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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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der Schwelle erschien.
    Und welchen Anblick er bot.
    »Mrs. Benning«, wisperte Broughton gedehnt und legte jeden Buchstaben wie Satin über ihre Haut, »Phillippa?«
    Als sie ins Licht trat, war ihr durchaus bewusst, dass sie einen umwerfenden Auftritt hinlegte. Es jagte ihr einen kleinen Schauder über den Rücken, Broughton erwartungsvoll grinsen zu sehen.
    »Schließen Sie die Tür.« Überrascht bemerkte Phillippa, dass ihre Stimme, sonst heiser-verführerisch, in diesem Moment eher faserig und schwach klang.
    Kaum war die Tür geschlossen, waren sie wieder in Dunkelheit gehüllt. Obwohl endlich allein mit Broughton, fühlte Phillippa sich irgendwie verloren. Schließlich hatte sie ihm nur beweisen wollen, dass sie bereit war, Risiken einzugehen; das eigentliche Treffen hatte sie gar nicht so gründlich durchdacht.
    »Wie Sie sehen, habe ich Ihre Herausforderung angenommen«, brummte Broughton mit tiefer Stimme.
    »Wie ich Ihre Herausforderung schon früher am Abend angenommen habe«, konterte sie und freute sich, dass ihre Stimme wieder zu ihrer normalen Lage zurückgefunden hatte.
    »Obwohl ich befürchte«, er kam einen Schritt näher, »dass ich Ihre Wahl des Ortes für ein Rendezvous in Zweifel ziehen muss. Hier kann sich ja kaum eine einzige Person frei bewegen. Wir müssen also sehr, sehr nahe beieinanderstehen.« Er machte noch einen Schritt auf sie zu.
    Eine zarte Hand legte sich auf seine Brust, stieß den sich nähernden Adonis sanft zurück – auch wenn diese Geste des Widerstands sein Lächeln nur noch vertiefte.
    »Hören Sie, Broughton, wer hat eigentlich ein Wort von einem Stelldichein gesagt? Wir sind zwei gute Freunde, die sich an diesem abgelegenen Ort zu einem Gespräch getroffen haben …und zur Aufklärung.«
    Broughton ergriff ihre Hand auf seiner Brust und hielt sie dort fest. Einen Moment lang blitzte in Phillippa die Erinnerung an eine ähnlich warme Hand auf, die ihre fest gegen einen männlichen Oberkörper drückte. Aber das war ein anderer Mann gewesen. Ein ganz und gar anderer.
    »Aufklärung?« Broughton klang beinahe grimmig. »Nun, in der Hoffnung auf eine unmissverständliche Unterhaltung gestatten Sie mir, Sie darüber aufzuklären, was es bedeutet, einen Mann um Mitternacht in eine Bibliothek einzuladen.«
    Und damit beugte er sich über sie, nahm ihren Mund, ihren Nacken, ihren Kiefer.
    Sollte sie diesen Kuss zulassen? Ja, sicherlich. Schließlich war sie Phillippa Benning. Und einundzwanzig Jahre alt; heimlich und manchmal auch öffentlich hatte sie bereits mehrere Gentlemen geküsst oder war geküsst worden. Aber als Broughton den Mund öffnete und sie einlud, es ihm nachzutun, fragte sie sich, ob sie ihm wohl mehr erlauben würde als nur diesen Kuss.
    Sie würde darüber nachdenken müssen.
    Broughton löste den Kuss, als er sie näher zu sich heranzog. Sein Mund glitt zu ihrem Ohr, während er die Hand über ihren nackten Rücken spielen ließ.
    »Ich werde dich jagen«, brummte er und jagte ihr mit diesen Worten zarte Schauder bis in die Zehenspitzen, »und du solltest wissen, dass ich meine Beute immer zur Strecke bringe.« Wieder eroberte er ihren Mund.
    Phillippa hatte das Gefühl, dass in ihrem Kopf alles drunter und drüber ging. Sie genoss Broughtons kunstfertigen Angriff auf ihre Sinne ganz enorm – niemand konnte behaupten, dass die berüchtigte Erfahrung des Mannes sich nicht auszahlte – , aber noch mehr als das genoss sie die Vorstellung, dass sie Broughton würde einfangen können. Ihn in die Falle locken, ihn ihrem Willen gefügig machen würde. Natürlich würde sie seinen Liebkosungen ein Ende setzen müssen, bevor es zum eigentlichen Akt kam; aber hier und jetzt wollte sie nichts anderes, als in seiner Umarmung zu versinken.
    Und das tat sie auch – bis sie plötzlich an ihrem entblößten Rücken den kühlen Stein des Sarkophags spürte.
    Vielleicht hatte sie sich ein wenig zu sehr sinken lassen.
    »Ihh!«, kreischte Phillippa, die auf unbarmherzige Weise wieder zu Verstand gebracht worden war, und setzte sich rasch auf. Allerdings so rasch, rumms , dass ihre Stirn mit Broughtons Schläfe zusammenstieß.
    »Autsch!«, hallte es von den Werken der Bildhauerei zurück, als Broughton rückwärts stolperte und beinahe eine Sammlung kniehoher Venus-Figuren umwarf, die urplötzlich aus dem Dunkel aufgetaucht waren.
    »Oh! Das tut mir leid!«, rief Phillippa, nachdem sie sich von ihrer Kopfverletzung erholt hatte. Ihre Zerknirschung war echt (genau wie

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