Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]
etwas Tröstliches gesagt. Frau Korte hatte ja keine Ahnung!
Lou sah zu Motte. Sie hätte zu gern gewusst, was ihre Cousine gerade dachte. Warum starrte sie so zu Josch rüber? Sogar Billie und Rosa hatten es gemerkt.
»Sieh mal«, flüsterte Billie Rosa zu. »Quak-quak.«
Motte bekam immer noch nichts mit. Billie lehnte sich nach hinten und flüsterte Lisa und Antonie etwas zu. Die Mädchen glucksten und innerhalb kürzester Zeit quakte es an allen Tischen.
»Motte!«, flüsterte Lou. »Motte!«
Ihre Cousine zuckte zusammen. Was hatte denn dieses Quaken zu bedeuten? Aber bevor sie Lou fragen konnte, holte Frau Korte vorne einen dicken Stapel Kopien aus ihrer Tasche. »In den letzten Wochen haben wir uns mit den Anfängen der Musiktheorie vertraut gemacht.«
Die Klasse jaulte auf.
»Ja, ich weiß, der Stoff war vielleicht ein bisschen trocken.«
»Die reinste Sahara«, stöhnte Motte.
»Aber nun sind wir gut gerüstet… um selbst Musik zu machen.«
Rosa sah hektisch zu Billie. »Wie meint sie das? Ich kann nicht mal Flöte spielen.«
»Dann singst du eben«, sagte Billie lässig. »Ich bin schon im Superstar-Level bei WiiParty!«
»Aber ich kann nicht singen!«, sagte Rosa panisch.
Frau Korte trat zu ihnen. »Das macht nichts«, sagte sie beruhigend. »Für unsere Songwriter-Werkstatt braucht ihr weder ein Instrument zu spielen noch singen zu können.« Sie verteilte die Kopien. »Alles, was ihr braucht, sind ein paar Ideen. Und glaubt mir, auch das kann manchmal ganz schön schwierig sein.« Sie wartete einen Moment, bis alle ihre Kopie hatten. »Auf jedem Arbeitsblatt seht ihr drei Lieder – Volkslieder, die ihr bestimmt kennt.«
»Volkslieder?«, trötete David dazwischen.
»Voll öde«, sagte Brille.
Josch schwieg.
»Ich möchte, dass ihr euch ein Lied aussucht und den Text neu schreibt«, fuhr Frau Korte unbeirrt fort. Papier raschelte. An allen Tischen wurde gelesen:
Songwriter-Werkstatt 1
Zum Aufwärmen
Such dir eines der Lieder aus und schreib einen ganz neuen Text. Bitte achte darauf, dass der Rhythmus deines Textes mit dem Rhythmus des Liedes übereinstimmt.
1. Die Affen rasen durch den Wald.
Der eine macht den andern kalt,
Die ganze Affenbande brüllt:
Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?
2. Hejo, spannt den Wagen an.
Seht, der Wind treibt Regen übers Land.
Holt die goldnen Garben!
Holt die goldnen Garben!
3. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider,
grün, grün, grün ist alles, was ich hab.
Darum lieb ich alles, was so grün ist:
Weil mein Schatz ein Jäger, Jäger ist.
»Die Affen rasen durch den Wald . Das kenn ich«, seufzte Lou erleichtert.
»Glückwunsch«, meinte Motte trocken. Sie wusste echt nicht, was so eine bescheuerte Übung sollte. Warum ein Lied umschreiben, das es schon gab? Und dann auch noch diese steinalten Kinderlieder wie »Hejo, spannt den Wagen an« oder »Grün, grün, grün sind alle meine Kleider«. Das war doch Zeitverschwendung!
»Frau Korte hat wohl zu viel Musikantenstadl geguckt«, lästerte Billie.
»Da hast du ausnahmsweise mal recht«, flüsterte Motte. »Aber das letzte Lied müsste dir gefallen. Klamotten sind doch dein Spezialgebiet.«
Billie warf ihre Locken zurück. »Was passiert, wenn man sich gar keine Gedanken um seine Klamotten macht, kann man ja bei dir und deiner Cousine sehen!«, gab Billie mitleidig zurück.
Wie bitte? Motte glaubte, nicht richtig zu hören. Seit wann wurden sie und Lou in einen Topf geschmissen? Sie wollte gerade etwas erwidern, da klopfte jemand auf ihren Tisch. Es war Frau Korte. Motte verschwand mal wieder hinter ihrem Haarvorhang.
»Wie ich eben schon sagte: Ihr könnt machen, was ihr wollt, solange der Rhythmus des neuen Textes zu eurem Lied passt.« Sie sah auf ihre Uhr. »Tut euch mit euren Nachbarn zusammen und bis zur nächsten Stunde möchte ich von jeder Gruppe einen neuen Text.«
Lou riskierte einen Blick zu Motte. Sie rechnete zwar nicht ernsthaft damit, dass Motte mit ihr im Team arbeiten wollte, aber sie konnte es zumindest versuchen.
»Welches Lied möchtest du?«
»Keins!«
Immerhin hatte Motte nicht gesagt, nicht mit dir, dachte Lou.
»Komm schon, such dir eins aus.«
»Ist doch völlig Banane!«, knurrte Motte.
Lou kritzelte auf ihrer Kopie. »Die Affen haben mehr Tempo, aber Hejo ist irgendwie poetischer.«
Motte kippelte gereizt mit ihrem Stuhl. »Ach! Bist du jetzt die große Musikexpertin? Du kannst doch nicht mal Noten! Wie willst
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