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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Anwalt.«
    »Finden Sie diese Kopie.«
    Edwards war froh, ihm zu entkommen. »Sie ist wahrscheinlich im Arbeitszimmer. Ich werde sofort danach suchen.«
    Castleford ließ sich wieder auf den Diwan fallen. »Ich werde mit meinem Anwalt sprechen und dir alles schicken, was er hat, Summerhays. Wenn ich dieses Werk zur fraglichen Zeit besessen habe, kennt er wahrscheinlich die Namen der Verwalter und dergleichen.« Er wirkte tatsächlich bestürzt. »Wenn diese Verschwörung, die du beschreibst, tatsächlich stattfand, während die Mühle in meinem Besitz war, werde ich natürlich die volle Verantwortung übernehmen.«
    Die Ironie an der ganzen Sache entging ihnen natürlich nicht. Castleford verspottete die Gesellschaft jeden Tag mit seinem Benehmen. Er verbrachte sein Leben damit, auf der falschen Seite der Annehmbarkeit zu wandern. Seine Exzesse waren inzwischen so indiskret, dass nicht einmal mehr ein Skandal ausbrach. Und nun könnte dieser Befürworter kalkulierter Rebellion über einen Vorfall stürzen, von dem er nicht einmal etwas gewusst hatte.
    »Es gibt keine Eile«, sagte Sebastian. »Ich werde darauf warten, von dir oder deinem Anwalt Genaueres zu hören.«
    »Das ist zu gütig von dir.« Sein sarkastischer Tonfall erinnerte Sebastian an einen jüngeren Castleford, der zwar damals schon genauso ungehörig gewesen war, aber weniger von der Sünde geprägt.
    Sebastian musste lächeln, als ihm die Erinnerung an ihre alte Freundschaft in den Sinn kam. »Ich hoffe, dass ich kein allzu großer Langweiler war.«
    »Überhaupt nicht. Allerdings hätte ich darauf verzichten können, mich in einer Partie mattgesetzt zu sehen, von der ich nicht einmal wusste, dass ich sie spiele.«
    »Ich habe entschieden, dass ich mir keinen Liebhaber anschaffen werde«, sagte Audrianna. Sie sprach in die Nacht hinein, während des friedlichen Nachglühens der Leidenschaft. In genau jenem Moment, in dem sich Glückseligkeit in Zufriedenheit verwandelt und Sprechen nicht länger die heilige Ehrfurcht zerstört, in der die Zeit außer Kraft gesetzt ist.
    Sebastians faules Gehirn dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. »Ich wusste nicht, dass du es zuvor beabsichtigt hast.«
    »Nicht im Speziellen. Aber wir haben abgemacht, dass ich später welche haben könnte, wenn ich das will.«
    »Und jetzt hast du entschieden, dass du es nicht mehr willst.«
    »Keine Sorge. Du weißt bereits, dass ich nicht wie deine Mutter bin, die dich mit eifersüchtigen Fragen und Verbitterung langweilt.«
    Er analysierte seine Reaktion. Kindische Freude natürlich, dass seine einzigartige Besitznahme von ihr ewig sein würde.
    Erleichterung darüber, dass sie verstand, wie Verbitterung und Eifersucht eine Ehe vergiften konnten.
    Doch über all diesen anderen Empfindungen thronte die unerklärliche Verärgerung über das, worauf sie anspielte.
    »Es ist vielleicht keine Entscheidung, die man jetzt für die Zukunft treffen sollte«, sagte er. »In zehn Jahren wirst du vielleicht … «
    »Nein, das werde ich nicht.« Sie blickte ihm in die Augen. »Das werde ich nicht.«
    Er wollte ihre Überzeugung nicht anzweifeln. Wenn sie entschieden hatte, treu zu bleiben, lag es nicht in seinem besten Interesse, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber …
    »Ist es, weil ich gesagt habe, dass ich sie töten würde?«
    Sie lachte. »Natürlich nicht. Ich weiß ja, dass du sie nicht wirklich töten würdest.«
    Und wieder lag es nicht in seinem Interesse, ihr zu erklären, dass er das wahrscheinlich doch tun würde. Sie hatte ihn mit dieser Entscheidung wahrscheinlich vor ein, zwei Duellen gerettet. Alles in allem konnte er darin keinen Nachteil für sich erkennen. Und doch …
    »Was meinst du damit, ich wüsste bereits, dass du nicht wie meine Mutter bist, was Eifersucht und Verbitterung angeht?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Ich habe bis jetzt noch keines von beidem gezeigt, oder?«
    »Nein, aber … « Er hatte ihr bisher weder zu Eifersucht noch zu Verbitterung einen Anlass gegeben. Doch Audrianna klang so, als ob es einen Anlass gäbe.
    Plötzlich balancierte er über einen seltsamen Abgrund. Er konnte ihr sagen, dass es bis jetzt keinen Grund gab, um eifersüchtig zu sein, und dass sie daher auf diesem Gebiet noch nicht wirklich geprüft worden war. Oder er konnte dankbar sein, dass seine Frau so früh in ihrer Ehe die unsteten Wege der Männer erkannt hatte.
    Der gesunde Menschenverstand sagte ihm, dass er das Thema im Interesse des Friedens und der Harmonie

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