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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gezeigt, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er es bemerkt hatte. Ihn mit seiner Mutter und seinem Bruder zu sehen … plötzlich existierte eine ganze Geschichte und er wurde echter und menschlicher. Die Art, wie er seinen Bruder hochgehoben hatte, die Sorgfalt, mit der er ihn zugedeckt hatte – es war schwer vorstellbar, dass ein solcher Mann von Natur aus grausam war.
    »Miss Kelmsleigh, ich möchte, dass Sie meinen Antrag überdenken.«
    Und sie wollte ihn wieder ablehnen, mit der gleichen Überzeugung wie das erste Mal. Doch sie konnte es nicht. Seine kleine Strategie war nur zu gut aufgegangen.
    »Lord Sebastian, meine Mutter würde nach dem, was meinem Vater widerfahren ist, einer solchen Verbindung niemals zustimmen.«
    Er warf einen Blick über seine Schulter zu dem Fenster. Dann ergriff er ihre Hand und führte sie einen anderen Weg entlang, der um einen dichten Schlehdornbusch herum führte. Dort wartete eine Bank auf sie und er ließ ihre Hand los, damit sie sich setzen konnte.
    »Wenn ich Ihrer Mutter von meinem Antrag erzähle, bin ich sicher, dass sie sehr wohl zustimmen wird. Sie wird die Verbindungen, die finanzielle Sicherheit und diese Position für Sie wollen. Es gibt wohl kaum eine Mutter, die von ihrer Tochter verlangen würde, den Bruder eines Marquess’ abzulehnen, aus welchem Grund auch immer.«
    »Mein Vater … «
    »Sie wird sich davon überzeugen, dass Sie es eben gerade wegen dieses Kummers tun sollten. Sie gibt mir die Schuld an einer Ungerechtigkeit und dies würde helfen, sie wiedergutzumachen. Sie wissen, dass sie es früher oder später so sehen wird. Darum hat Sie die Vorstellung, ich würde Ihre Mutter einladen, auch so beunruhigt.«
    »Und was ist mit meiner eigenen Meinung?«
    »Übernehmen Sie die ihrer Mutter. Das ist zumindest praktisch. Es ist die beste, die einzige Möglichkeit, mich bezahlen zu lassen.«
    »Ich werde Ihnen nach unserer Heirat nicht weniger die Schuld geben, selbst wenn ich denke, dass Sie dafür bezahlen. Ist es Ihnen denn vollkommen egal, dass das unsere Ehe vergiften würde?«
    »Wie Sie gesehen haben, ist es ein sehr großes Haus, Miss Kelmsleigh. Alle anderen sind mindestens genauso groß. Sie könnten Ihr Leben führen, ohne meine Gesellschaft mehr als zehn Stunden in der Woche ertragen zu müssen, wenn Sie das vorziehen. Sie könne mir vertrauen, wenn ich verspreche, dass es sehr leicht sein wird, verheiratet zu sein und doch getrennt zu leben. Das ist nicht unüblich.«
    Sie konnte nicht abstreiten, dass es sich um ein überzeugendes Argument handelte. Es würde eine Art Gerechtigkeit geben, wenn der Mann, der ihrer Familie solchen Schaden zugefügt hatte, der Erfüllungsgehilfe ihres Wiederaufstiegs werden würde. Außerdem würde eine Ehe den Skandal dämpfen und ihr mehr Sicherheit bieten, als sie jemals zu hoffen gewagt hatte.
    Was den Luxus anging – sie bemühte sich, dieser Verlockung zu widerstehen, aber sie war auch nur ein Mensch. Bilder drängten sich in ihren Kopf, von Kleidern, die sie niemals getragen hatte, und Bällen, auf denen sie niemals gewesen war. Im Theater hatte er sicherlich seine eigene Loge, und es würde ausgedehnte, hervorragende Restaurantbesuche geben, mit flackernden Kerzen und Seide und der allerbesten Gesellschaft.
    Was diese zehn Stunden in der Woche anging …
    Seine Finger berührten ihr Kinn und führten ihr Gesicht nach links. Dieses Mal waren es keine Handschuhe, sondern die unverwechselbare Berührung männlicher Haut auf ihrer. Der Kontakt riss sie aus ihren Gedankengängen.
    Er setzte sich neben sie. Sein Blick sagte ihr, dass er wusste, worüber sie nachgedacht hatte und wohin sich ihre Gedanken nun wendeten.
    »Ich verspreche, dass es mehr als nur erträglich sein wird.«
    Seine Lippen berührten ihre, um seine Aussage zu verdeutlichen. Unter diesen Umständen analysierte sie den Kuss, wie sie es bei den anderen nicht getan hatte. Schließlich musste sie genau wissen, worauf sie sich bei dieser Ehe einließ.
    Ja, mehr als nur erträglich. Viel mehr. Sie blieb nicht sehr lange objektiv. Dennoch fiel ihr auf, dass der Kuss eher fest und trocken war und die Art, wie er mit seinen Händen ihren Kopf hielt, gleichermaßen süß und kontrollierend. Sie nahm undeutlich wahr, wie er sanft, aber bestimmt ihren Mund eroberte. Als Leidenschaft ihren Körper zu durchströmen begann, dachte sie dumpf daran, wie viel er geübt haben musste, um so küssen zu können, und sie gestand sich ein, dass seine bloße

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