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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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in der Tür und beobachtete ihn. Ob alles in Ordnung war? Gerade eben hatte er wieder erlebt, mit welcher Hingabe sie sich ihren Patienten widmete. Sie hatte mit Ally zusammen geatmet, mit ihr geschwitzt, gelacht und geweint und ihr in jeder Sekunde beigestanden.
    Das war es, was er an dieser Frau liebte.
    „Soll ich ihn nehmen?“ Sie streckte die Arme nach dem Baby aus.
    „Nein, es geht schon. Er ist nur ein bisschen hungrig.“
    „Ally möchte ihm die Brust geben. Ich werfe vorher nur noch einen Blick in seine Windel.“
    „Das habe ich schon.“
    Verwundert sah sie ihn an. „Tatsächlich?“
    „Dürfen Ärzte das nicht?“
    „Doch, schon, aber …“
    Sanft strich er dem Baby über das Köpfchen. Der Junge bereitete sich auf seinen nächsten Wutanfall vor. „Merkst du nicht, dass dieser kleine Patient und ich eine angeregte Diskussion über den Sinn des Lebens führen?“
    Faith lachte. „Es ist nur so, dass Ärzte für gewöhnlich nicht …“ Bei Lukes fragendem Blick unterbrach sie sich. „Also schön, du bist kein typischer Arzt. Als Krankenschwester erlebt man Ärzte immer als egoistisch, arrogant und unhöflich. Ich könnte dir jetzt einen endlosen Vortrag darüber halten.“
    „Das trifft alles auch auf mich zu“, gab Luke leise zu. „Da brauchst du nur die Leute zu fragen, mit denen ich zusammenarbeite.“
    „Du hast auch mit mir zusammengearbeitet.“ Sie trat näher und blickte ihm in die Augen. „Und ich muss sagen, dass ich dich anders erlebt habe.“
    „Schon vergessen, wieso mir dieser Dienst hier bei dir aufgebrummt wurde?“
    „Kann doch sein, dass du dich geändert hast.“
    Während Luke ihr in die Augen sah, glaubte er ihr fast. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmte, bis er Faith getroffen hatte. Er hatte für seine Arbeit gelebt, und damit war er zufrieden gewesen. Ein Leben für die Patienten.
    Doch seit er hier in der „Healing Waters Clinic“ war …
    „Du bist der mitfühlendste Mann, der mir je begegnet ist“, flüsterte sie und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Du bist warmherzig, einfühlsam und …“
    Das Baby in Lukes Armen begann zu schreien. Mit dem aufgerissenen Mund sah der Kleine wie ein hungriger Vogel aus.
    Faith lachte, und Luke amüsierte sich auch. Sein Lächeln erstarb allerdings, als er Faith in die Augen sah. Sie wirkte blass, und als sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich, zitterten ihre Finger. Stirnrunzelnd strich er ihr über die Wange. Ihre Haut war kalt und feucht. „Fühlst du dich gut?“
    „Natürlich.“ Doch ihr Lächeln wirkte unsicher, und sie wich Lukes Blick aus. „Es war nur ein langer Tag für mich.“
    Sanft wiegte er das weinende Baby und versuchte, den Kleinen zu beruhigen, während er sich auf Faith konzentrierte. „Nach einem anstrengenden Tag gähnt man vielleicht, aber man sieht nicht so aus, als würde man jeden Augenblick ohnmächtig werden. Setz dich.“ Er sah sie streng an, bis sie sich auf einen Stuhl setzte. „Faith.“
    „Das ist bestimmt wieder dieses nervige Virus.“ Sie legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen.
    „Wann hast du dich eigentlich zum letzten Mal untersuchen lassen?“
    Faith presste die Lippen zusammen.
    „Schon eine Weile her, ja?“
    „Mir geht es gut.“
    „Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Lass mich wenigstens eine Blutprobe nehmen.“
    „Nein.“
    „Faith, du …“
    Sie saß auf dem Stuhl und zog die Knie an. „Wenn du ein guter Arzt sein willst, dann kümmere dich um Ally, während ich mich ausruhe.“
    Am nächsten Abend ruhte Faith sich tatsächlich aus. Sie trug eine Jogginghose, ein Tanktop und ihre geliebten Pantoffeln. So saß sie vor dem Fernseher und tat zur Abwechslung tatsächlich einmal gar nichts.
    Mit der Buchhaltung war sie fertig, und es hatte sie überrascht, dass sie ein paar Rechnungen mehr bezahlen konnte, als sie angenommen hatte. Sie hatte die Materialbestellung abgeschickt und den Dienstplan für den nächsten Monat fertig.
    Es kam nur selten vor, dass sie alle anstehenden Arbeiten erledigt hatte. Zuerst wusste sie gar nicht, was sie mit sich anfangen sollte, doch mit einer Schüssel Popcorn und der Fernbedienung ließ sich der Abend ganz angenehm vertreiben.
    Als es an der Tür klopfte, bekam sie fast einen Herzinfarkt. Ein Notfall? Nein, dann hätte man am Eingang der Klinik geklopft und nicht an ihrer Wohnung. Faith ging zur Tür und wünschte, sie hätte den Baseballschläger nicht unten in der Klinik

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