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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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informiert hat.«
    »Lass uns diese Runde zu Ende spielen und nicht mehr davon sprechen«, schlug Symes-Wilvert vor.
    Alle nahmen ihre Karten wieder auf. Kennington und Symes-Wilvert erschienen gleichmütig, aber sie drückten die Kränkung durch ihre gesenkten Köpfe aus.
    Morgan warf seine Karten auf den Tisch. »Schiebt den verdammten Tisch beiseite!«, knurrte er.
    Sebastian stand auf und zog den Tisch fort. Morgans Beine erschienen in seinen Hosenbeinen nicht länger wie leblose Stöcke. Die Übungen hatten ihre Fülle wiederhergestellt. Wenn ihn ein Außenstehender so sehen würde, käme er niemals darauf, dass es sich um einen Kranken handelte.
    »Erwartet nicht von mir, dass ich aufstehe und tanze«, blaffte er. »Es ist nur eine sehr kleine Sache, die mein Bruder hier feiert, und wird wahrscheinlich auch niemals mehr werden.«
    Seine Freunde nickten, aber ihre Blicke blieben auf seine Beine gerichtet.
    Morgan schloss die Augen. Er biss voller Konzentration die Zähne aufeinander. Sein rechtes Bein ging unter der Hose ganz leicht nach oben und bewegte sich ein klein wenig nach rechts.
    »Es ist ein Wunder«, flüsterte Symes-Wilvert. Er drehte sich zu Kennington um. »Hast du das gesehen, ja?«
    »Das habe ich. Ha, ha! Verdammt, wie konntest du das geheim halten? Das ist absolut erstaunlich. Ein Wunder, wie Symes-Wilvert schon gesagt hat.«
    »Macht nicht mehr daraus, als es ist. Und bitte erzählt es nicht weiter. Ich werde es nicht für neugierige Mistkerle wiederholen, die sich plötzlich daran erinnern, dass ich noch lebe.«
    »Natürlich. Auf keinen Fall. Aber … was sagen denn die Ärzte? Wann ist das passiert?«, fragte Kennington. »Wir sind ganz Ohr und du musst uns alles darüber erzählen.«
    Da das Kartenspiel vergessen war, schlich sich Sebastian davon, um sich um ein paar private Dinge in der Stadt zu kümmern. Er ließ sein Pferd holen, stieg auf und ritt nach Osten.
    Morgans Geheimnistuerei über die Verbesserung seines Zustands war sonderbar. Es war fast so, als würde er nicht glauben wollen, was geschah.
    Dass er ihrer Mutter nichts davon erzählt hatte, war verständlich gewesen. Seit sie die Wahrheit erfahren hatte, besuchte sie Morgan jeden Tag, und man kann es keinem Mann verdenken, so etwas so lange wie möglich hinausschieben zu wollen. Kennington und Symes-Wilvert waren jedoch seine Freunde und Sebastian hatte wirklich angenommen, dass sie es bereits wussten.
    Als er in der Stadt ankam, suchte er die Kanzlei seines Anwalts in der Nähe von Lincoln’s Inn auf. Mr Dowgill war nicht der Familienanwalt. Stattdessen hatte Sebastian ihn zum ersten Mal in jungen Jahren aufgesucht, weil es für private Angelegenheiten ganz nützlich sein konnte, einen anderen Anwalt einzusetzen als den, der sich bei seiner allzu neugierigen und rücksichtslosen Mutter gerne einschmeichelte.
    Dowgill hatte sich bei früheren Aufträgen als recht kompetent erwiesen. Er war ein angenehmer, blasser Mann von unscheinbarem Äußeren und besaß die Gabe, selbst die starrsinnigste Geliebte davon zu überzeugen, dass die von Sebastian angebotene Abfindungssumme das Beste war, was sie bekommen konnte.
    Dowgill begrüßte ihn auf seine gewohnt sanfte Art. Sie setzten sich in sein Büro. Dowgill legte ein paar Papiere auf den kleinen Tisch zwischen ihnen.
    »Wie gewünscht habe ich mir diese Firma, P&E, näher angesehen. Es war sehr schwer, mehr zu erfahren als das, was Sie mir bereits erzählt haben. Sie errichtete 1810 eine Mühle und begann im Jahr darauf mit der Herstellung von Schießpulver, das an das Munitionsamt verkauft wurde. Nachdem der Krieg vorüber war, stellte sie den Betrieb wieder ein.«
    »Haben Sie etwas über die Eigentümer von P&E herausfinden können?«
    »Zuerst fast nichts. Aus dem, was ich ermitteln konnte, schließe ich, dass es wohl eine Partnerschaft war, kein Konsortium. Ich habe mit einem klugen Kollegen in dieser Grafschaft korrespondiert und – ich finde diesen Punkt höchst interessant, wenn ich das sagen darf – er sagte, dass er zwar nichts Genaues über diese Firma weiß, aber annimmt, dass die Besitzer trotz des Namens der Mühle gar nicht Pettigrew und Eversham hießen.«
    »Das ist in der Tat interessant.«
    Mr Dowgill presste seine Fingerspitzen gegeneinander und dachte nach. »Es ist natürlich unmöglich, herauszufinden, warum solch eine Täuschung für notwendig erachtet wurde. Niemand in der Grafschaft hat die Besitzer jemals getroffen. Sie kosteten die Gastfreundschaft

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