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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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nicht aus, die ihnen als Besitzer eines solch bedeutenden Geschäfts zugestanden hätte. Ich habe lange über diese Sonderbarkeit nachgedacht, da sie wahrscheinlich der Schlüssel zu den Antworten ist, die Sie suchen. Die logischste Erklärung wäre, dass die Besitzer Adelige waren, die ihren Namen nicht mit einem Gewerbe in Verbindung gebracht haben wollten.«
    Sebastian fiel eine noch bessere Erklärung ein. Der oder die Besitzer hatten von Anfang den Plan mit dem Schießpulver gefasst und ihre Identitäten verhüllt, um ihre Haut zu retten, sollte es auffliegen.
    »Und dann erfuhr ich, dass die Mühle tatsächlich verkauft wurde, wie Sie bereits gehört hatten«, erzählte Dowgill weiter. »Die Lösung wurde offensichtlich und einfach. Man kann mit einem falschen Namen keinen Besitz kaufen oder verkaufen. Es musste eine Unterschrift geleistet und bezeugt werden. Ich schrieb daher an Mr Skeffley, der das Grundstück gekauft hatte, und fragte ihn, von wem er es erworben hatte.« Er sah bedeutungsvoll auf die Dokumente auf dem Tisch.
    »Sie haben also einen Namen für mich?«
    »Das habe ich, Sir.«
    Sebastian wartete. Mr Dowgill tippte mit seinen Fingerspitzen rhythmisch auf die Blätter.
    »Lord Sebastian. Ich finde mich in besonderen Umständen wieder. Ich bin Ihr Diener, aber ich bin ebenfalls ein Berater. Ich kenne den Grund nicht, warum Sie diese Information wollten. Doch falls Ihre Gründe nicht die ehrbarsten sind, rate ich Ihnen, noch einmal darüber nachzudenken, ob ich Ihnen diesen Namen nennen soll.«
    »Ich bin mir absolut sicher.«
    Auch wenn das nicht die Antwort war, die er gewollt hatte, nahm Dowgill sie hin. »Also gut. Ich muss Sie daher bitten, meinen Namen aus jeder Diskussion herauszuhalten, die Sie mit der fraglichen Person führen werden. Nicht nur meinen Namen, sondern meine Beteiligung selbst durch Erwähnung Ihres Anwalts. Es gibt ein paar Menschen, die wissen, dass ich Ihnen in der Vergangenheit zu Diensten war.«
    Dowgill führte durchdachte Verhandlungen durch. Das allein stachelte Sebastians Neugier nur umso mehr an. »Natürlich, wenn Sie darauf bestehen. Aber Sie haben doch Ihre Pflicht als mein Anwalt erfüllt.«
    »Jede vernünftige Person würde das so sehen. Doch bedauerlicherweise ist dieses Individuum nicht für seine Vernunft bekannt. Eher im Gegenteil.«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Ich habe von ihm gehört. Seine Kreise sind so gehoben, dass ich niemals in sie vordringen werde. Sehen Sie, er ist nicht nur irgendein Adliger, wie ich vermutet hatte. Er gehört zum Hochadel.«
    Plötzlich ergab die lange Einleitung und bewusste Vorsicht des Anwalts Sinn. »Er wird von mir niemals erfahren, dass Sie in meinem Auftrag nachgeforscht haben. Wenn er es auf irgendeine andere Art herausfindet, werde ich dafür sorgen, dass Ihnen keine nachteiligen Folgen daraus erwachsen.«
    Dowgill drückte mit seiner Miene stumme Dankbarkeit aus. »Ich muss für Sie wie ein Feigling klingen und rate Ihnen, sich ebenfalls wie einer zu verhalten. Wäre es jemand anders … Er duelliert sich, wissen Sie? Es ist allgemein bekannt, dass er das tut, und … «
    »Sein Name, Dowgill. Ich würde ihn jetzt gerne wissen.«
    Dowgill zog ein Blatt Papier aus dem Stapel und reichte es Sebastian. »Sir, wie Sie lesen werden, berichtete Mr Skeffling, dass er die Mühle vom Herzog von Castleford gekauft hat.«
    Sebastian stattete Castleford keinen üblichen morgendlichen Besuch ab. Er schrieb ihm und bat um ein privates Treffen in einer Angelegenheit von großer Wichtigkeit. Da sie einander seit vielen Jahren kannten und einst gute Freunde gewesen waren, fügte er den Vorschlag hinzu, dass es enorm helfen würde, wenn Castleford nüchtern erscheinen würde und kein hübscher Hintern in der Nähe wäre, um ihn abzulenken.
    Die Antwort kam zwei Tage später.
    Wenn du entschlossen bist, ein Langweiler zu sein, komm am Dienstag um zwei Uhr in mein Haus. Da das der Tag ist, auf den ich meinen wöchentlichen Abstieg in den Stumpfsinn gelegt habe, wird es mir nicht allzu schwer fallen, ebenfalls ein Langweiler zu sein.
    Als Sebastian ankam, wurde er in die Bibliothek geführt. Dort fand er Castleford, der mit seinem Sekretär geschäftliche Angelegenheiten durchging. Die ordentlichen Papierstapel und die scharfen Befehle in Richtung des jungen Mannes enthüllten, dass der Herzog ebenso langweilig sein konnte wie jeder andere Mann mit bedeuteten Pflichten.
    »Ich habe entdeckt, dass ich an sechs Tagen machen kann, was ich

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