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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zertrampelten.
    Obi-Wan wusste, wenn einer von ihnen den Mut verlor, wenn einer der Padawans in Panik geriet oder die Konzentration verlor, würden er und wer immer dabei blieb, vielleicht nicht imstande sein, genügend Intensität aufzubringen, um die vordrängende, immer ruheloser werdende Herde aufzuhalten. Er versuchte, den beiden Schülern seine eigene Meisterschaft einzugeben, ihnen etwas von seiner Kraft zu vermitteln. Aber als sie entschlossen vorwärtsgingen, immer tiefer in die Herde, geschah etwas Seltsames.
    Während Barriss standhielt, schien Anakin stärker zu werden. Es war, als wüchse die Macht in ihm angesichts der Herausforderung und der sehr wirklichen Nähe des Todes. Obi-Wan verstand nicht vollkommen, was geschah, aber im Augenblick war er auch viel zu beschäftigt, um das Phänomen zu analysieren. Im Augenblick zählte nur eine einzige Sache.
    Sie fanden Luminara bewusstlos am Boden. Sie hatte eine kleine, blutende Wunde an der Stirn. Ein rascher Blick zeigte Obi-Wan, dass die Verletzung nicht tief war. Dennoch, er konnte nicht sehen, welche inneren Verletzungen sie vielleicht bei ihrem Sturz erlitten hatte. Er spürte, wie Barriss' Hand in seiner zuckte. Er konnte der Padawan ihre Sorge ansehen, ihre Verzweiflung. Aber Barriss Offee war die Schülerin ihrer Meisterin. Als Heilerin hätte sie sich vielleicht sofort niedergekniet, um sich um ihre Meisterin zu kümmern. Als künftige Jedi wusste sie jedoch, dass jetzt nicht Heilen zählte, sondern die Aufrechterhaltung der Macht gegen die starken Tiere, die zischten und aufgeregt scharrten.
    Anakin zeigte körperliche wie geistige Kraft, als er sich die bewusstlose Luminara auf die Schultern hob. Zusammen drehten sie sich um und machten sich auf den Rückweg. Ein wachsender Teil der Herde wusste jetzt von den Eindringlingen in ihrer Mitte. Obwohl sich noch keine Gefahr gezeigt und kein Tier angegriffen worden war, reagierten die Surepp mit wachsender Unruhe.
    Es wurde schwieriger und schwieriger, sie zurückzuhalten. Schweiß lief Obi-Wan übers Gesicht. Trotz der Hilfe von Barriss und Anakin konzentrierte sich die Macht in ihm und es lag an ihm, die Energie aufrechtzuerhalten, mit der sie die Surepp zurückdrängten. Er konnte jetzt den Zaun sehen, nicht weit vor sich. Der wohlwollende Bayaar starrte ihn besorgt an und hätte die Besucher gerne ermutigt, wagte aber nicht, das laut zu äußern. Ein Stück hinter ihm standen die anderen Borokii, die zum Zuschauen gekommen waren, und flüsterten erschrocken miteinander.
    Etwas stieß gegen Obi-Wan und hätte ihn beinahe umgerissen. Einen Augenblick ließ seine Konzentration unter dem Aufprall der schweren Surepp-Flanke nach. Barriss warf ihm einen erschrockenen Blick zu, während auf Anakins Gesicht Verwirrung an die Stelle des Selbstvertrauens trat.
    Luminara auf Anakins Schultern rührte sich. Wenn sie jetzt aufschrie.
    Dann hatte der erschöpfte Obi-Wan den abgeschalteten Zaun hinter sich gebracht, und Anakin reichte seine Last hinüber. Kyakhta und Bulgan übernahmen Luminara, und Tooqui half, so gut er konnte. Gemeinsam legten sie die Jedi-Meisterin sanft auf den Boden. Barriss war sofort an Luminaras Seite und fuhr mit empfindsamen, geübten Fingern über die Stirn ihrer Meisterin, dann nutzte sie einen Zipfel ihres Gewands, um das Blut abzuwischen. Unter den sanften Bewegungen der Padawan stöhnte die bewusstlose Jedi leise.
    Hinter ihnen erklang ein lautes Brüllen. Das Geräusch von Knochen, die gegen Fleisch stießen, war zu hören. Anakin Skywalker taumelte halb, halb flog er über den Zaun, nachdem ihm ein Surepp einen festen Stoß mit dem Kopf verpasst hatte. Er prallte hart auf dem Boden auf und hätte dabei den erschrockenen Tooqui beinahe umgeworfen. Er überrollte sich und landete auf dem Bauch. Obi-Wan warf ihm einen nervösen Blick zu, dann erklang ein lautes Knistern. Ein Surepp blökte, dann ein anderes, als sie den schnell wieder aktivierten Zaun berührten und rasch zurückwichen.
    »Verletzt?«, fragte Obi-Wan pflichtschuldig.
    Anakin verzog das Gesicht und stand auf. »Nur meine Würde, Meister.« Er nickte zu der liegenden Luminara hin. »Wie geht es ihr?«
    Barriss blickte zu ihm auf. »Ich spüre keine inneren Verletzungen, aber ich kann nicht sicher sein.«
    Luminara öffnete die Augen. Sie blinzelte ein paarmal und lächelte nicht. »Helft mir auf.«
    »Meisterin Luminara«, begann Barriss, »ich bin nicht sicher, ob es weise wäre.«
    »Es war vermutlich auch nicht

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