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Ein sicheres Haus

Titel: Ein sicheres Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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seine launige Art zogen mich an, verunsicherten mich aber gleichzeitig.
    »Also, Sam, wir müssen uns wirklich mal an einem realen Ort zu einem Drink treffen und beispielsweise darüber diskutieren, inwiefern Funktion und Zweck eines Projekts wie Ihre Trauma-Station anders sein können, als man auf den ersten Blick vermuten sollte.«
    »Das hört sich für mich ein bißchen abstrakt an.«
    »Wie weit ist die Station?«
    »Ich fange im Sommer an.«
    »Und was machen Sie jetzt?«
    »Ein Buch schreiben und verschiedene andere Dinge.«
    »Dinge?«
    Frank nahm kein Glas, sondern eine ganze Flasche Weißwein von einem vorbeigetragenen Tablett und füllte unsere beiden Gläser. Ich schaute nachdenklich noch einmal auf seinen Ehering; ein Gefühl der Tollkühnheit, das nur eine weitere Art von Unglücklichsein war, stieg in mir auf. Er sah mich nachdenklich mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Sie sind ein Paradox, wissen Sie. Sie sind hier im Haus von Laura und Gordon Simms, aber Sie sind, Gott sei Dank dafür, kein Mitglied ihres Zirkels von Bridgespielern und Jägern. Sie kommen mit Michael Daley zur Party, aber Sie behaupten, keine Freundin von ihm zu sein. Das ist alles ziemlich geheimnisvoll.
    Warum sollte eine Expertin für traumatischen Streß …?«
    »Hallo, Professor.«

    Frank drehte sich um.
    »Ach, der jagende Doktor. Ich habe Dr. Laschen von Ihren Hobbys erzählt.«
    »Haben Sie ihr auch von Ihren eigenen erzählt?«
    »Ich habe keine Hobbys.«
    Ich wandte mich zu Michael um und war überrascht, weil er wütend die Zähne zusammenbiß. Er sah mich an.
    »Ich sollte Ihnen erklären, Sam, daß Frank Laroue einer der Theoretiker ist, die hinter all den verbrannten Scheunen, den Protesten gegen die Kälbertransporte und den Einbrüchen in Labors stehen.«
    Frank neigte ironisch den Kopf.
    »Sie schmeicheln mir, Doktor, aber ich glaube nicht, daß Aktivisten Anweisungen von einem bescheidenen Gelehrten wie mir brauchen. Sie sind auf der anderen Seite wesentlich effizienter.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Frank zwinkerte mir zu.
    »Sie sollten bezüglich Ihrer Freizeitaktivitäten nicht so bescheiden sein, Dr. Daley. Lassen Sie mich sein Lob singen. Er ist Berater eines inoffiziellen und geheimen Komitees aus Akademikern und Polizisten und anderen beherzten Bürgern, das die Aktionen und Veröffentlichungen von Leuten wie mir überwacht, die sich für ökologische Fragen interessieren, damit man uns gelegentlich Schwierigkeiten machen kann, pour encourager les autres. Ist das ungefähr richtig?«
    Michael antwortete statt dessen: »Ich fürchte, wir müssen jetzt gehen, Sam.«
    Er hatte meinen Arm genommen. Ich war versucht, Widerstand zu leisten und zu bleiben, aber ich gab dem Druck nach.
    »Bis demnächst«, sagte Frank leise, als ich an ihm vorbeiging.

    »Stimmt das, was Frank über Sie gesagt hat?« fragte ich Michael, als wir wieder im Auto saßen. Er ließ den Wagen an, und wir fuhren los.
    »Ja, ich reite Treibjagden. Ja, ich berate ein Komitee, das die Aktivitäten dieser Terroristen überwacht.« Ein langes Schweigen folgte, während wir Stamford verließen. »Ist das für Sie ein Problem?« fragte er schließlich.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Etwas daran hinterläßt einen üblen Geschmack. Sie hätten es mir sagen sollen.«
    »Ja, ich weiß, das hätte ich«, sagte er. »Es tut mir leid.«
    »Das ist alles so kindisch«, sagte ich. »Leute, die sich gegenseitig ausspionieren.«
    Michael fuhr scharf an den Straßenrand, bremste und hielt. Er drehte den Schlüssel, und der Motor bebte und erstarb. Ich konnte unten leise das Meer hören. Er drehte sich zu mir. Ich sah nur seinen Umriß, nicht seinen Gesichtsausdruck.
    »Es ist nicht kindisch«, sagte er. »Erinnern Sie sich an Chris Woodeson, den Verhaltensforscher?«
    »Ja, das tu ich.«
    »Wir alle wissen, daß Verhaltensforscher Ratten in Labyrinthe setzen, nicht? Also hat ihm jemand eine Paketbombe geschickt, die ihm das Gesicht wegpustete und ihn erblinden ließ. Er hat drei Kinder, wissen Sie.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Frank Laroue kann manchmal sehr charmant sein, die Frauen mögen ihn, aber er spielt mit Ideen, und manchmal setzen andere Leute sie in die Tat um, doch dafür übernimmt er keine Verantwortung.«
    »Ja, aber …«
    »Es tut mir leid, ich hätte Ihnen das früher sagen sollen, nur hat Baird mir geraten, es nicht zu tun. Aber jetzt tue ich es doch.

    Es gibt eine Zeitschrift, die von den Tierschutzaktivisten veröffentlicht wird.

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