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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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und mutig, fähig und tüchtig, er ist auch gütig und großzügig, und Sie können sicher sein, einem Mann wie ihm, der ihre Wünsche so vollkommen erfüllt, liegen die Frauen scharenweise zu Füßen.“
    Das Gesicht des Earls war dunkelrot angelaufen, als träfe ihn jeden Moment der Schlag, aber das kümmerte sie nicht, genauso, wie es sie nicht kümmerte, ob er sie aufforderte, unverzüglich sein Haus zu verlassen, oder sie eigenhändig hinauswarf. Es kümmerte sie nicht einmal, ob er den Friedensrichter herbeirufen ließ.
    „Wie können Sie es wagen!“, stieß er hervor. „Wie kommen Sie dazu, derart unverschämt zu werden! Und wenn Sie zehnmal die Tochter des Duke of Wymerton sind, es steht Ihnen nicht zu, den Earl of Granshire zu beschimpfen.“
    „Mag sein, ich habe nicht das Recht dazu, aber irgendjemand musste es Ihnen sagen!“ Sie griff sich die beiden Bücher, die sie auf dem Beistelltisch abgelegt hatte, und ging zur Tür. „Wenn Sie wünschen, dass ich morgen früh abreise, werde ich das gern tun.“
    Die Hand auf der Klinke, drehte sie sich noch einmal um. „Und wenn mir je das Glück zuteil wird, Kinder zu haben, Mylord, werde ich sie hoffentlich ermutigen, ihren Weg zu gehen, statt sie mit meinen Erwartungen einzuengen, und ich hoffe, ich werde sie lieben, wie Kinder es verdienen, geliebt zu werden, egal, ob sie ein Interesse an Spinnen entwickeln oder an Ameisen oder Schnecken. Ich wünschte …“
    … ich könnte Ihren Sohn heiraten.
    Tränen der Wut und Empörung schossen ihr in die Augen, sodass sie nicht weitersprechen konnte. Wortlos verließ sie den Raum.

11. KAPITEL
    Das Gift der Phoneutria nigriventer wirkt stark, aber nicht unbedingt tödlich. Im letzteren Falle kann es jedoch eine Dauererektion hervorrufen, die aus dem an sich erfreulichen Zustand der Erregung eine stundenlange Qual werden lässt und sogar zu bleibender Impotenz führen kann.
    – aus einem Vortrag Lord Bromwells über die Brasilianische Wanderspinne
    A ls sie sah, dass zwei Dienerinnen mit Staubwedeln bewaffnet aus einem Zimmer am Ende des Korridors traten, floh Nell durch die nächstgelegene Tür.
    Sie fand sich in einem riesigen Ballsaal mit verspiegelten Wänden und glänzend poliertem Parkettboden wieder, dessen hohe Fenstertüren auf die Terrasse führten. Nell durchquerte den Raum, nicht ohne einen flüchtigen Blick zu den Kronleuchtern an der Decke zu werfen, die mit weißen Leinentüchern verhüllt waren, sodass sie aussahen wie riesige bizarre Nester. Dann trat sie auf die Terrasse hinaus und eilte trotz des unfreundlichen Wetters in den Garten hinunter.
    Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen von den Wangen und schritt aus, bis sie den Graben an der Grenze des Anwesens erreichte. Wie die Male zuvor sprang sie auf die andere Seite und schlug den Weg zu Lord Bromwells Labor ein. Dort konnte sie sich sammeln und ungestört überlegen, wie es weitergehen sollte, denn zweifellos würde der Earl darauf bestehen, dass sie Granshire Hall unverzüglich verließ.
    Sie würde Lord Bromwell einen Abschiedsgruß dalassen.
    Als sie durch die niedrige Tür in die Hütte trat, zitterten ihr die Hände. Sie legte die Bücher auf dem Büfett ab, zündete Feuer im Kamin an und ließ sich auf einen der Stühle sinken. Kein Wunder, dass Lord Bromwell seinen Arbeitsraum so weit entfernt von Granshire Hall eingerichtet hatte!
    Knarzend ging die Tür auf, und in der Erwartung, Billings und Brutus auf der Schwelle zu sehen, drehte Nell sich um.
    Mit Lord Bromwell hatte sie nicht gerechnet.
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Lady Eleanor?“ Er sah beunruhigt aus, als er auf sie zukam. „Was ist passiert? Ich sah Sie aus dem Haus laufen.“
    Ihre freudige Überraschung wich einem Gefühl der Besorgnis, als sie sich fragte, wie er reagieren würde, wenn sie ihm von dem Zusammenstoß mit seinem Vater erzählte.
    Sie erhob sich zögernd, wusste nicht, was sie antworten sollte. Doch dann sagte sie sich, dass es zu nichts führte, die Sache zu verheimlichen. „Ich hatte Streit mit Ihrem Vater.“
    „Ah“, machte er, als sei er nicht im Mindesten überrascht. „Nehmen Sie bitte wieder Platz. Ich bereite uns Tee.“
    Eigentlich wollte sie keinen Tee, aber sie wusste nicht, wie sie ablehnen sollte.
    „Kein Grund, sich aufzuregen“, fuhr er fort, während er Wasser aus einem Krug in den Kessel goss. „Er ist ein sturer, rechthaberischer Mann, aber egal worüber Sie sich gestritten haben, der Tochter eines Dukes wird er

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