Ein sinnliches Angebot
Schulden abzubezahlen.“ Luke atmete tief durch und ließ die Schultern sinken. „Glaub bloß nicht, dass es mir leicht fällt, das zuzugeben. Ich glaube immer noch, dass die Schulmedizin nicht durch alternative Heilmethoden ersetzt werden kann. Allerdings gestehe ich ein, dass …“
„Ja?“
„Dass das, was du hier tust, durchaus seine Berechtigung hat. Es bedeutet den Patienten, die zu dir kommen, sehr viel.“ Er zögerte, dann fügte er hinzu: „Und ich habe dir großen Schaden zugefügt. Die Leute hören auf das, was ich sage, und deshalb möchte ich auch die restlichen zwei Monate hier arbeiten. Damit die Öffentlichkeit sieht, dass ich von deiner Arbeit überzeugt bin.“
„Obwohl du das eigentlich gar nicht bist?“
Er verzog das Gesicht. „Wieso kannst du dich nicht einfach freuen, mich zu sehen?“
„Vielleicht tue ich das ja“, antwortete sie flüsternd, und Luke war sprachlos.
Die Arbeit mit Luke war nun vollkommen anders. Bisher hatten sie versucht, sich aus dem Weg zu gehen oder sich möglichst wenig zu beachten. Doch nun trafen sie sich ständig, und bei jeder zufälligen Berührung kehrte die Erinnerung an die Zärtlichkeiten zurück.
Es wurde mit jedem Zusammentreffen schlimmer. Auf dem Weg zu einer Patientin mit starker Arthritis stieß Faith gegen Lukes Schulter, und diese flüchtige Berührung raubte ihr den Atem. Danach hatte sie Schwierigkeiten, sich an die Behandlungsmöglichkeiten von Arthritis zu erinnern.
Gemeinsam untersuchten sie eine Frau, die im neunten Monat schwanger war und meinte, Wehen zu haben, in Wirklichkeit aber nur zu viele Oliven gegessen hatte. Als Luke und Faith das Untersuchungszimmer zusammen verließen, berührten sich ihre Hände wie zufällig.
Faith verspannte sich sofort am ganzen Körper, und ihre Brustspitzen richteten sich vor Erregung auf.
Hatte Luke das bemerkt? Sie konnte es nicht sagen, aber sie wusste, dass sein Atem immer etwas angestrengt ging, wenn er spürte, dass sie ihn ansah.
Wahrscheinlich bereute er nur, dass er zur Arbeit gekommen war, vermutete sie. Faith traute sich kaum, ihm in die Augen zu sehen, aus Angst, er könnte darin ihre Erregung erkennen. Auf keinen Fall wollte sie noch einmal darüber sprechen. In den nächsten Stunden versuchte sie, ihm auszuweichen, doch das half auch nichts.
Am Nachmittag ging Faith in den kleinen Lagerraum, um frische Handtücher zu holen, und plötzlich war Luke hinter ihr.
Er drängte sie in den Raum und sah sie so begehrlich an, dass Faith völlig vergaß, weshalb sie hierher gekommen war.
Luke nahm ihr die Handtücher aus den Armen, legte ihr entschlossen die Hände auf die Schultern und schob sie rückwärts an die Wand.
„Was … was tust du da?“
„Etwas, das ich schon viel früher hätte tun sollen.“ Seine Stimme klang tief und entschlossen. Und dann küsste er sie.
6. KAPITEL
Die Anspannung, die sich während des Tages zwischen ihnen aufgebaut hatte, entlud sich in diesem Kuss. Faith hatte sich diesen Kuss schon so oft ausgemalt und davon geträumt, dass sie völlig vergaß, wo Luke und sie sich befanden. Ihr war nicht mehr klar, dass sie in einem kleinen Lagerraum der Klinik standen und dass die Tür noch nicht einmal geschlossen war. Fieberhaft streichelten sie sich gegenseitig und schmiegten sich leidenschaftlich aneinander.
Außer Atem ließ Luke von ihr ab und sah sie zärtlich an. „Was passiert mit uns?“
„Ich weiß es auch nicht.“
Lustvoll küsste er sie wieder und ließ ihr kaum Zeit zum Atmen.
Faith gab sich dieser Lust hin. Sie begehrte Luke unbändig. „Mehr.“
„Ja.“ Luke strich über ihren Körper und umfasste ihre Hüften. Begehrlich drückte er sie gegen ein Regal und rieb sich verlangend an ihr. „Mehr.“
Atemlos hielten sie inne und versuchten die Begierde zu verstehen, die sich so plötzlich zwischen ihnen entlud. Beide hatten sie so etwas noch nie erlebt. Dann stürzten sie sich wieder aufeinander. Ein Stapel Einwegkittel fiel raschelnd von oben auf sie herab. Auch andere Dinge fielen vom Regal, doch das war ihnen egal.
Es fühlte sich himmlisch an, und Faith konnte nicht genug davon bekommen. Sie drehte sich mit Luke zusammen herum und drängte ihn an das Regal, genau wie er es zuvor mit ihr getan hatte. Mit beiden Händen strich sie über seine Brust, strich über seinen Nacken und fuhr ihm durchs Haar.
Das Regal hinter Luke schwankte, und weiteres Material ging zu Boden, doch Faith achtete nicht darauf. Am liebsten hätte sie ihn zu
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