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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachgedacht? Ach ja. Emma. Was aus ihr werden sollte.
    Im Grunde hätte es nicht besonders schwierig sein sollen. Und bei jeder anderen Frau wäre es das auch nicht gewesen. James wusste, dass er recht charmant sein konnte, wenn er es darauf anlegte. Zugegeben, seine romantischen Affären neigten dazu, genau das zu sein - Affären. Almlich wie geschäftliche Beziehungen, hatte er festgestellt, aber viel offener und weit weniger kompliziert. Ein vernünftiges Arrangement im Grunde genommen. Viel vernünftiger als diese strapaziöse Sache, die man gemeinhin Liebe nannte.
    Er hatte natürlich schon daran gedacht, dass es ihn auf lange Sicht weniger teuer kommen würde zu heiraten. Und wenn er seine Braut klug wählte, konnte er bei dem Handel sogar noch Gewinn machen. Es gab in England einige unverheiratete Damen, die nichts dagegen hätten, sich mit dem Haus Denham zu verbinden und eine ansehnliche Mitgift mit in die Ehe zu bringen. James' Mutter hatte sich jedenfalls in den letzten Jahren große Mühe gegeben, ihn mit diesen jungen Damen bekannt zu machen - allen voran Penelope Van Court.
    Der Nachteil eines solchen Vorgehens bestand darin, dass man einer Ehefrau, wenn man ihrer überdrüssig wurde, nicht einfach ein Diamantarmband schenken und sich höflich verabschieden konnte. Und James hatte - mit einer Ausnahme - noch keine einzige Frau kennen gelernt, von der er sich vorstellen konnte, dass er sie eines Tages nicht leid sein würde. Penelope Van Court mochte eine strahlende Schönheit sein und zehntausend Pfund im Jahr haben, aber sie war in seinen Augen auch ausgesprochen geistlos. Und die älteste Tochter des Earls von Derby mochte fünfzigtausend Pfund und einen Besitz in Shropshire haben, aber ihr unablässiges Gerede über Hetzjagden hatte James schnell in die Flucht geschlagen. Mit so etwas den Rest seines Lebens verbringen? Für kein Geld der Welt!
    »Da wären wir, Sir. Bauernfrühstück wie für einen König.«
    James starrte auf den Teller, den Mary vor ihn gestellt hatte. Ein großes Stück Käse, ein Kanten Brot, eingelegtes Gemüse, etwas Undefinierbares und eine Zwiebel. Davon also lebte der Landmann anscheinend.
    Mary, der James' Gesichtsausdruck auffiel, sagte verteidigend: »Das ist Haggis, Sir, jawohl« und zeigte auf den undefinierbaren dampfenden braunen Haufen, der auf James' Teller lag.
    Er blickte auf und brachte ein Lächeln zustande. »Vielen Dank.«
    Es war ein Fehler gewesen zu lächeln, da Mary sein Lächeln sofort erwiderte und ihm erneut einen Blick auf ihre Zahnlücken gewährte. »Nichts zu danken, Sir«, sagte sie und eilte davon, um einen anderen Gast zu bedienen, einen Mann in mittleren Jahren, der gerade hereingekommen war.
    MacTavish hinter der Theke beobachtete grinsend, wie James in seinem Essen stocherte. »Sie sind wohl geschäftlich hier, was?«, fragte er freundlich.
    James spießte ein schlaffes Kohlblatt auf seine Gabel und sagte kurz: »Gewissermaßen.«
    »Genau. Hab mir gleich gedacht, dass Sie einer von Lord MacCreighs Freunden sind, weil Sie piekfein sind. Die kommen aber gewöhnlich nicht in die Stadt. Bleiben meistens im Schloss. Sind sich zu gut für unsereiner, denk ich mal.«
    James, der gerade ein Stück Käse kostete - gar nicht so übel -, hob den Kopf. So, dachte er. Vielleicht finde ich jetzt etwas heraus, das mich schon den ganzen Vormittag beschäftigt.
    »Und wer«, fragte er, nachdem er den Käse mit einem Schluck Bier hinuntergespült hatte, »ist Lord MacCreigh?«
    »Sie haben noch nie von Castle MacCreigh gehört?« Als James den Kopf schüttelte, fuhr der Schankbursche redselig fort: »Ist ein Stück die Straße rauf. Vom Kings Crag kann mans sehen. Ist irgendwann im siebzehnten Jahrhundert gebaut worden und sieht auch so aus. Gehört dem Achten Baron von MacCreigh, Geoffrey Bain. Hat keinen Groschen, aber er hat das Schloss. Kostet ihn und seine Schwester, Miss Bain, einiges, das Ding zu erhalten. Meine Ma m kocht hin und wieder für sie. Mir gefällt's gar nicht, dass sie allein da raufgeht, deshalb macht sie es nicht regelmäßig.«
    »Warum gefällt es Ihnen nicht, dass Ihre Mutter ins Schloss geht?«, fragte James neugierig.
    »Ach, eigentlich ist es nichts.« Der Schankbursche machte ein verlegenes Gesicht. »Bloß dummes Gerede, denk ich mal. Sie wissen schon. Von Geistern und so, die da oben spuken. Als Lord MacCreighs Verlobte verschwand...«
    »Verschwand?«, echote James. Das Gespräch wurde allmählich interessant.
    »Tja,

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