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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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auf der warmen Matratze ruhten. „Warum?“ fragte sie leichtfertig und betont sorglos, um ihn endlich für ihren Plan zu gewinnen. „Was kann passieren, Marion? Denk nicht darüber nach.“
    Immerhin gab es doch nichts, was er fürchten musste oder zumindest sollte er dies glauben. Natürlich hatte Guinievaire versteckte Absichten bei ihrem Verführungsversuch, aber wie sollte er davon wissen oder ihre Ziele erahnen? Sie war sehr vorsichtig damit gewesen, was sie ihm über sich selbst und ihre Vergangenheit erzählt hatte.
    „Deine Hände sind kalt,“ bemerkte Marion tonlos, während Guinievaire sich etwas aufgesetzt hatte und nun seine Finger drückte und streichelte, wobei sie sehr langsam ihre engelsgleich Geduld strapaziert sah.
    „Alles an mir ist angenehm kalt,“ gab sie mit tiefer Stimme daraufhin zurück, dann reckte sie den Hals und hoffte, denn sie konnte sehen, dass er dachte und zweifelte. Sie spürte, dass er es wollte. Er musste ihr doch in diese hübsche Falle gehen können ohne dass sie auch die letzte Initiative noch ergreifen musste!
    Er musste mit ihr schlafen, weil er eine neue Art von Beziehung zu ihr aufbauen sollte. Marion sollte glauben, sie sei in ihn verliebt, und mit der Zeit sollte er sich ebenso in sie verlieben, wenn er nicht bereits Gefühle für sie hegte. Denn je mehr sie ihm an sein ahnungsloses Herz wuchs desto unerträglicher würde es für ihn sein, sie weiterhin in diesem kleinen Raum eingesperrt zu sehen, besonders nachdem Guinievaire bereits deutlich gemacht hatte, dass sie an seiner Seite seinen großen Traum erfüllen wollte. Deswegen hatte sie ihm jene Vision ausgemalt von Amerika und von unendlichem Reichtum, damit er an diese Zukunft glaubte und sie schließlich erfüllen wollte. Er hatte den Schlüssel zu ihrem Zimmer, es war also vollkommen logisch, was sie beabsichtigte. Und zudem war es notwendig, weshalb Guinievaire kein schlechtes Gewissen hatte. Grundsätzlich fehlte es ihr oft an Umsicht und Reue, auch bei Marion, den sie gerne hatte, aber den sie verlassen würde, sobald er ihr die Flucht ermöglicht hatte, um ihren eigenen Visionen zu folgen. Dies war ihr Ziel, aus dem Gefängnis zu entkommen, um wieder selbst entscheiden zu können, was sie tun wollte und was nicht. All dies hatte sie sich fest vorgenommen und nun drohte sie bereits an dem ersten Punkt auf ihrer langen Liste von Rücksichtlosigkeiten zu scheitern. Wieso war er mit einem Mal stumm? Üblicherweise war Marion niemals um eine schnelle, kluge Antwort verlegen.
    Er betrachtete sie für eine weitere Sekunde und dachte allzu offensichtlich nach dabei, dann seufzte er schließlich als würde er sich ergeben. Endlich streckte er eine seiner langen Hände nach ihrem Gesicht aus, wo sie sich ebenso heiß anfühlte, wie die Luft es war, während er die andere um ihre Taille wickelte. Als er ihren ungeduldigen Körper gegen sich zog, da wirkte er unzufrieden mit dieser Entscheidung, aber er tat es dennoch und er küsste sie auch, als sie ihm nahe genug war. Marion küsste sie, er legte die lauen Lippen auf die ihren und keine weitere Sekunde verschwendete er damit, behutsam zu beginnen oder gar weiterhin zurückhaltend zu sein. Vielmehr war seine Vorgehensweise sofort leidenschaftlich und heftig, was Guinievaire begeistert begrüßte. Sie drückte sich gegen ihn und schlang dabei die Arme um sein hohes Kreuz, während Marion ihren Schenkel griff. Nun geschah es endlich. Von nun an würde es leicht sein für sie. Sie sollte erfreut sein, dass der erste Schritt getan war und sollte weiter planen in ihrem Kopf, so hatte sie es beabsichtigt, und dabei hatte Marion tun sollen, was ihm gefiel, aber mit einem Mal verschwammen ihre vielen Ziele doch in ihrem berechnenden Kopf. Sie wollte es auch, stellte sie dabei fest, dies war der Grund: ihr Körper, der so lange vernachlässigt und schimpflich behandelt worden war, wollte endlich wieder Zuwendung erfahren. Sie wollte berührt werden von ihrem Gärtner und sie wollte den Sex und sie wollte ihn genießen. Dies war nicht länger ein kalkulierter Schachzug. Nun, sie konnte sich wohl ein wenig Vergnügen erlauben, immerhin war das weitere Vorgehen durchaus klar: zunächst einmal war es dringend notwendig, dass sie Marion auszog, also begann sie, die sich selbst und ihren Bedürfnissen ein Zugeständnis machen wollte, damit, sich mit geübten Fingern an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen zu machen. Sie würde es genießen und sie genoss es bereits und mit dem

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