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Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Titel: Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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es am Ende auch genau auf.
    Mathilda kaufte einen Trichter und einen Fünf-Liter-Kanister, angefüllt mit Zweitaktgemisch, mit dem sie und Oskar sich auf dem Rückweg abwechselnd abschleppten.
    Als sie um kurz nach fünf wieder bei Opa Heinrichen ankamen, schlappte der in seinem Vorgarten auf und ab.
    »Was ist los?«, fragte Mathilda. »Warum bist du denn so nervös?«
    Opa Heinrichen blieb kurz stehen und raunte: »Die Polizei ist da.« Dann schlappte er weiter auf und ab.
    »Wo?«, rief Oskar und blickte sich erschrocken um. »Bei Ihnen doch nicht, oder?«
    Opa Heinrichen schüttelte den Kopf, schlappte weiter und raufte sich die wenigen Haare, die er noch hatte.
    »Mann, doch nicht etwa bei Frau Habermick!«, stieß Mathilda hervor. Und als Opa Heinrichen nicht gleich antwortete, hielt sie ihn am Ärmel fest. »Jetzt sag schon! Wird Oskars Mutter als Zeugin vernommen?«
    Wieder schüttelte der alte Herr den Kopf.
    Mathilda starrte ihn an.
    »Nein!«, brüllte sie dann auf einmal los. »Die halten sie ja wohl nicht für die Täterin!«
    Diesmal zuckte Opa Heinrichen nur mit den Schultern und wandte sich ab.
    Oskar spürte, wie ihm das Blut in die Füße sank. Das kann nicht sein!, dachte er. Nach allen Regeln der Dreier-Magie durfte heute kein Unglück mehr passieren.
    »Vor einer Viertelstunde waren sie bei deinen Eltern«, sagte Opa Heinrichen zu Mathilda. »Im Augenblick sprechen sie mit Frau Seselfink.«
    »Hier bei dir sind sie also gar nicht gewesen?«, vergewisserte Mathilda sich.
    »Nein«, sagte Opa Heinrichen. »Ich nehme an, zu mir kommen sie erst, wenn sie neue Erkenntnisse haben.« Er legte den Kopf in den Nacken und seufzte. »Eigentlich müsste ich Anzeige erstatten«, sagte er mit zitternder Stimme.
    »Genau!«, rief Mathilda. »Das machst du. Du erzählst den Polizisten von dem Drohbrief und davon, dass heute Nacht jemand in deinem Haus herumgespukt ist.«
    »Den Drohbrief habe ich leider verbrannt«, presste Opa Heinrichen hervor.
    Oskar und Mathilda sahen sich an und verdrehten die Augen.
    »Ich habe mich eben darüber geärgert«, rechtfertigte sich der alte Herr.
    Mathilda stöhnte. »Na, da können wir ja nur hoffen, dass außer mir noch jemand aus der Nachbarschaft den Lichterspuk und die Flattergestalt beobachtet hat.«
    Oskar senkte den Kopf. Natürlich hatte er keinen Grund, sich Vorwürfe zu machen, weil er so tief geschlafen hatte und offenbar nicht einmal geschlafwandelt war. Schließlich hatte er vorher nicht wissen können, dass ausgerechnet in dieser Nacht etwas passieren würde. Und trotzdem, er hätte sich jetzt um einiges besser gefühlt, wenn er Opa Heinrichen und Mathilda hätten helfen können.
    »Mann, was steht ihr zwei denn noch so dumm rum?«, rief Mathilda und stampfte mit dem Fuß auf. »Los, Leute, wir müssen die Nachbarn befragen.«
    »Ich glaube, das ist keine gute Idee«, meinte Opa Heinrichen. »Selbst wenn hier jemandem etwas aufgefallen wäre … Meinst du, es würde einer was sagen?«
    »Dafür kann man ja sorgen«, sagte Mathilda voller Zuversicht. »Man muss den Leuten ins Gewissen reden. Ich bin sicher, das funktioniert auch bei feinen Pinkeln. Meinem Vater hätte ich wegen dieser doofen Anzeige längst die Meinung gegeigt, aber leider krieg ich den ja nie zu Gesicht. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob er Segelohren hat oder nicht. Und welche Farbe seine Augen haben«, fügte sie finster hinzu.
    Oskar sah Mathilda mitfühlend und bewundernd zugleich an. »Echt?«, fragte er. »Hättest du das wirklich getan?«
    »Na ja, zumindest hätte ich es versucht«, erwiderte Mathilda ausweichend. Eigentlich hätte sie ihrer Mutter genauso gut längst die Meinung geigen können. Das Problem war nur, dass die sie sowieso nicht ernst nahm. Doch Mathilda wollte sich nicht unterkriegen lassen. Irgendjemand in diesem verdammten Veilchenweg musste doch wenigstens einen Hauch Menschenverstand haben!
    »Kommt, lasst uns bei Frau Seselfink anfangen«, forderte sie Oskar und Opa Heinrichen auf. »Wenn die Polizisten auch noch dort sind, fangen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.«
    »Ich bleibe besser hier«, sagte Opa Heinrichen. Mit hängenden Schultern schlappte er die Steinstufen zur Eingangstürhinauf und schlüpfte ins Haus. »Du kannst ihnen sagen, dass ich meinen Rasen ab sofort regelmäßig mähen und auch die Fenster immer ordentlich putzen werde«, setzte er mit schwacher Stimme hinzu. Dann schloss er die Tür und Oskar und Mathilda hörten, wie der Schlüssel

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