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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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ging nicht zu ihren eigenen Gemächern, sondern in Richtung der Bibliothek. Dort lief sie auf und ab und warf ihm verärgerte Blicke zu.
    »Du hast doch nichts Überstürztes getan, oder?«, verlangte sie zu wissen. »Es ist eine Sache, mit der Tochter des Mannes anzubändeln, der so in Schande gefallen ist wie ihr Vater. Aber es ist eine ganz andere, wenn du versuchst, diese Indiskretion zu korrigieren, indem du … «
    »Indem ich was?«
    Sie blieb stehen und sah ihn an. »Es ist schockierend, dass du sie hierher gebracht hast und dadurch weiteren Hohn der Gesellschaft auf uns ziehst. Sie ist in jeder Hinsicht unpassend. Selbst ohne diesen beschämenden Skandal, selbst ohne die Schande ihres Vaters, wäre sie unangemessen. Dies ist keine Situation, in der die Ehre von dir verlangt, das Richtige zu tun. Was auch immer zwischen dir und dieser Frau ist, muss aufhören. Selbst eine fortgesetzte Liebelei würde die Familie und deinen Einfluss beschädigen.«
    »Wenn ich so sehr nach ihm klinge, liegt das daran, dass du so sehr nach dir klingst«, erwiderte Sebastian. Ihre Kritik an Miss Kelmsleigh hatte ihn zutiefst verärgert, mehr als es sollte.
    »Nur um dich an deine Pflicht zu erinnern.«
    »Ich werde deine Unfreundlichkeit meinen Freunden gegenüber nicht tolerieren.«
    » Freunde! Du zählst sie also jetzt zu deinen Freunden? Ist es dein Ziel, mich derart zu reizen, bis mich der Schlag trifft?«
    »Es ist mein Ziel, dich daran zu erinnern, dass ich ihm tatsächlich zu sehr ähnle, um deine Einmischung zu akzeptieren. Zumindest in diesem Punkt habe ich Morgan nicht ersetzt.«
    Sie kniff ihre Augen zusammen und ihre blassen Wangen färbten sich rot. »Als ob du ihn in irgendeinem Punkt ersetzen könntest.«
    »Natürlich nicht. Ich bin ja nicht er.«
    »So viel ist sicher.«
    »Deine Verärgerung hast du dir selbst zuzuschreiben, und ich werde dich nun verlassen, damit du dich in Ruhe darin suhlen kannst. Dränge meinem Bruder deine Ratschläge auf, so viel du magst, aber verschone mich in Zukunft damit.«
    Er verließ die Bibliothek und ging zurück nach oben. Seine Mutter hatte ihm seine Laune nachhaltiger verdorben, als er zugeben wollte. In Wirklichkeit wussten sie beide, dass er Morgan auf vielerlei Arten ersetzt hatte. Das war die wahre Quelle ihrer Wut.
    Und seiner manchmal auch.

10
    Morgan und Miss Kelmsleigh bemerkten es gar nicht, als er den Raum wieder betrat. Sie waren zu sehr mit Lachen beschäftigt.
    Der Klang war in diesen Räumen so unnatürlich, dass Sebastian in der Tür stehen blieb.
    »Es ist gut, meinen Herrn so froh zu sehen«, flüsterte Fenwood. Sebastian drehte sich um und sah den Diener hinter sich stehen und seinen Hals recken, um in den Raum zu blicken.
    Morgans gute Stimmung verwandelte ihn. Sein Gesicht nahm Farbe an, während er über Miss Kelmsleighs Scherz lachte. Er schien angeregter, lebendiger zu sein als in den Monaten zuvor.
    Hatte die bloße Anwesenheit einer Frau das bewirkt? Abgesehen von ihrer Mutter und ein paar Dienstmädchen hatte seit einer langen Zeit keine Frau mehr diese Gemächer betreten.
    Er trat zurück, um die Tür wieder zu schließen, aber Morgan bemerkte ihn, bevor der Rückzug abgeschlossen war. »Du hast mich nicht davor gewarnt, dass Miss Kelmsleigh über einen solchen Witz verfügt, Bruder.«
    Er schlenderte auf sie zu. »Es stimmt, ich weiß, dass er scharf ist. Ich bin eifersüchtig, dass du von der Gewandtheit ihrer Zunge unterhalten wurdest. Ich habe bedauerlicherweise nur ihre Peitschenhiebe gespürt.«
    »Ich würde ihre Gewandtheit ja teilen, aber in der Nacherzählung geht immer so viel verloren«, erwiderte Morgan. Seine Augen funkelten regelrecht, während sich er und Miss Kelmsleigh einen verschwörerischen Blick zuwarfen.
    »Warum habe ich nur das Gefühl, der Witz ging auf meine Kosten?«, fragte Sebastian.
    Wieder lachten beide.
    »Ihre Gesellschaft war so erfrischend wie ein Frühlingstag, Miss Kelmsleigh. Bitte versprechen Sie mir, dass Sie mich wieder besuchen werden«, bat Morgan.
    Der Vorschlag schien sie zu überraschen. »Ich werde es versuchen. Vielen Dank.«
    Das würde sie natürlich nicht. Sebastian war sicher, dass sie niemals wieder herkommen wollte.
    »Ich möchte, dass Sie das Haus und den Garten sehen, bevor Sie uns verlassen müssen. Mein Bruder wird Sie begleiten, da ich dazu leider nicht in der Lage bin.«
    »Das ist überaus bedauerlich, da es ein wirklich schöner Tag ist, der Sie noch mehr erfrischen würde. Können

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