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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Halbkreis aufgestellt. Die Frauen bezogen Pru wie selbstverständlich mit ein, um das Lager für die Truppe herzurichten. In der Mitte stand der Bühnenwagen, und der Platz davor blieb frei. Wozu wohl, fragte sich Colin.
    Die Antwort kam in Gestalt von Cam, der ein Bündel langer Holzpfähle heranschleppte. »He, Mr Lambert! Wenn Sie für mich nich jonglieren, dann müssen Sie wenigstens das übernehmen.«
    Gelächter brandete auf, und Colin registrierte, dass alle Männer um sie herumstanden. Wie es schien, wurde er genau beobachtet. Nun gut. Er trat auf Cam zu und nahm ihm die Pflöcke ab. »Wo sollen die hin?«
    Cam grinste. »Oh, schaun Sie einfach ’ne Weile zu. Ich denk, Sie werden’s schnell kapieren.«
    Colin nickte, ohne eine Miene zu verziehen. »Sie kommen mir auch nicht das kleinste Stückchen entgegen, oder?«
    »Stimmt, Mr Lambert.« Cam reckte das Kinn. »Unsere Miss Prudence würd das nich wollen.«
    Colin unterdrückte ein Seufzen. Er war entschlossen, sein Kreuz zu tragen. Außer dass es sein eigenes Schuldgefühl besänftigte, stimmte es vielleicht die anderen so gnädig, auf das Singen zu verzichten.
    Deshalb befolgte er die Anweisungen der anderen ohne Murren und schlug wie sie einen Pfahl nach dem anderen in den schweren Lehmboden. Als er bemerkte, dass die meisten Männer die Hemden auszogen, schaute er zunächst verwundert, doch nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Frau in Sicht war, folgte er ihrem Beispiel und warf Weste und Hemd auf die Büsche. Wunderbar, dieses Gefühl der Sonnenstrahlen und des leichten Windes auf seiner schweißnassen Haut!
    Die anderen Männer lachten. »Wenn Sie die feinen Klamotten nich mehr mögen, nehm ich Sie gern ab.«
    Colin lächelte nachsichtig. »Vielleicht sollten Sie sie vorher lieber waschen, sonst riechen Sie womöglich noch nach feinem Pinkel.«
    Raues Gelächter und zotige Späße waren die Reaktion auf seine Worte, und Colin gewann den Eindruck, dass er nicht mehr so reserviert behandelt wurde wie zuvor, und als er seinerseits ein paar lockere Witze riss, war das Eis beinahe gebrochen.
    Währenddessen ging Pru die Kostümkisten durch, die hinter dem Bühnenwagen standen. Erleichtert stellte sie fest, dass die meisten Sachen nur ein wenig ausgebessert werden mussten, und dafür würden ihre begrenzten Nähkünste reichen. Hauptsache, die Zuschauer bemerkten die geflickten Stellen nicht. Obwohl sie die Näherei hasste, war es insofern ganz angenehm, weil sie sie im Sonnenschein eines warmen Frühlingstags verrichten konnte und nicht im düsteren, feuchtkalten Keller des Theaters in Brighton sitzen musste.
    Mädchenhaftes Kichern lenkte sie ab, und als sie aufschaute, sah sie drei junge Frauen, die um eine Ecke des Bühnenwagens lugten. Froh um die Abwechslung ging sie zu ihnen hinüber. »Was gibt’s denn Interessantes zu sehen?«, flüsterte sie lächelnd.
    Die drei, die eigentlich noch Mädchen waren, kicherten erneut. »Schaun Sie selbst, Miss Prudence«, sagte eine dunkle Schönheit mit feurigen Augen, die, wie sie von Pomme wusste, Fiona hieß.
    Neugierig schob sich Pru nach vorn und spähte um die Ecke des Wagens, und es verschlug ihr die Sprache. Himmel. Nackte, glänzende Muskeln. Breite Schultern. Harte, muskelbepackte Arme, die den Vorschlaghammer scheinbar mühelos in weitem Bogen durch die Luft sausen ließen. Ein kräftiger Oberkörper. Ein fester Bauch. Schmale Hüften und ein Hinterteil, an dem die Hosen so eng anlagen, dass es keinen Unterschied gemacht hätte, wenn sie nicht da gewesen wären. Lange, muskulöse Beine, die aus seinen Stiefeln wuchsen und in einer Region endeten, von der Pru kaum den Blick wenden konnte– zumal dieser schweißnasse Haarpfeil auf seinem nackten Bauch ihn immer wieder dorthin lenkte.
    Ich hab ihn da berührt. Ich weiß, was da passiert.
    Mr Lambert, unbekleidet und in der Sonne glänzend, war ein absolut göttlicher Anblick. Das Lachen hinter ihr wurde lauter, jetzt aber machten die Mädchen sich über ihre faszinierte Miene, den vor Staunen geöffneten Mund lustig.
    Sie trat zurück und atmete tief durch. Hoffte, dass sie wieder zu Verstand käme, wenn sie ihn nicht mehr sah.
    Und das alles bloß, weil Mr Lambert seinen Gehrock ausgezogen hat.
    Nein, eben nicht nur den, sondern auch Weste und Hemd.
    »Meint ihr, er zieht noch mehr aus?«, fragte eines der Mädchen.
    »Hm, hoffentlich«, gab eine andere zurück und lachte anzüglich.
    Pru räusperte sich. »Jetzt seid ihr aber albern.«
    Die

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