante und ihre Cousine und James' Mutter vorzufinden, in den Salon kam, waren ihr beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen.
»O nein«, hatte James gesagt und sie mit sanfter Gewalt in das Zimmer geschoben, aus dem sie gerade hatte zurückweichen wollen. »In guten und in schlechten Zeiten, Emma, bist du meine Frau und obwohl du wirklich bezaubernd in deinen Kleidern aussiehst, kann ich nicht dulden, dass du weiterhin in Sachen vom Vorjahr herumläufst. Man könnte mich für einen Geizhals
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