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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Recht gehabt? War sie eine schamlose Person?
    Wahrscheinlich war es so. Warum sonst wäre sie völlig außerstande, nicht an die Wärme zu denken, die James hier in diesem Bett ausstrahlte? Warum sonst hielt sie ihre Hände krampfhaft unter der Bettdecke, um zu verhindern, dass sie erkundeten, was sich unter James' Morgenmantel befand?
    Lieber Gott! Was war nur mit ihr los?
    Aber war es denn nicht besser, fragte sie sich, als allein zu Bett zu gehen? Wie viele Nächte hatte sie verfroren und einsam in dem Bett gelegen, das sie und Stuart geteilt hatten, auf das Heulen des Windes und das Tosen der See gelauscht und sich so unbedeutend gefühlt, so verloren und vergessen? O ja, es war besser, viel, viel besser als das.
    Überwältigt von einem spontanen Gefühl ungeheurer Dankbarkeit für den Mann an ihrer Seite, hörte Emma, wie sie die Stille der Dunkelheit, die sie umgab, mit einem leisen »James?« unterbrach.
    Einen Moment lang glaubte sie, dass er schlief, da er keine Antwort gab. Wie schön, dachte sie, einfach so einschlafen zu können statt wie sie eine Stunde oder länger wach zu liegen, um an Schamlosigkeit zu denken oder an ihre Pechsträhne und ihren unternehmungslustigen Hahn.
    Dann ließ James' tiefe Stimme sie zusammenfahren. Er schlief doch nicht. Ganz und gar nicht.
    »Ja, Emma?«, sagte er.
    Emma, die schon bereute, den Mund aufgemacht zu haben, blinzelte in die Dunkelheit. Richtig, sie hatte ihm sagen wollen, wie dankbar sie für alles war, was er für sie getan hatte. Aber Mitternacht war nie ein guter Zeitpunkt für vertrauliche Geständnisse. Wer konnte wissen, was im Schutz der Dunkelheit passieren mochte? Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Aber jetzt war es zu spät. Sie konnte keinen Rückzieher machen. Er erwartete, dass sie irgendetwas sagte.
    »Gute Nacht«, sagte sie und beugte sich dann rasch vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.
    Eine Absicht, die James blitzschnell vereitelte, indem er einfach den Kopf wandte und ihre Lippen mit den seinen einfing.

Hewlett-Packard
    Kapitel 21
    I n dem Moment, als James' Mund auf den ihren traf, versteifte Emma sich und wäre zurückgewichen, wenn nicht zweierlei dagegen gesprochen hätte. Erstens hatte James einen Arm um sie gelegt - nur einen, aber so fest, dass kein Zweifel herrschen konnte, dass er sie nicht ohne weiteres loslassen würde. Und zweitens...
    Sie wollte nicht. Es war schockierend, aber wahr. Natürlich war sie sich über die Konsequenzen ihres Tuns im Klaren. Sie lag im Bett mit einem kräftigen und gesunden Mann, der im Gegensatz zu Stuart keine moralischen Bedenken gegen körperliche Beweise von Zuneigung zu haben schien. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wozu es führen konnte, wenn sie sich von James küssen ließ.
    Es kümmerte sie nicht.
    Es kümmerte sie kein bisschen. Nicht, wenn es so... so himmlisch war, geküsst zu werden. Ihr fiel keine andere Erklärung ein, warum sie ihn nicht einfach wegstieß.
    Es war ein so schönes Gefühl, seinen Mund zu spüren, genau wie früher am Tag auf Castle MacCreigh. Wer hätte gedacht, dass James Marbury so küssen konnte? Emma ganz gewiss nicht, sonst wäre vielleicht vor einem Jahr alles ganz anders gekommen ...
    Denn stimmte es trotz Stuarts gegenteiliger Behauptungen etwa nicht, dass körperliche Beweise von Zuneigung einen Großteil dessen ausmachten, worum es bei einer Liebesbeziehung ging? Nicht, dass sie sich vormachte, James wäre verliebt in sie... aber er hatte sie ganz bestimmt gern. Gern genug, um sie zu heiraten, damit sie in den Besitz des Vermögens kam, das ihr zustand. Gern genug, um sie so intensiv zu küssen, dass sie es bis in die Zehenspitzen spüren konnte...
    Vielleicht hatte Stuart trotzdem Recht gehabt. Denn in Emma regte sich ein Gefühl, das man sehr wohl als unmoralisch bezeichnen konnte. Es fühlte sich sündhaft an, von James so eng umschlungen zu werden, dass sich der Knoten seines Gürtels an ihren Bauch drückte.
    Und so sündhaft es auch erscheinen mochte, es war gleichzeitig einfach unwiderstehlich. Und deshalb gab sie nicht einen Laut des Protestes von sich, als James den anderen Arm um sie schlang und sie plötzlich auf die Matratze zurücklegte, sodass sein Körper zur Hälfte auf dem ihrem lag. So besinnungslos machten sie seine Küsse.
    Jetzt küsste er nicht nur ihre Lippen, sondern auch ihren Hals, ließ seinen Mund über die weiche Haut streichen, auf eine ganz seltsame Art und Weise, als könnte er nicht genug davon bekommen, sie

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