Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)
ich überhaupt Alkohol trinken, Herr Doktor?“
„Du musst ihn nicht austrinken. Zum Essen habe ich etwas Magenschonendes und Herz-Kreislauf-Stärkendes zubereitet. Bitte setz dich.“ Er rückt ihr galant den Stuhl zurecht, verschwindet erneut in der Küche, um mit einem Krabbencocktail als Vorspeise zurückzukehren. Als Hauptgang folgt fangfrische Seezunge mit Kräuterkartoffeln und Brokkoligemüse . Neben dem bekannten Sylter Wasser füllt Sven einen Weißwein in die dafür vorgesehenen Gläser. „Stell dir vor, der wird hier von zwei Hobby-Winzern am Süd-West-Hang von Keitum angebaut“, klärt Sven auf.
Laura kostet vorsichtig: „Schmeckt super zum Fisch! Jetzt verrate mir mal, wann du das alles eingekauft und gekocht hast ? Das muss ja Stunden gedauert haben.“
„Aber du darfst nicht böse sein, denn ich habe dich angeflunkert. Freitags schließt die Praxis schon am Mittag. Danach habe ich alles schnell frisch vom Markt besorgt und alles soweit vorbereitet, dass wir das Essen nun gemeinsam genießen können. Penelope hatte ich um Verschwiegenheit gebeten, weil ich dich unbedingt überraschen wollte.“
„Das ist dir wirklich gelungen. Du bist wie eine Wundertüte, die ich als Kind immer beim Bäcker bekam. Wenn man hineingriff, tauchte nach und nach eine neue Leckerei auf.“
Den krönenden Abschluss bildet Rote Grütze mit einer Kugel Bourbonvanilleeis und Minzeblättern garniert. Wann war Laura jemals von einem Mann bekocht worden? Zuletzt war das wohl ihr eigener Vater, der ein Spezialist im Pizzabacken war. Natürlich kann man Svens Kochkünste nicht damit vergleichen. Sein Feingespür beim Einsetzen von Gewürzen und Kräutern ist bestimmt den Genen des Großvaters zu verdanken, der in der Provence lebt und dessen Flakon mit dem unwiderstehlichen Duft ein ständiger Begleiter in Lauras Tasche geworden ist. Sie spart nicht mit Lob und Anerkennung für das köstliche Dinner.
„Endlich mal eine Frau, die meine Talente zu schätzen weiß“, freut sich Sven augenzwinkernd.
„Welche anderen Talente hast du denn noch zu bieten?“, neckt Laura draufgängerisch.
Wie aufs Stichwort zaubert er ein Remote aus seiner Hosentasche und drückt eine Taste. Nichts anderes als die Klänge von One moment in time treffen Laura mitten ins Herz. Sven hat nichts dem Zufall überlassen. Dann steht er auf und reicht seiner Königin die Hand: „Darf ich bitten?“
Langsam und eng aneinandergeschmiegt bewegen sich ihre Körper zur Melodie von Whitney Houstons Stimme. Laura wagt kaum zu atmen. Wie oft hat sie den Abend damals auf der Jacht in ihrem Kopf Revue passieren lassen und davon geträumt, ihn noch mal zu erleben. Jetzt ist dieser Wunsch tatsächlich Wirklichkeit geworden. Sie legt die formelle Tanzhaltung ab und schlingt beide Arme um Svens Hals, während sein Gesicht sich dem ihren immer mehr nähert, bis sich ihre Lippen berühren.
Sanft und verlangend zugleich versinken sie in einem nicht mehr enden wollenden Kuss. Diesmal zerstört keine schwarze Perlenkette um Lauras Hals die Magie des Augenblicks.
Sven trägt Laura auf der mit Rosenblüten übersäten Treppe hinauf ins Schlafzimmer aufs Bett, über dem ein großes Dachfenster den direkten Blick in den Sternenhimmel freigibt. Wie von Zauberhand haben sich Sturm und Wolken der letzten Tage verzogen. Die Mondsichel scheint zu ihnen hinunterzulächeln . Zärtlich erkunden sie gegenseitig mit allen Sinnen ihre Körper und lieben sich die ganze Nacht, als wäre es die letzte vor dem bevorstehenden Weltuntergang.
Als Laura am nächsten Tag erwacht, weiß sie zunächst nicht, ob alles nur eine Illusion war. Liegt sie tatsächlich neben ihrem Traummann? Erst als Sven sich bewegt, realisiert sie, dass alles Wirklichkeit ist. Er wendet sich zu ihr und küsst sie.
Neckend schiebt seine Geliebte ihn ein wenig von sich weg und fordert ausgelassen: „Lass sehen, ob dein Sixpack noch da ist!“
„Du hast es doch diese Nacht ausgiebig ertastet!“
„Wie heißt es doch so schön? Auch das Auge isst mit.“
„Und wenn ich kein Sixpack mehr hätte?“, flachst Sven zurück.
„Dann würdest du trotzdem für immer mein Sixpackboy bleiben!“
E N D E
Die im Inhalt genannten Personen und Handlungen sind frei erfunden. Sollten Ähnlichkeiten mit tatsächlich existenten Personen oder stattgefundenen Handlungen entstanden sein, oder sollte ein solcher Eindruck entstehen, so ist dies von der Autorin und dem Verlag auf keinen Fall gewollt oder
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