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Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Titel: Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rike Stienen
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die Zwergin liest regelmäßig Illustrierte, hat aber glücklicherweise andere Klatschblätter abonniert. Soweit sie sich allerdings erinnert, haben Erna und Anna extra verschiedene Zeitschriften, um sie dann untereinander auszutauschen. Nicht auszudenken, wenn sie das Foto mit Laura sehen, umklammert von Svens Bizeps als dessen Königin der Nacht . Ein Albtraum! Jetzt ist es ohnehin zu spät, und sie kann nichts mehr rückgängig machen, sich eingestehend, dies auch nicht zu wollen. Die letzten Tage waren einzigartig in ihrem Leben und der Startschuss für Veränderung. Es wird eine andere Laura nach Bad Hollerbach zurückkehren. Wie sich das alles auf ihre Ehe und ihr Leben auswirken wird, daran mag sie im Moment nicht denken. Wenn ein anderer Mann ihre Gefühle so in Wallung zu bringen vermag, liebt sie Manfred dann wirklich? Kann sie ihm normal, als wäre nichts geschehen, gegenübertreten?
    Wieder scheint Sven intuitiv zu spüren, dass Laura nicht bei der Sache ist, sondern weit weg in ihrer alten Welt, von der er nichts kennt. Er wagt einen Vorstoß: „Woran denkst du gerade? Darf ich es erfahren?“ Er nimmt ihre Hand in seine.
    „Entschuldige bitte! Ich bin richtig unhöflich. Ich dachte gerade an meine Familie, die nicht weiß, was ich in diesem Moment erlebe.“
    „Du bist verheiratet und hast einen Haufen Kinder!“, stellt er nüchtern in den Raum. Sein Gesichtsausdruck verrät, dass er sich etwas anderes wünscht und die Bestätigung seiner Vermutung fürchtet.
    „Ja, mein Mann ist Anwalt, und wir leben mit unserem erwachsenen Sohn Max und Manfreds Mutter Helene in deren Haus.“ Laura leiert den Satz runter wie bei einer persönlichen Vernehmung, ohne jede Emotion.
    Sven möchte Lauras Statement erst einmal verdauen und kommentiert es nicht.
    Eine Weile schweigen beide, bis sie zur Gegenfrage ausholt. „Und du? Bist du gebunden?“
    Zu Lauras Überraschung schüttelt Sven den Kopf. „Wie sollte ich bei diesem Job eine harmonische Beziehung aufrechterhalten können?“ Seine Stimme klingt traurig. „Keine Frau der Welt würde das lange ertragen.“
    Lauras Herz macht nicht nur einen Hüpfer , sondern einen riesigen Satz. Nie hätte sie in ihren kühnsten Vorstellungen damit gerechnet, dass Sven ein freier Mann ist.
    Ihr Gespräch, das Laura gerne fortgesetzt hätte, wird jäh unterbrochen, als die Limousine anhält. Das Ziel ist erreicht. Sie hat ganz bewusst nicht danach gefragt, wie das Date aussehen wird, denn inzwischen vertraut sie darauf, dass Svens Überraschungen immer ihrem Geschmack entsprechen. Auch dieses Mal wird sie nicht enttäuscht. Der Ort entpuppt sich als kleiner exklusiver Jachthafen am Rhein, den man ausschließlich betreten darf, wenn man eine der Jachten sein Eigen nennt.
    Laura staunt Bauklötze. Eine Bootsfahrt gehörte für sie nicht zu den Möglichkeiten des Dates. Wie selbstverständlich schiebt Sven sie, ihre Taille erneut umfassend, in Richtung Jacht und hilft ihr anschließend aufs Boot. Sogar die High Heels darf sie anlassen, da extra ein roter Teppich ins Heck gelegt wurde, wo bereits ein festlich gedeckter Tisch auf die beiden wartet. Die Jacht ist mit Windlichtern übersät. Das Ambiente ist an Romantik kaum zu übertreffen. Laura kann sich nicht einmal an eine ähnliche Szene in einem Pilcher -Film erinnern. Sie ist einfach überwältigt und übersieht fast die hingehaltene Hand des Kapitäns.
    „Willkommen an Bord!“, dringt es an ihr Ohr. „Ich bin Kapitän Harmsen !“
    „Hallo!“, bringt Laura zustande, die Atmosphäre begeistert in sich aufnehmend. So muss Aschenputtel sich gefühlt haben, als der Prinz sie aufs Schloss geleitet hat.
    Während der Kapitän einige Worte mit Sven wechselt, erscheint ein livrierter Kellner und bittet Laura dezent zu Tisch. Sie kann das alles nicht glauben. Sie, die geknechtete Schwiegertochter, auf einer Jacht mit einem Mann, mit dem Tausende andere Frauen jetzt auch gerne zusammen speisen würden. Womit hat sie das verdient?
    „Na, gefällt es dir?“, unterbricht Sven ihre Selbstzweifel.
    „Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr! Es ist wie im Märchen.“
    In diesem Moment legt die Jacht vom Steg ab und begibt sich auf eine Reise, die nach Lauras geheimstem Wunsch niemals enden soll.
    „Bist du bereit für den Aperitif?“, fragt Sven als Gastgeber.
    Laura nickt und lächelt ihn an.
    Ganz selbstverständlich bestellt Sven in James-Bond-Manier zwei Wodka-Martini geschüttelt und nicht gerührt.
    Die

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