Ein Sturm zieht auf
aufgeblähten Senats der Republik. Dieser »Jedi«. Vor ihrer Ankunft auf Ansion hatte der Delegierte Ranjiyn erklärt, dass ihr Ruf ihnen vorauseilte. Nun, haja, wenn man Fargane fragte, hatte dieser Ruf sich auch mit ihnen zurückgezogen. Man hatte ihnen Respekt erwiesen und sie als potentielle Retter des Friedens gegrüßt, und dann waren sie auf der endlosen Ebene von Ansion verschwunden.
Es war Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Obwohl er immer noch nicht sicher war, wie er abstimmen würde, wusste er eines ganz sicher: Diese Abstimmung war lange überfällig. Das sagte er auch seinen Kollegen.
»Sie sind immer noch irgendwo da draußen«, erwiderte der Delegierte Tolut. »Wir sollten noch ein wenig warten.« Der große, kräftige Armalat stand am Fenster im zweiten Stock und schaute nachdenklich nach Norden. Selbst seine Geduld ließ langsam nach. Während ihrer einzigen Begegnung hatten die Jedi ihm gewaltig imponiert. Aber schlaue Tricks waren kein Ersatz für Substanz. Wo waren sie - und noch wichtiger, wo war der Vertrag, den sie versprochen hatten und der zumindest die lange bestehende Spaltung zwischen den Städtern der Einheit und den Alwari-Nomaden beenden sollte?
»Ich werde Euch sagen, wo sie sind.« Alle wandten sich dem Sprecher zu. Als offizieller Beobachter einer Gruppe von Kaufleuten aus Cuipernam hatte Ogomoor keinen Einfluss auf das, was im Stadtrat geschah. Er konnte nur seine Meinung sagen. Aber mit jedem Tag, der verging, ohne dass sie eine Spur oder ein Wort von den besuchenden Jedi erhielten, bekamen seine Ansichten größeres Gewicht. »Sie sind weg.«
Der menschliche Delegierte Dameerd runzelte die Stirn. »Ihr meint, sie haben Ansion verlassen?«
Soerggs Majordomus tat gleichgültig. »Wer weiß? Ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr unter uns sind. Es gibt außer Cuipernam noch andere Raumhäfen auf dem Planeten, und ein gutes Schiff kann überall landen. Vielleicht sind sie nach Coruscant zurückgekehrt, vielleicht sind sie tot. Wie auch immer, sie haben nicht geliefert, was sie uns versprochen haben: dass die Alwari eine neue Übereinkunft auf Ansion akzeptieren.« Er machte eine bedeutungsvolle Geste. »Wie viel länger werdet Ihr noch warten? Wie auch immer Ihr bezüglich einer Loslösung aus der Republik entscheidet, diese ewige Unsicherheit ist schlecht fürs Geschäft.«
»Da kann ich Euch nur zustimmen«, schnaubte Fargane.
Ranjiyn warf dem ältesten Delegierten einen respektvollen Blick zu. »Ich gebe zu, dass wir zu einer Entscheidung kommen sollten. Ansions Zukunft wartet auf die, die sich hier versammelt haben.«
Ein innerlich widerstrebender Tolut versuchte immer noch, Zeit zu schinden. »Können wir diesen wohlmeinenden Besuchern nicht noch ein wenig mehr Zeit geben?«
»Wer sagt denn, dass sie wohlmeinend sind?«, fauchte Kandah. »Selbst nach ihren eigenen Definitionen dienen sie anderen Herren. Dem Jedi-Rat, dem Senat der Republik, vielleicht noch anderen. Sie tun, was man ihnen sagt. Wenn man ihnen gesagt hat, sie sollten aufbrechen, ohne mit uns zu sprechen, würde mich das nicht überraschen. Es wäre typisch für die langwierigen politischen Manipulationen, die der Senat so gerne vollzieht.« Sie hob zornig die Stimme. »Es gefällt mir überhaupt nicht, so behandelt zu werden!«
»Also am Ende der Woche.« Ranjiyn ließ sich nicht mehr von seinem Vorschlag abbringen. »Ich sage, wenn wir bis dahin nichts von ihnen gehört haben, sollten wir abstimmen.«
»Also gut«, murmelte Volune. »Endlich eine Entscheidung. Ich bin zwar der gleichen Ansicht wie Fargane, dass in dieser Sache schon viel zu viel Zeit verschwendet wurde, aber ich stimme diesem Zeitplan zu.« Er schaute zu dem ältesten Delegierte hin, und ein Blick aus Menschenaugen begegnete dem aus ansionianischen. »Fargane?«
Der Repräsentant gab ein gurgelndes, kehliges Geräusch von sich. »Noch mehr Zeitverschwendung. Haja, also gut. Aber nicht länger«, schloss er warnend. »Tolut?«
Der Armalat wandte sich von dem Fenster ab, an dem er gestanden hatte. »Ich glaube, die Jedi sind wirklich wohlmeinende Personen. Aber wer weiß, was man ihnen aufgetragen hat, oder was ihnen zugestoßen ist? Sie haben zu viel vorausgesetzt.« Mit seiner schweren Hand machte er eine zustimmende Geste. »Am Ende der Woche. Einverstanden.«
Also wurde es beschlossen. Keine Verzögerungen und Ausreden mehr. Jedi oder nicht, Vertrag oder nicht, sie waren alle ihren Wahlkreisen gegenüber verantwortlich, deren
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