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Ein sicheres Haus

Titel: Ein sicheres Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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sagte er. »Und Damen«, fügte er hinzu, als er den ironischen Blick von WPC MacAllister am anderen Ende des Tisches auffing. »Wir werden Sie nicht lange aufhalten. Dies ist nur eine vorbereitende Sitzung.« Er hielt inne und musterte die Gesichter um den Tisch herum.
    »Also, Leute, wir müssen diese Sache ordentlich hinkriegen.
    Kein Herumpfuschen.« Es gab zustimmendes Nicken. »Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Ihnen Chief Superintendent Anthony Cavan vorzustellen, den die meisten von Ihnen noch nicht kennen dürften.«
    Der uniformierte Mann an der Tür nickte den Köpfen zu, die sich nach ihm umwandten.
    »Danke, Bill«, sagte er. »Guten Morgen allerseits. Ich bin wegen der Pressekonferenz hier, aber ich wollte gern hereinschauen und Ihnen etwas Mut machen. Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da.«
    »Ja«, sagte Bill Day mit einem dünnen Lächeln. »Ich habe Detective Inspector Baird gebeten, die Leitung der Versammlung zu übernehmen. Rupert?«
    »Danke, Sir«, sagte Baird und schob mit wichtiger Miene einige Papiere auf dem Tisch vor sich herum. »Der Sinn dieser vorbereitenden Besprechung ist, von Anfang an Klarheit zu schaffen. Die Polizei von Stamford wird im Rampenlicht stehen.
    Machen wir uns nicht zum Narren. Erinnern Sie sich an den Fall Porter.« Alle kannten den Fall Porter, selbst wenn sie nur davon gehört hatten: die Fernsehdokumentationen, das öffentliche Interesse, die Bücher, die vorzeitigen Pensionierungen, die Versetzungen. Die Atmosphäre wurde merklich kühler.
    »Ich werde versuchen, die Sache so schnell wie möglich darzulegen. Fragen Sie, was Sie wollen. Ich möchte, daß mich jeder richtig versteht.« Er setzte seine Lesebrille auf und schaute auf seine Notizen. »Die Leichen wurden gegen halb neun heute morgen gefunden, Donnerstag, den achtzehnten Januar. Die Opfer sind Leopold Victor Mackenzie und seine Ehefrau Elizabeth. Mr. Mackenzie war der Firmenchef von Mackenzie und Carlow. Sie stellen Medikamente, Arzneien und dergleichen her. Ihre Tochter Fiona wurde ins Stamford General Hospital gebracht.«
    »Wird sie überleben?«
    »Ich habe noch nichts gehört. Wir haben sie in ein besonders gesichertes Zimmer im Krankenhaus gebracht, zu dem nur wenige Personen Zutritt haben. Ihr Hausarzt hat darauf bestanden, und wir denken, daß er recht hat. Zwei Polizisten halten Wache.«
    »Hat sie irgend etwas gesagt?«
    »Nein. Gerufen wurden wir von der spanischen Putzfrau der Familie, einer Mrs. Juana Ferrer, und zwar um kurz nach halb neun. Binnen zehn Minuten war der Tatort gesichert. Im Augenblick ist Mrs. Ferrer unten.«
    »Hat sie irgend etwas gesehen?«
    »Anscheinend nicht, sie …«
    Baird verstummte und blickte auf, als sich die Tür öffnete. Ein Mann mittleren Alters mit wirrem Haar und dicken Brillengläsern betrat den Raum. Er trug eine vollgepackte Aktentasche, und er war außer Atem.
    »Danke, daß Sie vorbeigekommen sind, Philip«, sagte Baird.
    »Könnte ihm jemand einen Stuhl bringen?«
    »Ich habe keine Zeit. Ich komme gerade aus dem Haus und bin unterwegs zur Farrow Street. Ich möchte mir die Leichen sofort vornehmen. Ich kann Ihnen ungefähr eine Minute widmen.
    Außerdem glaube ich sowieso nicht, daß ich Ihnen hier sehr viel nutzen kann.«
    »Das ist Dr. Philip Kale, der Rechtsmediziner«, erklärte Baird den Versammelten. »Was können Sie uns sagen?«
    Dr. Kale stellte seine Tasche auf den Boden und runzelte die Stirn.
    »Wie Sie wissen, bin ich als Gerichtspathologe unter anderem dafür verantwortlich, daß keine verfrühten Theorien aufgestellt werden. Aber …« Er fing an, an den Fingern abzuzählen.
    »Auf der Basis der Untersuchung der Leichen am Tatort scheinen die beiden Fälle auffallend ähnlich. Todesursache: anämische Anoxie, zurückzuführen auf die Schnittwunden in den Kehlen, die einige von Ihnen gesehen haben. Todesart: Ihre Kehlen wurden mit einer möglicherweise nicht gezähnten Klinge von mindestens zwei Zentimeter Breite durchtrennt. Das könnte alles sein, von einem Stanley-Messer bis zum Schnitzmesser. Todesmodus: Tod durch Fremdeinwirkung.«
    »Können Sie uns die Todeszeit nennen?«
    »Nicht genau. Sie müssen verstehen, daß alles, was ich sage, noch sehr vorläufig ist.« Er hielt einen Moment inne. »Als ich die Leichen am Tatort untersuchte, hatte die Hypostase eingesetzt, war aber noch nicht voll entwickelt. Ich schätze, daß der Tod mehr als zwei Stunden vor dem Auffinden der Leichen eintrat und nicht länger als, sagen wir,

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