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Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Titel: Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rike Stienen
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Zweifel daran, dass ihr die sehr gut gefiel. Insgeheim hatte sie gehofft, selbige dann unter dem Weihnachtsbaum wiederzufinden. Diesen Traum träumte sie allerdings vergeblich. Ist er vielleicht heute wahr geworden? Vorsichtig tastet Laura sich weiter vor. „Ja, dass du dir das gemerkt hast. Sie ist wunderschön! Lag sie noch im Schaufenster wie im Advent?“
    Manfred geht ihrer Frage glücklicherweise auf den Leim.
    „Sie befand sich an derselben Stelle und schien auf dich gewartet zu haben. Nur die Weihnachtskugeln und das Tannengrün waren verschwunden.“
    Erleichtert beschreibt Laura, wie toll ihr die schwarze Perlenkette steht und vergisst darüber, dass sie Manfred ihren Ausflug nach Köln immer noch nicht gestanden hat. Dazu bekommt sie kurz darauf Gelegenheit.
    „Das freut mich, mein Schatz! Habt ihr schon den Kuchen angeschnitten, und hat Helene dir das übliche Ständchen auch ohne meinen Bariton gebracht?“
    Laura weiß nicht recht, wie sie die Situation schildern soll. „Ich, ... weißt du ...“ Mehr als dieses blöde Gestammel scheint ihre Kehle nicht ausspucken zu wollen.
    „Na, du bist ja richtig aufgeregt, dann gib mir mal bitte meine Mutter kurz ans Telefon, sonst ist sie wieder beleidigt, wenn ich sie übergehe.“
    Hatte Laura etwa gehofft, der Kelch des Beichtens ginge an ihr vorüber? Augen zu und durch. „Äh, deine Mutter kann ich dir nicht geben!“
    „Wieso nicht? Ich dachte, ich sollte extra auf deinem Handy anrufen, weil ihr schon so früh zum Baldriansee aufbrechen wolltet.“
    Allen Mut zusammennehmend, antwortet Laura ihrem Mann: „Nein, sie ist nicht mit nach Köln gekommen!“ So, jetzt war es endlich raus. Laura lauscht angespannt, wie dieser Satz auf Manfred wirkt, dem es anscheinend die Sprache verschlagen hat.
    Er glaubt im ersten Moment, sich verhört zu haben. Was faselt seine Holde da von Köln? Er hält es für einen Scherz. „Wie, du bist am Baldriansee, und Helene ist nicht dabei? Ist sie krank?“
    Laura muss wider Willen schmunzeln, denn es stimmt leider. Die Zwergin kann man lediglich abschütteln, wenn sie unpässlich ist.
    „Nein, Helene erfreut sich bester Gesundheit, aber ich habe sie gar nicht gefragt, ob sie mit nach Köln kommen will.“
    Manfred schnürt es leicht die Kehle zu. Seine Laura in Köln? Was in aller Welt treibt sie dort?
    „Veräppelst du jetzt deinen armen Ehemann? War es Helenes Geburtstagsgeschenk, dich nach NRW zu beamen und dich damit ihrer eigenen Gesellschaft zu berauben?“
    „Manfred, so versteh doch endlich. Eine innere Stimme hat mir gestern befohlen, nach Köln zu reisen. Hier bin ich jetzt im Hotel und feiere meinen Geburtstag.“
    Wenn Manfred bis zu diesem Moment dachte, seine Angetraute könnte ihn nach über zwanzig Jahren des Zusammenlebens nicht mehr überraschen, so war er gerade eines Besseren belehrt worden. Ihm klappt die Kinnlade vor Erstaunen herunter, und er findet nur mühsam seine Sprache wieder. „Das ist ja mal ein Ding!“, ist das Einzige, was er zu stammeln imstande ist.
    „Bitte sei nicht böse! Ich hatte einfach keinen Bock, Helene und ihre Freundinnen an meinem Geburtstag ertragen zu müssen. Das Hotelzimmer kostet mich übrigens keinen Cent.“
    Was hat das zu bedeuten ?, schießt es Manfred automatisch in den Kopf, und seine juristische Warnblinkanlage beginnt zu leuchten. „Steckt etwa ein Mann dahinter?“
    Laura stellt sich ihren Manfred jetzt vor, wie er wie von einer Schlange gebissen gerade von seinem Hotelbett aufspringt und zum Fenster rennt, so als könne er von da aus nach Köln sehen und Laura den moralischen Finger zeigen.
    „Nein, es ist kein Kerl! Kerstin hat mich spontan eingeladen. Sie hat beruflich hier zu tun.“ Laura hat absolut keine Lust mehr, diesen Dialog weiter fortzusetzen. Es ist schließlich ihr Ehrentag, den sie jetzt mit einem leckeren Frühstück beginnen möchte. Das Geständnis, in Köln zu sein, reicht fürs Erste. Wie sie hierhergekommen ist, braucht Manfred heute nicht zu erfahren. „Schatz, ich verstehe dich plötzlich nicht mehr!“ Schon ist der rote Hörer am Handy gedrückt. Vorsichtshalber schaltet Laura es ganz ab, damit Manfred nicht gleich noch mal anruft. Nach dem Frühstück wird sie es wieder einschalten, um endlich mit Kerstin zu telefonieren, die sicher schon mehrmals vergeblich angerufen hat. Das Gespräch mit Manfred hat ungewöhnlich lange gedauert.
    Soll sie zum Frühstück ins Restaurant gehen oder es sich aufs Zimmer kommen lassen? Mit

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