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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden.
    »John«, sagte Emma nach einem letzten Blick aus dem Fenster, um sich zu überzeugen, dass James wahrhaftig weg war, »könntest du mir vielleicht mit dem Ofen helfen? Ich glaube, er ist schon wieder ausgegangen.«
    Bereitwillig sprang der Junge auf, schlaksig und ungelenk nach einem plötzlichen Wachstumsschub von mehr als zehn Zentimetern. »Ja, Mrs. Chesterton«, sagte er, legte seine Tafel beiseite und lief durch den Raum, um sich mit dem launischen Holzofen zu befassen.
    Ein Jammer, dachte Emma, während sie ihn beobachtete, dass nicht genug Geld vorhanden ist, um ihn zur Schule zu schicken. Der Junge war hochintelligent, und in einem halben Jahr würde sie ihm nichts mehr beibringen können.
    Sie hätte, dachte sie zerknirscht, den Earl fragen sollen, ob er es nicht für eine gute Idee hielte, in Stuarts Namen eine
    Art Stipendium zu stiften, damit die begabteren Jungen aufs College gehen konnten. Nicht, dass der Earl einem derartigen Vorschlag ohne weiteres zugestimmt hätte. »Sie sollen sich durch die Schule kämpfen«, konnte sie ihn fast sagen hören. »Wenn sie ausgehungert genug nach Bildung sind, werden sie einen Weg finden, dafür zu bezahlen.«
    Es bestand allerdings immer noch die Chance, dass er sich geändert hatte. Er war den weiten Weg von London gekommen, nur um sich persönlich zu vergewissern, wie es ihr ging, machte sie sich einmal mehr bewusst, und sie wusste sehr gut, wie sehr er Schottland verabscheute. Vielleicht war er für solche Anregungen empfänglicher als früher. Vielleicht hatte ihn Stuarts Tod milder gestimmt, so wie er Emma in gewisser Weise härter gemacht hatte. Auf jeden Fall hatte sie durch Stuarts Tod einige bittere Wahrheiten über sich selbst erfahren.
    Sie könnte ihm schreiben ... Ja, das war die Idee! Ein netter Brief war sicher genau das Richtige.
    Aber sie hatte auch geglaubt, der Brief an seine Mutter wäre das Richtige, und was war dabei herausgekommen!
    »Oje«, sagte Emma zu sich selbst. Dann hob eines der Kinder eine Hand, um sie zu fragen, warum sie geschrieben habe, dass fünf siebenmal in dreißig ging, wenn die Antwort ganz eindeutig sechs war, und sie vergaß den Earl von Denham völlig.

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    Kapitel 6
    D er Earl von Denham hingegen hatte Emma nicht vergessen. Ganz und gar nicht.
    Wie hätte er das auch gekonnt? Allein der Schmerz in seiner Hand reichte aus, ihn an ihre Begegnung von heute Morgen zu erinnern. Nachdem ihm sein Kammerdiener die Knöchel verbunden hatte, ging es James allerdings etwas besser.
    Und nachdem er in der örtlichen Schänke an den besten Tisch geführt worden war - zumindest war er das laut der Kellnerin, einer stämmigen jungen Person namens Mary, die hastig mit einem Lappen den Sitz seines Sessels abwischte, bevor sie James aufforderte, Platz zu nehmen. James war nicht in der Stimmung, ihr zu widersprechen. Von dem Tisch aus hatte man einen freien Blick auf die Schwingtür zur Küche, aber zumindest saß er mit den Füßen am Feuer.
    James wurde keine Speisekarte angeboten. Stattdessen versicherte Mary ihm, dass das Bauernfrühstück hervorragend wäre, und fragte ihn, ob er es mit Bier oder Cider hinunterspülen wolle. James beschloss, das Risiko einzugehen, und bat um Whisky. Mary strahlte - was ihr Gesicht nicht unbedingt verschönte, da es ihren bestürzenden Mangel an Schneidezähnen offenbarte - und ratterte eine lange Liste von Toriwhiskys hinunter, die zu einem lächerlichen Preis zu haben waren. James suchte sich aufs Geratewohl einen heraus, hauptsächlich, um Mary und den Anblick ihres zahnlosen Gaumens nicht länger ertragen zu müssen, und hielt kurz darauf in seiner Hand ein schlankes Glas, dessen Inhalt seine Augen erbarmungslos tränen ließ, als er es in die Höhe hob.
    James, der einzige Gast im Sea Cow zur Mittagszeit an einem Arbeitstag, saß an seinem Tisch und starrte ins Feuer. Er befand sich in einer misslichen Lage, daran bestand kein Zweifel, und er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er weitermachen sollte. Wie es schien, konnte er weder die Witwe seines Cousins von diesem Ort weglotsen noch die letzte Ruhestätte Stuarts ausfindig machen.
    Womit er wieder beim ursprünglichen Problem war. Stuart! Was sollte er wegen Stuart unternehmen? Wo konnte Emma ihn bestattet haben, wenn nicht auf dem Friedhof der Gemeinde? Und warum sahen ihn die Leute so merkwürdig an, wenn er sich danach erkundigte, wo der verstorbene Hilfsgeistliche beerdigt worden war? Vermutlich hätte er nicht lange

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