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Ein Spiel, das die Götter sich leisten

Ein Spiel, das die Götter sich leisten

Titel: Ein Spiel, das die Götter sich leisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selim Özdogan
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eifersüchtig, so sehr sie das auch leugnete. Außerdem war sie ja selber auch geizig. Möglicherweise hatte sie recht, und ich ließ mich blenden, aber sie hatte doch gesehen, wie erregt ich gewesen war. Wieso hatte sie das ignoriert? Sie hätte mich wenigstens auf später vertrösten können. Es war das erste Mal, daß sie aus irgendeinem Grund keine Lust gehabt hatte, und es ärgerte mich. Am meisten ärgerte mich, daß ich nicht darüber lachen konnte, obwohl ich wußte, wie eitel und albern es war.
    Was hätte Oktay an meiner Stelle getan? Machte er Scherze, bis die Frau sich vor Lachen bog, um sie dann zu verführen? Er nahm das Leben nicht ernst, aber was machte er, wenn sein Schwanz emporstand?
    Ich dachte wieder an Borell. Früher hatte ich immer werden wollen wie er. War er vielleicht jeden Tag zu den Frauen im Holzhaus gegangen, weil Sex ihn einfach zu verletzlich machte? Weil es das einzige Gebiet war, auf dem er nicht souverän und ruhig und entspannt und geheimnisvoll sein konnte? Borell, war ich auch nur annähernd so wie er, überlebensgroß und trotzdem hier zu Hause?
    Ich hätte gerne was geraucht vom Harz der Weisheit, um mich abzulenken. War es nicht Salomo gewesen, der gesagt hatte, daß eine gute Frau ihre Lenden mit Kraft gürtet?
    Oriana blickte aus dem Fenster, sie schien nicht mehr sonderlich verstimmt zu sein. Zwei kleine Falten nach oben, zwei kleine Falten nach unten, und jetzt krauste sie kurz die Nase, als sei ihr etwas Unangenehmes eingefallen.
    Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz hin und her. Eileen und Joshua saßen ein paar Reihen vor uns, es waren keine Plätze hintereinander frei gewesen. Ich zog meine Tasche aus dem Gepäcknetz, fand das Buch, schlug es aufs Geratewohl auf und versank in dieser fremden Welt. Machte mich wichtig.
    – Kannst du das lesen? fragte Oriana nach ein paar Minuten.
    Ich schüttelte den Kopf.
    – Was machst du dann?
    – Ich sehe mir die Zeichen an und versuche mir vorzustellen, was sie heißen könnten. Manche kommen ganz oft vor, wie dieses hier, das aussieht wie eine bauchige, gekippte 6, manche sehen richtig kompliziert aus, als würden sie alleine eine ganze Geschichte erzählen können. Ich habe früher oft hierin geblättert, wenn ich dicht war. Manchmal war es ein Abenteuerbuch, manchmal ein erotischer Roman oder die Lebensgeschichte eines Mystikers, manchmal ein Buch von Borell, manchmal war es ein heiliges Buch. Es kann alles sein, das hier ist das Buch der Bücher.
    – Wo hast du es her?
    – Aus einem japanischen Lebensmittelladen. Da lagen Taschenbücher vorne an der Kasse, und ich hab mir einfach eins gekauft.
    – Und was ist es gerade jetzt für ein Buch?
    – Ein sehr sadistisches, wo ein kleiner Japaner, der sich dauernd verbeugt, seinen sexuellen Gewaltphantasien freien Lauf gelassen hat.
     
    – Ach ja? Ich nickte.
    – Erzählst du mir, was darin passiert?
    – Als Osogi zehn Jahre alt ist, hat er eine Lehrerin, die ihn regelmäßig nachsitzen läßt. Jedesmal muß er seine Hosen und Unterhosen runterlassen, sich über einen Stuhl beugen, und sie schlägt ihn mit einem Rohrstock auf den nackten Hintern. Es tut ihm sehr weh, oft kann er tagelang nicht mehr sitzen, aber am schlimmsten ist, daß er sich erniedrigt und gedemütigt fühlt. Die ersten Male kann er seine Blase nicht kontrollieren und pinkelt auf den Stuhl, woraufhin ihn die Lehrerin noch fester schlägt und ihn zwingt, alles mit dem Tafelschwamm aufzuwischen. Doch nach einigen Behandlungen wird er sichtlich erregt von der Bestrafung. Die Lehrerin spottet über sein kleines, noch harmloses Glied.
    Doch der Junge wird älter, seine Stimme bricht, sein Brustkorb wird breiter, sein Schwanz größer, er verläßt die Schule, traut sich aber nicht an Frauen heran.
    Mit Mitte Zwanzig lauert er sechzehnjährigen Schulmädchen auf, verbindet ihnen die Augen, entführt sie in ein Lagerhaus, fesselt ihre Hände und schlägt sie ausgiebig mit dem Rohrstock auf den nackten Hintern. Die Mädchen haben Angst, manche machen sich naß, die meisten flehen ihn an aufzuhören, doch das regt ihn nur noch mehr auf. Er zwingt sie, seinen Schwanz zu lutschen, während er sie befingert. Manchmal werden die Schülerinnen feucht, ohne daß sie es wollen. Dann schiebt er ihnen einen Vibrator rein, und sie stehen da, die Hände auf dem Rücken gefesselt, nur noch das Oberteil ihrer Schuluniform an, mit einem vibrierenden Silikonschwanz in der Möse, hin– und hergerissen zwischen Geilheit, Angst

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