Ein Sturm zieht auf
sein Leben aufs Spiel setzte, um das zu tun.
Aber er sprang vor Freude auf und ab, als er später an diesem Nachtmittag sah, dass seine Freunde aus einem Wagen gebracht wurden, den acht Sadains zogen. Einer nach dem anderen wurden sie dem Wind, der Sonne und frischer Luft ausgesetzt. Nach einiger Zeit wurden sie wieder in den Transporter zurückgebracht, und sein oder ihr Platz auf dem Kutschbock von einem anderen eingenommen. Zitternd vor Aufregung begann Tooqui zu zählen. Sie waren alle da: die vier Jedi ebenso wie die beiden so verächtlich redenden Alwari. Nach dem, was er von seinem Versteck im hohen Gras aus sehen konnte, schien keiner von ihnen verwundet zu sein. Man hatte ihnen Kapuzen über die Köpfe gezogen, sie geknebelt und gut genug gefesselt, um selbst die Jedi zu kontrollieren. Der fette Baiuntu mochte ein Lügner und Heimlichtuer sein, aber er wusste offenbar genau, was er tat.
Wie im Namen der Regengötter sollte er sie befreien?, fragte sich Tooqui. Erst würde er sich ins Lager schleichen müssen. Dann musste er irgendwie mit den Wachen zurechtkommen. Qulun-Wachen, größer und stärker als er. Er hatte keine Waffen außer Steinen. Und wenn er wirklich ihren Wagen erreichen würde, ohne dass man ihn entdeckte, und er sich um alle Wachen kümmern konnte, würde er immer noch Zeit brauchen, um seine vier Freunde zu befreien, und vielleicht auch die beiden Alwari. Danach würden sie ihre Habe holen, ihre Suubatars losbinden und unverletzt auf die Prärie hinausreiten müssen. Zehn Tooquis wären nicht genug, um so etwas zu erreichen, und er war ganz allein!
Sich mehr zu wünschen, würde ihm nicht helfen, das wusste er. Und Gwurran waren zäh. Sie hatten feindseliges Gelände und Furcht erregende Tiere nicht durch Wunschdenken überlebt. Wenn ihnen die Mittel fehlten, fanden sie akzeptablen Ersatz oder erfanden ihn.
Das war es, wusste er. Er musste sich schnell etwas ausdenken. Vernunft und Logik mochten nichts als unvermeidliches Versagen prophezeien, aber Tooqui kompensierte seinen geringen Wuchs mit einem übergroßen Ego. Wenn schon sonst nichts anderes, würde seine Großspurigkeit ihn nicht im Stich lassen.
Wenn er doch nur eine Möglichkeit finden konnte, das den Qulun verständlich zu machen!
Jeder Schritt, jede Vorwärtsbewegung der ziehenden Sadains brachten ihn weiter von zu Hause weg, aus der Sicherheit der vertrauten Hügel und der Wärme des Gwurran-Stamms. Er versuchte, nicht daran zu denken, wie weit er von allem entfernt war, was er kannte. Wasser war kein Problem, denn in kleinen Tümpeln und Senken im fest gestampften Prärieboden hatte sich Regen gesammelt. Aber er brauchte Zeit, um nach Essen zu suchen, und musste sich dann noch mehr beeilen, um die stetig weiterziehende Karawane wieder einzuholen. Auf diese Weise vergingen ein Tag, und dann noch einer, und noch einer. Müde, schmutzig und erfüllt von Heimweh gelang es dem Gwurran dennoch, irgendwie mit der Prozession Schritt zu halten.
Es war Abend, und er war einer Rettung seiner Freunde immer noch nicht näher als vor Tagen, als er sich im Kholot-Bau versteckt hatte. Bei Einbruch der Nacht suchte er wieder einmal Schutz vor Raubtieren und musste sich zu diesem Zweck weiter und weiter vom Lager entfernen. Er bedauerte, sich aus dem Licht der Glühstäbe des Lagers bewegen zu müssen, auch wenn er sie aus der Ferne noch sehen konnte. Aber Sicherheit war wichtiger als ein ermutigendes Leuchten in der Nacht. Wenn er keinen Tierbau und keinen hohen Baum fand, würde er sich zwischen ein paar große Steine quetschen müssen, bevor er sich ein wenig Ruhe erlaubte.
Was er stattdessen bemerkte, war ein fernes Grollen und Dröhnen. »Ou, Pifgot!«, murmelte er. Als wäre seine derzeitige Situation nicht schon schlimm genug, stand auch noch Regen bevor. Und ziemlich heftiger, wenn man dem Geruch nach ging. Wind wirbelte um ihn herum, als wüsste er plötzlich nicht mehr, welche Richtung er nehmen sollte, und der Geschmack kommender Feuchtigkeit lag schwor in der Nachtluft. Kapchenaga dröhnte im Norden und kündigte seine Ankunft an, indem er das Licht-das-brannte vorausschleuderte.
Das Lager würde sich auf das drohende Gewitter vorbereiten: Sie würden die Verbindungsnähte der Hütten versiegeln, Fenster schließen, Vieh sichern und Fahnen und Werbebanner aufrollen und wegpacken. Die Qulun und ihre Gefangenen würden das Unwetter sicher und gemütlich in festen Zufluchten aussitzen, gewärmt von heißem Essen und
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