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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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durchgebrannt ist sie, sagt MacCreigh. Letztes Jahr. Mit seinem Kammerdiener. Kann sein, kann auch nicht sein. Ich schätze, außer MacCreigh weiß niemand, was wirklich los war. Deshalb reden die Leute natürlich. Dass sie gar nicht weggelaufen ist, dass MacCreigh sie mit einem anderen Mann erwischt und beide umgebracht hat. MacCreigh selbst unternimmt nichts, um die Gerüchte aus der Welt zu schaffen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Reitet immer in einem schwarzen Umhang auf einem pechschwarzen Gaul, wenn er in die Stadt kommt, was nicht oft passiert. Jedenfalls ist es früher nicht oft passiert, als er noch nichts von O'Malleys Testament wusste.«
    James legte ein Stück Käse auf eine Scheibe Brot und aß es. Erstaunlich gut. »O'Malleys Testament?«, wiederholte er, nachdem er gekaut und geschluckt hatte.
    »Ach, davon haben Sie auch noch nichts gehört?« MacTavish langte nach einem Humpen und fing an, ihn geistesabwesend abzutrocknen. »Dieser Typ namens O'Malley hat einen anderen umgebracht, das war vor... na ja, ungefähr sechs Monaten. War natürlich keine Absicht. O'Malley war ein großer, kräftiger Bursche, ein Walfänger, wissen Sie. Hatte ein übles Temperament und kannte seine Kraft nicht. Tja, und der Kerl, den er vermöbelt hat, war hin. Dafür ist er gehängt worden. O'Malley, meine ich. Obwohl es ihm echt Leid getan hat. So Leid, dass er den Richter gefragt hat, denselben, der ihn verurteilt hat, ob er ihm nicht helfen könnte, sein Testament zu machen, damit er alles, was er hatte, der Witwe des anderen hinterlassen konnte.«
    MacTavish stellte den Humpen ab und griff nach dem nächsten. »Was aber niemand wusste, war, dass O'Malley einen ganz schönen Batzen Geld hatte. Alles in allem kamen zehntausend Pfund zusammen.« MacTavish lachte. »Man könnte sagen, seit Lord MacCreigh das weiß, kommt er öfter mal in die Stadt.« Er zwinkerte James zu. »Weil nämlich die Witwe des Kaplans - er war Kaplan hier, hab ich das schon erwähnt? - der, der gestorben ist, mein ich, na ja, sie ist bildhübsch und jetzt auch noch reich. Wenn Sie verstehen, was ich meine?«

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    Kapitel 7
    J ames wusste keineswe gs, was der Schankbursche mein te. Alles, was er wusste, war, dass das Käsebrot, das er gerade hinunterschluckte, plötzlich in seiner Kehle steckte und hartnäckig dort blieb. Er griff hastig nach dem Humpen und stürzte den Rest seines Biers hinunter. Damit verschwanden Brot und Käse, nicht aber das Entsetzen, das ihn befallen hatte.
    Er stellte den leeren Humpen ab und fragte mit gepresster Stimme: »Wollen Sie damit sagen, dass Stuart Chesterton, der Kaplan, ermordet worden ist?«
    MacTavish sah ihn neugierig an. »Stimmt«, sagte er.
    »Aber das ... das ist unmöglich«, rief James. »Er ist vor sechs Monaten gestorben, während der Typhusepidemie.«
    »Tja«, sagte MacTavish. »Ist er. Aber nicht an Typhus. Es war ein Mann namens O'Malley, der ihn umgebracht hat.«
    James blinzelte den Mann an. Seine Gedanken flogen zu dem Wortlaut von Emmas Schreiben zurück. Nein, sie hatte keine genauen Angaben über Stuarts Todesursache gemacht - nur, dass er gestorben wäre und dass sie sie aufgrund der Quarantäne nicht früher von seinem Tod hätte verständigen können. James und seine Mutter hatten natürlich angenommen, dass Stuart an Typhus gestorben war.
    Aber Mord? Stuart? Warum in aller Welt hätte jemand Stuart töten sollen? Abgesehen von James selbst natürlich, der große Lust gehabt hatte, seinen Cousin zu ermorden ... aber nur dieses eine Mal an jenem Abend vor einem Jahr.
    »Dieser O'Malley«, sagte James. »Warum hat er es getan? Mr. Chesterton getötet, meine ich?«
    Der Schankbursche zuckte die Achseln. »Das weiß keiner so genau. Völlig aus dem Häuschen war er. O'Malley, meine ich. Ich weiß nur, dass der Kaplan wegen der Sterbesakramente zu O'Malleys Frau ging, und dann, dass als Nächstes drei Leute .tot waren: der Kaplan, O'Malleys Frau und O'Malley selbst, als man ihn dafür aufgeknüpft hat.«
    James war so perplex über das, was er gehört hatte, dass ihm nicht auffiel, dass MacTavish seinen Humpen erneut gefüllt hatte. Er nahm einen kräftigen Schluck und fragte: »Und Sie sagen, die Frau des Kaplans, Mrs. Chesterton, hat zehntausend Pfund vom Mörder ihres Mannes geerbt?«
    »Na ja, sie wird das Geld bekommen«, sagte MacTavish vertraulich, »sowie sie wieder heiratet.«
    James starrte ihn an. »Wenn sie wieder heiratet? Wovon reden Sie? Hat Emma Chesterton nun

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