Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
werden. So konnte kein Oberclan behaupten, das Geschehen zu leiten.
    Die Borokii stimmten mürrisch zu. Die Januul schlössen sich ihnen widerstrebend an. Die vier Außenweltler, die sehr genau wussten, dass Hunderte von vorstehenden Augen auf sie gerichtet waren, drehten sich um und verließen das Schlachtfeld. Sie taten ihr Bestes so zu tun, als wäre nichts Besonderes geschehen und als stellte die Sensation, die sie bewirkt hatten, für Vertreter des Jedi-Rats etwas Alltägliches dar. Aber in Wirklichkeit waren sie alle todmüde. Es gab nichts Anstrengenderes oder Herausfordernderes für einen ausgebildeten Kämpfer, als im Kampf zu stehen und zu versuchen, nicht zu töten, sondern das Leben der Gegner zu bewahren.
    Besonders, wenn diese Gegner ihr Bestes taten, einander zu vernichten.

17

    Obwohl die Borokii-Ältesten sich von ihren ehemaligen außerweltlichen Verbündeten verraten fühlten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als an der neuen Besprechung teilzunehmen. Die Januul ihrerseits misstrauten der ganzen Geschichte gewaltig.
    »Ihr habt uns angelogen!«, donnerte der älteste Borokii anklagend; ihm war egal, was die anwesenden Januul dachten. »Ihr habt Euren feierlichen Schwur gebrochen!«
    »Nicht im Geringsten«, erwiderte Obi-Wan ruhig. »Ihr habt uns gebeten, Euch zu helfen, mit Euren traditionellen Feinden, den Januul, fertig zu werden. Und genau das haben wir getan.« Sein dünnes Lächeln wurde ein wenig ausgeprägter. »Nichts ist je darüber gesagt worden, Euch zu helfen, sie zu besiegen.«
    Der Älteste hatte den Mund schon zu einer zornigen Antwort geöffnet, aber nun zögerte er. Schließlich setzte er sich wieder auf das mit Teppichen belegte Podium. Rechts von ihm kicherte eine alte Frau und ließ ihre Knöchel knacken -aber leise. Die Ältesten der Januul schienen ebenso verwirrt zu sein.
    Am Ende war es die Erkenntnis, dass beide Seiten sich gleichermaßen von den Jedi manipuliert fühlten, die zu ihrer Versöhnung führte, zumindest innerhalb der Bedingungen des vorgelegten Vertrags. Erst später, dachte Luminara, würden sie erkennen, wie viele Vorteile es beiden Seiten brachte, nicht nur miteinander Frieden geschlossen zu haben, sondern auch mit der Einheit der Stadtbewohner. Und das vor allem, indem sie einem Plan zustimmten, der erlaubte, dass Ansion ein und für alle Mal innerhalb der Republik und ihren Gesetzen unterwarfen blieb.
    Persönlich war Bayaar erfreut über dieses Ergebnis. Er hatte erwartet, bei einem Kampf viele Freunde zu verlieren, in seinem Clan und unter den Außenweltlern. Wer hätte ein solches Ergebnis voraussehen können?
    »Man sagt mir, die beiden Räte hätten allem zugestimmt, um was Ihr batet. Die Übereinkunft wird heute Abend auf die traditionelle Weise gefeiert, mit einem Festessen, an dem sowohl Borokii als auch Januul teilnehmen.« Wenn er Lippen gehabt hätte, hätte er damit geschnalzt. »Jene, die das Glück haben, eingeladen zu werden, werden danach etwas Wunderbares haben, woran sie sich erinnern können. Beide Clans haben auch ein Geschenk für Euch, aber man hat mir nicht mitgeteilt, um was es geht.«
    Es gab keinen Jubel im Besucherhaus, nur müdes, zufriedenes Lächeln und das Wissen, gute Arbeit geleistet zu haben. Wenn ihre Ausbildung nicht genügt hätte, wenn der Kampf zwischen drei Gruppen viel länger gedauert hätte, hätten sie alle schwer verletzt oder sogar getötet werden können. Nun gratulierten sie einander leise, und die erleichterten Meister machten den geschmeichelten Padawan Komplimente.
    Niemand war erfreuter als Anakin. Er hatte die Gelegenheit genossen, mit etwas anderem als mit Worten zu kämpfen, obwohl er das niemals zugegeben hätte. Vor allem nicht gegenüber Meister Obi-Wan. Sie würden jetzt nach Cuipernam zurückkehren - keinen Augenblick zu früh - und von dort nach Coruscant fliegen, um ihren Bericht persönlich dem Jedi-Rat vorzutragen. Solange nicht irgendwo in der Galaxis eine andere Krise ihre unmittelbare Aufmerksamkeit verlangte, würde man ihnen danach eine Zeit der Ruhe gewähren. Wenn er nur das Problem des Transports lösen könnte und wenn Meister Obi-Wan einverstanden wäre, wusste er genau, wie und wo er seine freie Zeit verbringen würde.
    Das Fest war alles, was Bayaar versprochen hatte, ein groß angelegtes Spektakel von Anblicken, Klängen, Essen und Trinken. Am nächsten Morgen verabschiedeten sie sich von ihren neuen Freunden bei den Januul und den Borokii. Als sie auf Cuipernam zueilten,

Weitere Kostenlose Bücher