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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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irgendwo wiedererkennt«, schloss Byrne, während etwas auf dem Fußboden seine Aufmerksamkeit erregte.
    »Es muss Sterlings Wagen sein. Es muss einfach so sein«, sagte Marcus und rieb sich die Schläfen. »Wenn sie das bestätigen kann, müssen wir vielleicht gar nicht bis zum Gold-Ball warten, um das nächste Puzzleteil einzufügen. Wir könnten direkt zu Fieldstone gehen. Wir müssen Phillippa nicht länger benutzen und können aufhören, diese alberne Scharade zu spielen. Wir könnten … was ist los?«, sagte Marcus, als er bemerkte, dass Byrnes Blick auf einen kleinen Gegenstand auf dem Boden gerichtet war, der im Schein des Feuers glitzerte. Er bückte sich und hob es auf.
    Eine Haarnadel.
    Marcus hielt den Atem an, als Byrne das kleine Stückchen Metall wieder und wieder in den Fingern drehte.
    »Wem gehört das?«, fragte Byrne und ließ den Blick schnell zur Tür schweifen, hinter der Marcus Phillippas dunklen Samtumhang aufgehängt hatte. »Und wem das da?«
    »Mir«, sagte Phillippa kühl und klar. Sie stand in der Tür zum Schlafzimmer und sah ihn herausfordernd an.
    Nur ein paar Minuten, nachdem Marcus das Zimmer verlassen hatte, war Phillippa erwacht. Einen Moment lang war sie verwirrt gewesen, wo sie sich überhaupt aufhielt; aber dann fluteten die Erinnerungen wieder zurück und mit ihnen das Blut in ihre Wangen. Sie schaute sich um, wie um sich zu bestätigen, dass sie allein war. War sie etwa allein gelassen worden? Nein, stellte sie fest, als sie die Stimmen im anderen Zimmer hörte.
    Rasch verbarg sie das Gesicht in ihren Kissen. Oh, was hatten sie und Marcus für Dinge getan! Was für Dinge hatte sie getan! War sie wirklich so schamlos gewesen? So … mutig? So offen – einem Mann gegenüber?
    Aber es war nicht irgendein Mann. Es war Marcus Worth. Und wenn ihr Eindruck sie nicht trog, gehörte die andere Stimme, die sie gehört hatte, seinem Bruder Byrne.
    Obwohl Marcus und sie erwachsen und unabhängig waren, wäre es ihr zutiefst peinlich, von jemandem in solch einer … unziemlichen Situation ertappt zu werden, ganz besonders von seinem Bruder. Daher wickelte sie sich mit größtmöglicher Geschwindigkeit aus den Laken, griff nach ihrem Kleid, das zusammengerollt auf dem Boden lag, und kleidete sich an.
    Ihre Strümpfe waren nicht so einfach zu finden, da Marcus sie quer durch den Raum geworfen hatte. Den einen hatte sie am Fußende des Bettes gefunden; den anderen entdeckte sie schließlich direkt an der Tür.
    Als sie sich bückte, um ihn aufzuheben, hielt sie inne. Eher durch Zufall gelangte ihr Ohr direkt vor das Schlüsselloch, sodass sie die Brüder perfekt verstehen konnte.
    »Und womit hatte ich recht?«, sagte Marcus, eindeutig ungeduldig.
    »Dass ich, Blue Raven, die Sache am Ende retten würde«, erwiderte Byrnes Stimme fröhlich.
    Was?
    Phillippa blieb in der Hocke, hatte die Ohren gespitzt und wartete. Die Brüder fingen an, über ein Mädchen namens Meggie zu sprechen, eine Taschendiebin, die ihnen helfen könnte, Laurent zur Strecke zu bringen – aber all das kümmerte Phillippa nicht. Sondern nur, dass Marcus ihn nicht korrigierte. Bestimmt tat Byrne nur so, gab nur vor, dass er … bestimmt …
    Aber dann brachte er die Worte zum zweiten Mal über die Lippen.
    »Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich es schaffen kann? Das gehört doch zu Blue Ravens vorzüglichsten Talenten.«
    Phillippa wurde flau im Magen. Ihre Gedanken rasten zurück zu ihren ersten Begegnungen. Im Sarkophag hatte sie gehört, dass er als Blue Raven angesprochen worden war – das hatte sie doch gehört, oder? Als sie ihn das erste Mal damit konfrontierte, was sie ›wusste‹, hatte er geleugnet, ja, das stimmte. Aber dann hatte er sie einfach in ihrem Glauben gelassen … und in ihren Handel eingeschlagen. Hatte sich einverstanden erklärt, auf dem Benning-Ball als Blue Raven enttarnt zu werden. Alles verschwamm vor ihren Augen … sie bemerkte noch nicht einmal, dass sie den Strumpf in ihrer Hand beinahe zerriss, so heftig zerrte sie an ihm herum.
    Langsam stand sie auf. Vorsichtig drehte sie den Türknauf, öffnete die Tür mit leisem Knacken.
    »Wir müssen Phillippa nicht länger benutzen und können aufhören, diese alberne Scharade zu spielen … «, hörte sie Marcus sagen, als er mit dem Rücken zu ihr auf und ab marschierte. Wenn Phillippa spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, dann sorgte dieser eine Satz dafür, dass ihre Tränen wieder trockneten. Sie war also nicht mehr als nur

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