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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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diesem Augenblick, mit dem Fuß gegen die Tür gestemmt, mit offenem Hemd und Faiths Körper so dicht bei ihm, da fing er an, sich in sie zu verlieben.
    „Faith?“
    „Ich … komme gleich raus.“
    „Okay.“ Shelby senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Ist Doktor Walker bei dir?“
    Entsetzt sah Faith Luke an. „Tja …“
    „Ich Idiot! Ihr zwei … macht einfach weiter, was immer ihr auch tut. Den Patienten in Zimmer vier versorge ich schon allein. Lasst euch nicht stören.“
    Ihre Schritte verhallten, und Luke musste lachen, als er Faiths leicht hoffnungsvollen Blick bemerkte. „Nein“, flüsterte er, „wir werden nicht hier im Lagerraum weitermachen.“
    Seufzend ordnete sie ihre Kleidung.
    Luke blickte an sich hinunter. Der Kittel konnte nicht verbergen, wie erregt er war. Tief ein- und ausatmen, sagte er sich.
    „Dann sind wir uns jetzt einig?“
    Luke stopfte sich gerade das Hemd in die Hose. „Dass wir miteinander schlafen?“
    „Nein, das klingt zu sehr nach einer Beziehung. So eine Beziehung würde niemals klappen.“ Faith wirkte sehr ernst.
    Sie hatte natürlich vollkommen Recht. Ihr fantastischer Körper hatte ihn durcheinander gebracht, aber wenn er ehrlich war, dann wollte auch er keine Beziehung. Er verstand nur nicht, weshalb er sie dann am liebsten wieder an sich gezogen und zu mehr überredet hätte.
    Faith knöpfte ihren Kittel falsch zu und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Obwohl sie es mit einer Spange zusammensteckte, lösten sich sofort wieder einige Strähnen. Sie sieht aus, dachte Luke, als … als wäre gerade ein Mann über sie hergefallen.
    „Wir sehen uns“, flüsterte sie und fasste nach dem Türknauf.
    Lass sie gehen, sagte er sich, doch dann umfasste er ihren Oberarm und zog sie zurück. Als Erstes knöpfte er ihren Kittel richtig zu. Diese Frau brauchte jemanden, der auf sie aufpasste, doch dafür war er nicht zuständig. Nein, sagte er sich, ich werde fortgehen. Am besten so schnell wie möglich.
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, und ihr Lächeln ließ sein Herz schneller schlagen. „Danke.“
    Luke musste noch eine ganze Weile in dem dunklen Lager abwarten, bis sein Kittel sich nicht mehr so verräterisch ausbeulte. Er hatte Zeit zum Nachdenken und fasste einen Entschluss. Er würde aus diesem Raum gehen, den Flur entlang zum Ausgang und dann hinaus aus der Klinik.
    Also trat er auf den Flur hinaus. Aber statt nach links, Richtung Ausgang, wandte er sich nach rechts. Es warteten Patienten auf ihn.
    Am Abend saß Faith auf ihrem Sofa. Sie hatte mit Shelby zu Abend gegessen, einige Yoga-Übungen gemacht und Duftöle eingeatmet. Keines der sonst so beruhigenden Rituale wirkte heute. Sie war aufgekratzt, und zum ersten Mal hatte ihre Unruhe nichts mit Geldmangel oder Problemen in der Klinik zu tun.
    Heute hatte sie sich Luke an den Hals geworfen.
    Sie hätte sich gern eingeredet, dass das nur aus einer Laune heraus geschehen war, doch sie spürte noch immer seine Lippen und seine Hände! Das alles war so schnell geschehen, dass sie es immer noch nicht richtig fassen konnte.
    Ja, dachte sie. Wir haben uns gehen lassen. Das erklärt auch, wieso wir keinerlei Hemmungen hatten. Sonst hätte ich wohl kaum vorgeschlagen, dass wir in den nächsten zwei Monaten ganz unverbindlich Sex haben sollten.
    Wo war er nur geblieben? Sie warf erneut einen Blick aus dem Fenster. Das einzige Auto auf dem Parkplatz war ihr eigenes.
    Luke sollte doch längst bei ihr sein. So hatten sie es doch vereinbart. Warum war er noch nicht da?
    Offensichtlich hatte er die Klinik zeitgleich mit dem letzten Patienten verlassen. Und jetzt saß sie hier und konnte an nichts anderes als an Sex denken. Ihr ganzer Körper kribbelte.
    Vor ein paar Wochen noch hätte sie mit felsenfester Überzeugung verkündet, zu Sex gehöre auch eine liebevolle Beziehung. Aber vor ein paar Wochen war sie auch Luke Walker noch nicht begegnet.
    Seufzend machte Faith sich fürs Bett fertig und ließ sich auf die Matratze fallen. Dann lag sie da, starrte an die Decke und malte sich all die Dinge aus, die sie hätten tun können, wenn Luke gekommen wäre.
    Irgendwann sah sie ein, dass sie vermutlich doch keinen Schlaf finden würde, und Luke würde auch nicht mehr kommen. Also stand sie wieder auf, zog sich ihre Lieblingshausschuhe mit den Hasenohren an und ging in ihrem übergroßen T-Shirt nach unten, um Papierkram zu erledigen, bis sie müde sein würde.
    Im Büro auf ihrem Schreibtisch stapelten sich die Papiere.

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