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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hinter sich gelassen hatten, der Planet Ansion aber genügend eigene Gefahren aufwies.
    Während sie und Obi-Wan mit der Gelassenheit weiter ritten, die für reife Jedi typisch war, reagierten ihre Padawans weniger ruhig. Der Vorfall mit den Gairks hatte sie ein wenig nervös gemacht. Trotz der bequemen Position auf dem Rücken ihrer Suubatars hoch über dem Grasland betrachteten sie weiterhin alles als mögliche Gefahr. Luminara nahm Barriss' Reaktion milde amüsiert zur Kenntnis, sagte aber nichts dazu. Nichts lehrte eine Padawan besser, wann sie springen und wann sie sich entspannen musste, als Erfahrung im Feld.
    Was Anakin anging, schien er manchmal beinahe eifrig auf einen neuen Angriff zu warten, als suchte er nach einer Gelegenheit zu zeigen, was er konnte. Obi-Wan hatte davon gesprochen, wie gut der junge Mann mit einem Lichtschwert umgehen konnte. Aber sie wusste. um ein wirklich guter Lichtschwertkämpfer zu sein, musste man auch wissen, wann man die Waffe nicht benutzen sollte. Dennoch, es fiel ihr schwer, Anakin zu kritisieren. Er wollte andere so unbedingt beeindrucken und es ihnen recht machen.
    Der Schwarm von Ongun-nur lieferte eine hervorragende Lektion. Sie flogen aus dem Westen heran, und ihre riesigen ballonartigen Flügel verdunkelten bald schon den Himmel.
    Man konnte es einem Außenweltler nicht übel nehmen, wenn er glaubte, dass diese riesigen Fluggeschöpfe mit ihren langen, rapierartigen Schnäbeln und leuchtend gelben Augen eine Gefahr darstellten. Als die Ognun-nur ihren Kurs auf die Reisenden beibehielten, zog Anakin sein Lichtschwert, aktivierte es aber nicht, während Barriss sich überzeugte, dass ihre eigene Waffe ebenfalls bereit war.
    Der Schwärm kam stetig näher und versuchte nicht einmal, die auf ihn zurennenden Suubatars zu umfliegen. Anakins Zeigefinger berührte nervös den Knopf an seinem Lichtschwert. Unfähig, noch länger ruhig zu bleiben, drängte Barriss ihr Reittier nach vorn, bis sie neben ihrer Lehrerin war.
    »Meisterin Luminara, sollten wir nicht etwas unternehmen?« Sie zeigte auf den näher kommenden Schwärm. »Diese Dinger, was immer sie sein mögen, kommen direkt auf uns zu.«
    Luminara deutete ebenfalls, aber nicht auf die herabstürzenden Ongun-nur, sondern auf Kyakhta. »Schau dir unsere Führer an, Barriss. Sehen sie aus, als erwarteten sie einen Angriff?«
    »Nein, Meisterin, aber das bedeutet nicht, dass sie keine Angst haben.«
    »Du musst unterschiedliche Spezies besser studieren, meine Liebe. Beobachte die intelligenten Eingeborenen jedes Planeten, und bringe in Erfahrung, wie sie auf mögliche Gefahren reagieren. Traue deinen eigenen Sinnen. Und selbstverständlich solltest du wachsam bleiben. Aber es ist auch nicht notwendig, übereilte Schlüsse zu ziehen.« Sie hob die Hand und zeigte auf den dunklen Schwärm, der sie beinahe erreicht hatte. »Nur weil etwas groß ist und Furcht erregend aussieht, muss es nicht auch gefährlich sein. Sieh, wie der Wind sie hin und her wirft.«
    Das stimmte. Bei all ihrer Größe ritten die Ongun-nur auf dem Wind und manipulierten ihn nicht. Sie flogen nicht auf die Reisenden zu, weil sie angreifen wollten, sondern weil sie hofften, dass die Gruppe auf den Suubatars ihnen aus dem Weg gehen würde. Im letzten Augenblick konnten die riesigen Flugwesen ihren Abstiegswinkel so gerade eben genug ändern, um an den Reitern vorbeigetragen zu werden. Dennoch kamen sie ihnen so nahe, dass Barriss und Anakin unwillkürlich die Köpfe einzogen. Dabei sahen sie, dass die Flügel der Ongun-nur dünn wie Papier waren und ihre riesigen Körper von Luft aufgebläht wurden, nicht von Muskeln. Diese Geschöpfe gingen, wohin der Wind sie trug, und konnten nicht gegen ihn anfliegen. Als der Schwarm sah, dass die Suubatars und ihre Reiter in seine Richtung kamen, hatten die Flugwesen wahrscheinlich mehr Angst vor den Reisenden gehabt als umgekehrt.
    Es war eine belehrende Begegnung, eine, deren Lektion Barriss sich wie immer sofort einprägte. Von diesem Zeitpunkt an achtete sie mehr auf die Reaktionen ihrer Führer als darauf, was sich am Himmel oder im Gras zeigte. Entsprechend fühlte sie sich auch gerechtfertigt, wachsamer zu werden, als Kyakhta und Bulgan einige Zeit später ihre Suubatars verlangsamten und sich gerader im Sattel aufrichteten.
    Als sie über eine Anhöhe kamen, blickten sie auf eine sanfte Senke in der Prärie hinab. Dort hatte sich ein großer, aber seichter See gebildet. Wenn man von der Mitte einmal absah,

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