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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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von London nach Bath, die viel schneller ist als die normale, weil sie nicht überall hält“, setzte er hinzu, als wäre dieser Umstand Erklärung genug.
    Der Earl runzelte die Stirn. „Wenn sie mit einer der Kutschen des Dukes gefahren wäre, hätte sich ihre Zofe wenigstens nicht mit ihren Kleidern davongemacht.“
    „Sie hat keine Kleider?“ Seine Mutter wirkte so entsetzt, als sei damit zu rechnen, dass die junge Dame splitterfasernackt herumlaufe.
    „Doch, einige wenige“, versicherte Bromwell ihr rasch.
    Dann erzählte er die erfundene Geschichte, die er mit Lady Eleanor abgesprochen hatte.
    „Ach, das arme Mädchen! So viel Pech auf einmal.“ Seine Mutter seufzte mitfühlend, während der Earl sich in den gold-grün gestreiften Sessel fallen ließ.
    „Darum habe ich sie zu uns eingeladen“, erklärte er selbstzufrieden. „Dein Sohn hätte sie wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken in irgendeinem Hotel in Bath absteigen lassen, ohne Rücksicht auf das Gesindel, das sich dort möglicherweise herumtreibt. Dabei waren ihr Vater und ich Schulfreunde.“
    „Wirklich?“ Bromwell konnte seine Skepsis nicht verhehlen. „Das höre ich zum ersten Mal.“
    „Es wäre anders, wenn du deine Aufmerksamkeit beim Dinner gelegentlich auf die Konversation richten würdest“, konterte sein Vater.
    Würde ich, wenn die Konversation interessanter wäre, dachte Bromwell aufsässig. „Mir war nicht klar, dass wir Beziehungen zu der Familie unterhalten. Ich bin ihnen jedenfalls nie begegnet, oder?“
    Die Frage war nicht dazu angetan, die Meinung seines Vaters über ihn und seine Intelligenz zu ändern. „Wahrscheinlich hattest du dich wieder mit einem deiner Wälzer in irgendeinem Winkel vergraben, als sie das letzte Mal hier waren. Danach reisten sie nach Italien. Das ist jetzt fünf Jahre her, und ich glaube, sie sind immer noch dort.“
    Bromwell zerbrach sich den Kopf, aber er konnte sich nicht erinnern, Lady Eleanor damals begegnet zu sein.
    „Sie soll sich von meinen Kleider nehmen, was sie braucht“, schaltete seine Mutter sich ein. „Und was ihr nicht passt, lassen wir ändern.“
    „Danke“, sagte Bromwell, erfreut über ihre Großzügigkeit.
    „Ich habe bereits Anweisung gegeben, dass Mrs Fallingbrook sich darum kümmert“, fügte der Earl hinzu. „Wymerton wird es glaube ich zu schätzen wissen, wenn wir seiner Tochter jede nur mögliche Unterstützung bieten.“
    Bromwell war ziemlich sicher, dass Seine Gnaden nicht erbaut sein würde, wenn er erfuhr, dass Lord Granshire seiner Tochter Zuflucht vor einer Eheschließung bot, die ihre Eltern für sie arrangiert hatten. Im Gegensatz zu seinem Vater jedoch war es ihm egal, was der Duke oder irgendjemand sonst davon hielt, dass er Lady Eleanor half.
    Alles, was zählte, war, dass sie frei und in Sicherheit war.
    „Jedenfalls hat sie sich beträchtlich gemausert, was ihr Aussehen angeht“, bemerkte sein Vater in einem Ton, bei dem Bromwell am liebsten die Augen verdreht hätte. „Eine richtige Schönheit ist sie geworden, finde ich.“
    „Wie ich schon mehrfach betonte, Vater, habe ich nicht die Absicht, in nächster Zeit zu heiraten.“
    „Was du aber tun solltest!“ Lord Granshire musterte ihn finster. „Ich werde nicht ewig leben, und es ist deine Pflicht, einen Erben zu zeugen. Andernfalls geht dieses Haus, die Ländereien – alles, wofür deine Vorfahren und ich gearbeitet haben – nämlich an diesen versoffenen Großneffen von mir, der in Jamaika lebt. Und das dulde ich nicht.“
    „Frederic, ich bitte dich, fang keinen Streit an.“ Die Countess sah ihren Gatten flehend an. „Justinian ist doch gerade erst angekommen und …“
    „Wir streiten uns nicht, Mutter“, beruhigte Bromwell sie und erhob sich von seinem Stuhl. Der Besuch bei seinen Eltern war eine einzige Zeitverschwendung, aber wenigstens hatte er seine Mutter glücklich gemacht und Lady Eleanor kennengelernt. „Ich kenne Vaters Meinung und er kennt meine. Ich weiß um meine Pflicht, wie ihr es bezeichnet, aber ich habe auch eine Berufung, die für mich mindestens genauso wichtig ist.“
    „Ungeziefer untersuchen nennst du Berufung ?“ Der Earl schnaubte abfällig.
    Bromwell ging über die Frage hinweg. „Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Heirat“, erklärte er an beide Eltern gewandt. „Aber ich möchte keine Ehefrau in England zurücklassen, wenn ich mich auf eine Expedition begebe. Wenn ihr jetzt entschuldigt, ich würde mich gern noch ein wenig

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