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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Nähe konnte sie hören, dass Anakin etwas Unverständliches durch seinen Knebel und die Kapuze grollte.
    »Also wirklich«, protestierte Baiuntu, »ich verstehe kein Wort von dem, was ihr da sagt. Die Essenz eurer Aussage ist allerdings klar genug. Wie ihr inzwischen wohl wisst, bin ich so etwas wie ein Experte für Essenzen. Wenn es Zeit wird, euch etwas zu essen und zu trinken zu bringen, wird man sich nacheinander um euch kümmern. Glaubt mir, ich respektiere die Fähigkeiten der Jedi ebenso wie jeder andere. Meine Leute und ich werden kein Risiko eingehen. Zu diesem Zweck habe ich dafür gesorgt, dass die Komlinks, die ihr bei euch trugt, irreparabel zerstört wurden. Also werdet ihr die von uns so verachteten, wenn auch profitablen Stadtleute nicht zu Hilfe rufen können, selbst wenn es einem von euch gelingen sollte, sich zu befreien.« Luminara spürte, wie sein schwerer Schritt sich zurückzog, als er auf die Tür zuging.
    »Schon bald wird dieses Besucherhaus, das letzte im Lager, das noch steht, abgebaut und verpackt werden. Man hat eine weitere mobile Einrichtung für euch vorgesehen. Ich bedaure zwar, dass ich euch den Anblick der Landschaft nicht gönnen kann, aber ihr werdet sie zumindest riechen können. Genießt den kühlen Wind auf der Prärie, meine geschätzten Gäste. Und bitte, keine dramatischen Fluchtversuche. Das würde ich persönlich nehmen.«
    Sobald einer von uns sich befreien kann, wirst du tatsächlich etwas persönlich nehmen, dachte Luminara wütend. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben und ihre Ausbildung zu nutzen. Jeder Jedi wusste, dass Zorn das Denken verwirrte und dass Rache bestenfalls eine archaische Energieverschwendung darstellte.
    Jemand wollte nicht, dass sie so schnell nach Cuipernam zurückkehrten. Wie lange dauerten zwei Teile eines Zuchtzyklus? Und was sollte es bringen, sie erst gefangen zu halten und dann wieder gehen zu lassen? Unter der Kapuze wurden ihre Augen ein wenig größer.
    Der Einheits-Rat! Sie und Obi-Wan hatten versprochen, ihnen eine Übereinkunft mit den Alwari zu verschaffen. Wenn sie nicht in absehbarer Zeit zurückkehrten, würde das die Position der Ratsmitglieder stärken, die sich für ein Ausscheiden des Planeten aus der Republik aussprachen. Würden sie über einen solchen Schritt abstimmen, ohne auf einen Bericht der Jedi zu warten? Wie alle Politiker waren die Räte ihren Wählern Rechenschaft schuldig. Sie würden nicht ewig warten. Sie warteten vielleicht nicht einmal zwei Teile des Zuchtzyklus.
    Jemand war offensichtlich dieser Ansicht. Wer hatte das meiste zu gewinnen, wenn die Jedi ihren Auftrag nicht ausführen konnten? Wer außer den bereits entschlossenen Separatisten? Wer hatte den Angriff gegen sie und Barriss unterstützt und dann die Entführung der Padawan arrangiert?
    Obwohl ihre Nase nicht so empfindsam war wie die eines Suubatar, war sie sicher, in der Ferne die Essenz eines Hutt zu riechen.
    Sobald sie nach Cuipernam zurückgekehrt waren, würden sie ein paar Worte mit diesem Soergg sprechen müssen, dachte sie grimmig. Ein paar ziemlich harsche Worte. Was Luminara besonders interessierte - und sie war sicher, dass es dem Jedi-Rat ebenso ging -, war die erheblich größere Frage, wer hinter dem Hutt steckte. Aber bevor sie Soergg verhören konnten, würden sie sich aus der vergoldeten Gefangenschaft der habgierigen Qulun befreien müssen - und zwar schnell.

    Tooqui sah aus dem hohen Gras zu, wie die Qulun das Lager abbrachen. Häuser und die wenigen aufgebauten Handelsbuden wurden ordentlich zusammengefaltet, Waren verstaut, der gesamte Besitz eines nomadischen Clans sorgfältig verpackt. Der Prozession folgten überzählige Sadains, und wichtiger, die sechs Suubatars, die seinen neuen Freunden gehörten. Als die Karawane sich in Bewegung setzte, bewegte Tooqui sich mit ihnen und verfolgte sie aus einiger Entfernung. Mit der Zeit wurde er verwegener und wagte sich immer näher an den Konvoi. Größere Nähe ermöglichte es ihm, Individuen zu erkennen und dabei immer noch versteckt zu bleiben.
    Er erkannte einige Clanangehörige. Als Ersten den rundlichen Baiuntu. Der Häuptling ritt an der Spitze der Prozession auf einer Plattform mit bunten Bändern, die frisch in der Brise knatterten, handgemachten Windorgeln, Qulun-Fähnchen und bunter Werbung für die Handelsgüter des Clans. Tooqui war so sehr damit beschäftigt, die Bewegungen der Qulun zu verfolgen und sich weiterhin zu verbergen, dass er beinahe vergaß, wieso er

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