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Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Titel: Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rike Stienen
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dieser Frage beschäftigt, gönnt sich Laura erst einmal eine Dusche.
    Vom kalten Wasser erfrischt und in ein flauschiges Badehandtuch gewickelt, kehrt sie, sich die Haare trocken rubbelnd, ins Zimmer zurück. Ihr umherschweifender Blick bleibt plötzlich an dem Geburtstagspäckchen von Manfred hängen, das während des Telefonats zu Boden gefallen war. Sie hatte es noch nicht einmal ganz ausgepackt, zu durcheinander war sie nach dem Gespräch und der halben Beichte.
    Die Tatsache, dass sie in Köln ist, wird Manfred vielleicht nicht einmal stören. Viel schlimmer ist die Harley. Der Gedanke daran, ihm sein liebstes Spielzeug weggenommen zu haben und seine Reaktion darauf nicht zu kennen, verursacht Laura Bauchschmerzen. Hätte sie es ihm eben sagen sollen? Jetzt verdirbt sie sich mit ihrem Schweigen den ganzen Tag. „Ach was“, spricht sie sich selbst Mut zu, „ich habe schließlich Geburtstag, und rückgängig machen kann ich sowieso nichts mehr.“
    Sie bückt sich geschwind nach dem Geschenk und sieht ihre Vermutung bestätigt, dass es besagte Perlenkette ist. Gleich legt sie sich diese um den Hals, um sie und sich selbst damit zu bewundern. Wirklich lieb von Manfred, ihr das Schmuckstück zu kaufen. Schade, dass er den Tag nicht mit ihr in Köln verbringen kann. Es würde ihrer Ehe und Beziehung guttun, mal wieder zu zweit etwas zu unternehmen. Seit Helene so massiv in ihr Leben getreten ist, kommt das viel zu selten vor.
    Laura zieht sich schnell ihre Jeans über und dazu ein rosa T-Shirt. Die Perlenkette passt nicht dazu, aber Manfred soll auf diese Weise bei ihr sein.
    Der Frühstücksraum des Hotels ist gut gefüllt, und Laura freut sich, am Fenster einen kleinen Zweiertisch zu ergattern. Sie hat absolut keine Lust, womöglich mit fremden Gästen Zwangskonversation betreiben zu müssen.
    Das Frühstücksbuffet lässt wirklich keine Wünsche offen. Laura gönnt sich ein Omelett mit Schinken und garniert den Teller mit Rösti, Minifrikadellen und Würstchen. Das Mittagessen wird sie sich nach diesen köstlichen Leckereien sparen können und stattdessen später mit Kerstin eine Eisdiele aufsuchen. So ganz ist dem Geburtstagskind nicht klar, wie es die Zeit bis zur Ankunft der Freundin gestalten soll. Vielleicht zunächst eine Stadtrundfahrt, um sich einen guten Überblick zu verschaffen?
    Laura begibt sich an die Rezeption und fragt höflich nach einer solchen Möglichkeit. Die junge Frau, die heute dort Dienst hat, lächelt und zeigt ihr auf einem Stadtplan, den sie behalten darf, dass nach wenigen Metern in Richtung Rhein eine Haltestelle für Stadtrundfahrten ist. Die Fahrkarte dafür kann sie gleich bei ihr kaufen. Alle dreißig Minuten startet ein Bus, und die Tour dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Lauras Armbanduhr verrät, dass sie gerade einen Bus verpasst hat, bleibt also etwas Zeit, um in Erfahrung zu bringen, ob die gestrandete Freundin neue Erkenntnisse hinsichtlich ihres Fluges hat.
    „Alles Gute zum Geburtstag, Laura!“, dringt es kurz darauf an ihr Ohr.
    „Danke, du Liebe! Aber sag schon, wie stehen die Chancen, dass ich dich bald in meine Arme schließen darf?“
    Kerstin druckst betreten herum: „Das wird wohl vorerst nichts. Der Streik dauert an. Ich habe gerade versucht, ein Ticket für den Eurotunnel zu erhaschen. Vergeblich!“
    „Das darf nicht wahr sein. Ausgerechnet jetzt muss das passieren. Ich habe mich so auf dich gefreut.“
    „Glaube mir, dass ich mir Vorwürfe gemacht habe, dich nach Köln gelockt zu haben. Hätte ich zusätzlich gewusst, dass du dich dafür auf den Feuerstuhl schwingst und unplanmäßigen Gefahren aussetzt, wäre mir für deinen Geburtstag etwas Besseres eingefallen.“
    „Dich trifft überhaupt keine Schuld. Mir tut es leid, dass du auf der Insel festhängst. Mach dir um mich bitte keine Sorgen.“
    „Ich hoffe, dass ich spätestens morgen bei dir eintreffe. Kannst du bis Montag bleiben?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Wegen der Bezahlung des Hotelzimmers brauchst du dir keine Gedanken zu machen“, verspricht Kerstin, die denkt, dass dies der Grund für Lauras Zögern ist.
    „Na ja, ich will es mit meinem Ausbüxen auch nicht auf die Spitze treiben. Jeden weiteren Tag muss ich bei Helene ausbaden.“
    „Du solltest zu deinem Geburtstag den Vorsatz haben, zukünftig mehr für dich zu tun als für deine Familie. Die hast du viel zu sehr verwöhnt.“ Kerstin tippt sich an die Stirn: „Apropos verwöhnen. Meine Überraschung musst du heute Abend

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