Ein Sehnen Im Herzen
hatte einmal einen Tiger gesehen, in einem Privatzoo, in den James sie einmal geführt hatte, obwohl er sich schrecklich gelangweilt hatte. Aber Emma hatte es nicht so empfunden ... und genauso wenig ließ sie jetzt James' Berührung kalt.
Daher entzog sie ihm hastig ihre Hand und floh mit einem gepressten »Entschuldige mich« aus dem Raum, der ihr auf einmal unerträglich heiß schien.
Falls sie erwartet hatte, in ihrem Schlafzimmer Ruhe und Einsamkeit zu finden, sah sie sich getäuscht. Oh, friedlich war es, keine Frage. Aber einsam? Ganz und gar nicht.
Denn mitten auf ihrem Bett lag die Streunerin Una, die freudig mit dem Schwanz wedelte, als sie Emma sah. Und zwar deshalb, weil sie stolz ihre acht kleinen, zappelnden Welpen zur Schau stellen wollte, alle erst wenige Minuten alt und jedes von ihnen feucht und glänzend von seinem Weg durch den Geburtskanal. Emmas Bettzeug und Matratze machten infolgedessen einen nicht gerade einladenden Eindruck.
Weit davon entfernt, die Freude zu empfinden, die einem solchen Anlass angemessen war, schlug Emma eine Hand an ihren Mund, während sie ihr hoffnungslos verschmutztes Bett betrachtete und sich mit sinkendem Mut fragte, wo in aller Welt sie jetzt schlafen sollte.
Hewlett-Packard
Kapitel 20
A l l es lief viel besser, als James es je erwartet hätte. vJy Er hatte natürlich nicht voraussehen können, dass die Hündin eine so günstige Nacht - und einen so günstigen Ort - wählen würde, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Das zumindest konnte er sich nicht als Verdienst anrechnen.
Aber was den Rest anging... das war reinstes Marbury- Genie gewesen.
Denn früher am Tag, nachdem Emma in ihre Schule geflüchtet war, hatte sich James eine ganze Weile in sein Zimmer im Gasthaus zurückgezogen, um gründlich darüber nachzudenken, was der kleine Fergus gesagt hatte: Wenn Sie sie erobern wollen, müssen Sie sich um sie bemühen. Es schien zwar etwas ungewöhnlich, dass ein einunddreißig- jähriger Earl den Rat eines Jungen annehmen sollte, der nicht einmal halb so alt war wie er, aber genauso war es. Kein Zweifel, fand James, an den Worten des Jungen war etwas dran.
Als er im vergangenen Jahr nach eigenem Ermessen gehandelt hatte, war er gut damit gefahren? Nein, es war eine einzige Katastrophe gewesen. All seine Versuche, Emma zu beweisen, wie albern ihre Träume waren, die Welt zu verbessern, hatten nur dazu geführt, sie in diesem Vorsatz zu bestärken. Im Grunde, gestand James sich ein, war es nicht weit von der Wahrheit entfernt zu sagen, dass er sie praktisch dazu getrieben hatte, seinen Cousin zu heiraten.
Was hatte seine entschiedene Ablehnung dieser Verbindung schon anderes bewirkt, als die beiden noch schneller zusammenzuführen?
Aber dieses Mal nicht. Dieses Mal würde er es richtig machen.
Und es war den Versuch wert, dachte er bei sich, als er im flackernden Kerzenlicht in seinem Zimmer im Puffin Inn ihr Profil studierte. Denn Emma Van Court Chesterton war ganz anders als alle anderen Frauen, die er je gekannt hatte.
Zum Beispiel ihre Reaktion, als sie feststellte, dass ihr Bett zumindest für heute Nacht - und wahrscheinlich für eine ganze Weile, nämlich, bis die durchnässte Matratze völlig getrocknet war - absolut unbrauchbar war.
»Schon gut«, versicherte sie ihm hastig. »Ich schlafe auf der Bank. Du und Mr. Roberts, ihr könnt im Gasthaus übernachten. Wirklich, ich bestehe darauf.«
Und sie hatte es ernst gemeint.
Aber davon wollte James nichts wissen. Seine Bemerkung, dass Richter Reardon sich sehr wundern würde, wenn sie beide die Hochzeitsnacht getrennt verbrachten, ließ eine Sorgenfalte auf der Stirn seiner Braut erscheinen... eine Sorgenfalte, die sie immer noch trug. Nun ja, warum auch nicht? Denn was sich ihnen jetzt präsentierte, war ein breites weißes Daunenbett, vielleicht nicht ganz so luxuriös, wie James es gewohnt war, aber doch sehr bequem. Es war das Bett, von dem Mrs. MacTavish behauptet hatte, als sie ihm sein Zimmer zeigte, es wäre das beste im ganzen Haus. Und jetzt sah es so aus, als würde es von ihnen beiden - Emma und ihm - nur einer benutzen können.
»Ich nehme das Sofa«, sagte Emma, eine Hand bereits besitzergreifend auf die Rückenlehne einer kleinen Sitzbank in einer Ecke des Zimmers gelegt. »Es macht mir wirklich nichts aus.«
»Emma«, sagte James zum, wie ihm schien, hundertsten Mal. »Wir sind beide erwachsen. Ich glaube, wir können durchaus in einem Bett hegen, ohne uns von unseren niedrigeren
Weitere Kostenlose Bücher