Ein Sturm zieht auf
ausgefragt. Alle wollten sämtliche Einzelheiten der Besprechung erfahren. Besonders der Gwurran war sehr unterhaltsam oder nervtötend, je nachdem, in welcher Stimmung man sich gerade befand.
Als Bayaar schließlich hereinkam, wandten sich ihm alle sofort zu. Der Wächter schien einen Augenblick verblüfft über die Reaktion zu sein, aber darüber hinaus war seine Miene nicht zu deuten. Als er schließlich sprach, tat er es mit untypischer Förmlichkeit.
»Die Ältesten sind bereit, euch noch einmal zu sehen.« Er ging nach draußen. »Bitte kommt mit.«
Die beiden Jedi wechselten einen Blick, dann folgten sie Bayaar nach draußen. Wie zuvor gingen Anakin und Barriss hinter ihnen und unterhielten sich dabei leise.
»Sie sind also zu einer Entscheidung gekommen.« Anakin verkürzte seinen Schritt, damit Barriss neben ihm bleiben konnte. »Das wurde auch Zeit.«
»Immer ungeduldig du bist«, imitierte sie Meister Yoda. »Besser es ist, ein ruhigeres und längeres Leben zu führen.«
»Keine Ruhe in meinem Leben ich hatte, sage ich«, erwiderte er sofort. Sein Lächeln war unergründlich. »Keine Ahnung, wie ich reagieren würde, wenn ich nicht die meiste Zeit auf Messers Schneide stünde.«
Glühstäbe zeigten den Weg zum Beratungshaus. Keine Kerzen oder Öllampen, sondern moderne Beleuchtungskörper erhellten das Innere. Die Besucher ließen sich wieder vor dem Rat nieder. Ein paar Älteste hatten die Position gewechselt und saßen nicht mehr, wo sie zuvor gesessen hatten. Ob das etwas zu bedeuten hatte oder nicht, wusste Luminara nicht. Kyakhta und Bulgan hätten sie vielleicht informieren können, aber die Führer waren nicht hier.
Wieder standen die Jedi den Ansionianern allein gegenüber.
Die älteste Frau begann freundlich genug. »Wir haben den ganzen Tag über eure Bitte debattiert. Nach dem, was wir gehört haben, und nach unserem Gespräch mit euch, glauben wir Borokii, dass man dem Wort der Jedi vertrauen kann.« Luminara gestattete sich, ein winziges bisschen Zufriedenheit zu spüren.
»Daher«, fuhr die Frau fort, »haben wir entschieden, allem zuzustimmen, um was ihr bittet. Die Borokii werden mit den Städtern von der Einheit Frieden schließen, und Ansion wird in der Republik bleiben.«
Luminara konnte sehen, wie Anakin Barriss erfreut schubste. Beide Padawans konnten sich ein freudiges Grinsen nicht verkneifen. Obi-Wans Miene dagegen blieb gelassen wie immer.
»Im Gegenzug dafür bitten wir euch nur, eins für uns zu tun«, fuhr die Frau fort.
»Wenn es innerhalb unserer Möglichkeiten liegt«, erwiderte Luminara wachsam.
Der männliche Älteste übernahm das Gespräch. »Ihr habt bereits gezeigt, dass ihr schnell und geschickt seid und das, was ihr tun könnt, die Fähigkeiten selbst der besten Borokii-Krieger übersteigt. Die Jedi sind selbst hier als hervorragende Kämpfer bekannt.« Als er sich vorbeugte, bemerkte Luminara, dass die Überreste seiner Mähne vollkommen grau waren. »Unser traditioneller Feind, der Januul-Oberclan, lagert nicht weit von hier entfernt. Helft uns, ein und für alle Mal mit ihnen fertig zu werden, und ihr werdet euch für immer die Freundschaft und Zustimmung der Situng Borokii erwerben! Das ist unser Preis dafür, dass wir tun, um was ihr uns bittet.«
Das Grinsen verschwand von den Gesichtern der beiden Padawans. Wenn sie gestanden hätte, hätte sich Luminara wieder gesetzt. Von allen Bitten, die die Borokii an sie richten konnten, von allen Herausforderungen, hatten sie die eine gewählt, die die Jedi ihnen unmöglich gewähren konnten. Es war Jedi strengstens untersagt, in einem internen Disput zwischen einzelnen ethnischen Clans, Familien oder politischen Gruppen Stellung zu beziehen. Wenn je bekannt werden sollte, dass der Orden, in Angelegenheiten, die nicht die Republik als Ganzes betrafen, eine Gruppe bevorzugte, würde er seinen hoch geschätzten Ruf verlieren, unparteiisch zu sein. Es gab keine Möglichkeit, dass sie den Borokii helfen könnten, gegen diese Januul zu kämpfen und sie zu besiegen - es war vollkommen unmöglich.
Aber wenn sie das sagten, würden die Borokii sich weigern, die sorgfältig vorbereitete Übereinkunft mit der Einheit der ansionianischen Städter abzuschließen. Und da den Delegierten der Einheit und den Stadtbewohnern, die sie vertraten, dann innerhalb der Gesetze der Republik nichts weiter bevorstand als noch mehr Konflikte mit den Präriebewohnern, worden sie sich ihrerseits für einen Austritt des Planeten aus
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