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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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jetzt zu handeln, trugen ihre Position energisch, ja sogar schroff vor. Sie fragten sich nicht, ob es vielleicht noch zu früh war zu handeln. Es ging einfach nur darum, dass für sie die Wartezeit zu Ende war.
    Das schien die Ansicht der Mehrheit in dem von Transparistahl umschlossenen Passagierbereich zu sein. Als die Trinkgefäße klirrten und teuer gekleidete Personen einander zu ihrem bevorstehenden Triumph gratulierten, hätte man denken können, die Austrittserklärung Ansions sei bereits unterzeichnet und weitergeleitet worden. Lachen erhob sich über die Konversation, als Scherze gemacht wurden, die die begierig erwarteten Reaktionen von gewissen wohl bekannten und herzlich unbeliebten Politikern auf die bevorstehende Erklärung vorwegnahmen.
    Unter den Feiernden war auch eine Handvoll, die sich dieser guten Stimmung nicht anschloss. Dazu gehörte Shu Mai, die sich eher zurückhaltend gab. Gelangweilt schaute sie durch den schützenden Transparistahl auf das endlose Panorama von Wohnhäusern und Fabriken. Gärten und städtischen Einrichtungen hinaus, die unter ihnen vorbeiglitten. Der Morgenhimmel war voll ähnlicher, wenn auch längst nicht so luxuriöser Fahrzeuge, die Leute zu ihren Wohnorten oder Arbeitsplätzen trugen. Milliarden von ihnen allein auf Coruscant, Billionen mehr über die Galaxis verstreut, und ihrer aller Schicksal würde sich durch die Entscheidung dieser Handvoll von Wesen in dem Transporter in geringerem oder größerem Maß ändern.
    Shu Mai wusste, das stellte eine große Verantwortung dar. Tatsächlich zu viel für eine einzelne Person, um auch nur daran zu denken. Aber sie war vorbereitet, genau das zu tun. Als Präsidentin der Handelsgilde bestand ihre Aufgabe darin, auch solche Entscheidungen zu treffen. Früher oder später mussten sich alle Wesen ihrem Schicksal stellen. Die meisten wandten sich davon ab. Sie hatte vor, ihres mit offenen Armen zu begrüßen.
    Jemand musste vortreten und aussprechen, was gesagt werden musste. Diese Siegesfeier geriet außer Rand und Band - besonders, wenn man bedachte, dass es noch gar keinen Sieg gab. Shu Mai ging zur Rückseite des Passagierbereichs und stellte sich auf einen kleinen Hocker. Es war keine besonders gute Plattform, aber schließlich sprach sie hier auch nicht die Gilden an.
    »Es ist zu früh!«, verkündete sie laut genug, um über das Geschwätz hinweg verständlich zu sein, ohne dass sie schreien musste.
    Die Gespräche verstummten. Alle drehten sich um und sahen sie an.
    »Es ist zu früh«, fügte sie leiser, aber immer noch in stählernem Ton hinzu, »um zu zeigen, was wir wirklich wollen, und uns selbst zu enthüllen.«
    »Entschuldigt, Shu Mai«, erklärte ein schlanker, aber starker Humanoide, der im Senat drei bewohnte Planeten vertrat, »aber es ist nicht nur nicht zu früh, hsst, es ist überfällig. Wir haben lange genug auf diesen Moment gewartet.« Dass das folgende Gemurmel der Anwesenden langsam lauter wurde, zeigte nur, wie sehr diese Ansicht von den andern Verschwörern unterstützt wurde.
    Shu Mai ließ sich nicht einschüchtern. Das tat sie nie. Personen, die sich leicht einschüchtern ließen, wurden nicht Präsidenten einer Organisation wie der Handelsgilde. »Hier steht alles, was wir haben, auf dem Spiel.
    All unsere Vorbereitungen, unsere sorgfältig ausgearbeiteten Pläne, kommen nach und nach zusammen. Aber nichts wird unseren gemeinsamen Traum mehr erschüttern als übereiltes Handeln.«
    »Nichts ist gefährlicher für die ohnehin schwächliche Unterstützung durch die noch schwankenden Systeme als eine unnötige Verzögerung«, erklang Widerspruch hinten aus der Gruppe. Das Gemurmel erhob sich erneut, diesmal noch lauter.
    Shu Mai hob beide Hände, um um Schweigen zu bitten. Da sie zu ihnen gehörte, gestanden sie ihr ihre Aufmerksamkeit zu, wenn auch nicht aus Respekt für ihr Beharren, sondern für die Macht, die sie innerhalb der Gilden hatte. Außerhalb der Transparistahlkuppel kam ein Speeder der Gesetzeshüter näher und überprüfte das Luxusvehikel. Obwohl der Transporter so gut gegen Abhörmaßnahmen von außen gesichert war, wie die moderne Technik es erlaubte, sprach Shu Mai erst weiter, als der Speeder wieder verschwunden war.
    »Meine Freunde, Ihr kennt mich alle. Ihr kennt meine Ergebenheit und die des Rests der Gilden für unsere Sache. Wir haben zusammen gearbeitet, zusammen geplant, zusammen Geheimnise vor dem Senat gehabt, um unsere vorsichtig entwickelten Absichten viele Jahre

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