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Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Titel: Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rike Stienen
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vorsichtig auf den Bettrand und gleitet mit ihren nackten Füßen auf den Boden. Sofort wird ihr schwindelig, und sie sinkt kraftlos zurück ins Bett. Der Kreislauf scheint alles andere als stabil zu sein.
    Schwester Barbara erscheint mit einem Tablett in der Hand und stellt es auf dem dafür vorgesehen en Serviertisch ab, den sie zu der Patientin übers Bett schwenkt.
    „Jetzt greifen Sie zu und trinken Sie tüchtig, damit Sie bald wieder gesund sind. Ich komme in einer halben Stunde zurück und schaue noch mal nach Ihnen.“
    „Danke!“, kommt es aus dem Bett zurück.
    Als sich die Krankenschwester zum Gehen wenden will, ruft Laura schnell: „Bitte warten Sie! Wo ist denn meine Handtasche? In der Pension geblieben?“
    „Ich habe leider keine Ahnung. Ich hatte keinen Dienst, als Sie eingeliefert wurden. Aber das wissen wir gleich.“
    Mit drei Schritten ist die junge Frau am Nachttisch und öffnet den unteren Bereich. Tatsächlich befindet sich die Tasche dort und landet auf der Bettdecke.
    „Gott sei Dank! Ich werde bestimmt schon vermisst.“
    Bevor Laura die schmackhaft riechende Suppe anrührt, schaltet sie hektisch ihr Handy an; acht Anrufe in Abwesenheit und vier SMS von Max und Kerstin. Bei beiden meldet sich nur die Mailbox, auf die Laura so gelassen wie möglich spricht und sich ohne eine genaue Erklärung für ihr Schweigen entschuldigt. Es gehe ihr gut und sie melde sich wieder. Mehr verrät sie nicht, um Freundin und Sohn nicht in Unruhe zu versetzen, was natürlich längst der Fall ist.
     
    Max hatte aus Verzweiflung, weil er seine Mutter nicht erreichen konnte, vor zwei Tagen Kerstin angerufen, die sich ebenfalls sorgte. Zwar gab Lauras letzte SMS keine genaue Auskunft, wann die Freundin sich wieder rühren würde, aber es war nicht ihre Art, mehrere Tage komplettes Stillschweigen zu bewahren. Außerdem konnte sich Laura bestimmt vorstellen, dass Kerstin auf glühenden Kohlen saß, um endlich zu erfahren, was sie nach Sylt verschlagen hatte. Was war mit Sven? Hatte sie ihn in Hamburg nicht angetroffen?
    Max wusste bis zu dieser Sekunde nicht einmal, wo seine Mutter sich aufhielt. Nach Kerstins kurzem Bericht wollte er spontan nach Sylt aufbrechen, wovon ihn sein Vater vehement abhielt. „Deine Mutter wird schon wissen, was sie tut. Du wirst dich daran gewöhnen, nicht mehr rund um die Uhr an ihrem Leben teilzuhaben.“
    „Lässt es dich völlig kalt, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte?“, entrüstete sich Max. „Schließlich seid ihr noch verheiratet und habt euch mal geliebt!“ Ein aufbrausendes Wort gab das andere, bis die Tür anschließend krachend hinter Max ins Schloss fiel, der bei Eva Rat und Trost suchte. Zu seinem Erstaunen reagierte diese anders als erwartet. „Sei mir nicht böse, aber dein Vater hat nicht ganz unrecht.“
    Max, der bis dahin eng umschlungen mit Eva auf deren Bett gesessen hatte, rückte sofort ein Stück von ihr ab. „Wie meinst du das?“
    „Drei Tage sind kein Indiz, dass etwas passiert ist.“
    „Nur weil mein Vater meine Mutter offensichtlich zu den Akten gelegt hat, muss ich es doch nicht auch tun.“
    „Nein, sicher nicht“, lenkte Eva vorsichtig ein und versuchte vergeblich, Max wieder an sich zu ziehen, „aber wenn du demnächst in Berlin studierst, möchtest du auch nicht stündlich Meldung machen müssen, oder?“
    „Würdest du dich nicht um mich sorgen, wenn ich länger nichts von mir hören lasse?“
    „Natürlich, ich finde nur, dass das zwei Paar Schuhe sind. Kerstin hatte die letzte SMS aus Sylt erhalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Mutter einfach mal einige Tage ausspannen und dabei von nichts und niemandem gestört werden will.“
    Das leuchtete Max ein. Es machte also wenig Sinn, auf die Insel zu düsen, wo Laura womöglich mit ihrem neuen Liebhaber schöne Stunden erlebte und er dabei vollkommen fehl am Platze wäre. Zwar hatte Kerstin nichts Genaueres über die plötzliche Reiselust von ihr verlauten lassen, aber Max konnte sich trotzdem einen Reim darauf machen. Schließlich hatte seine Mutter ihm die Liebe zu Sven gestanden. Vielleicht lebte dieser auf der Insel.
    „Komm, sieh nicht zu schwarz. Du erhältst bestimmt bald Nachricht von ihr“, lockte Eva und streckte beide Arme nach Max aus.
    Sie beendeten ihren ersten Streit mit einem leidenschaftlichen Versöhnungskuss.

Kapitel 22
     
    Nach zehnstündigem Schlaf und einer ungestörten Nacht wacht Laura auf, als eine Frau im schicken Designerkostüm am Morgen

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