Ein sueßes Stueck vom Glueck
der liebe Gott gut mit einem.«
»Genau das habe ich auch gedacht«, rief Maggie voller Verwunderung aus.
»Ist das nicht ein Ding? Da hat der liebe Gott Cade Corey gleich zweimal zu seinem Werkzeug gemacht. Ich hoffe, sie weiß das zu schätzen.«
Der Eintrag in dem »Wie stehle ich Schokolade in zehn Schritten«-Blog enthielt ein paar gute Tipps, befand Cade. Abgesehen vom ersten – Sorge dafür, dass du für niemand Geringeren als Sylvain Marquis eingebuchtet wirst . Das machte ihn nur noch hochnäsiger, als er ohnehin schon war. Wie gut sein Englisch wohl war?
Aber Schritt fünf – Wie man der Haft in einem französischen Gefängnis entgeht – könnte sie vielleicht noch mal gebrauchen.
Die Kommentare enthielten inhaltlich gleichermaßen Neid auf die Diebin wie Empörung im Hinblick auf Sylvain Marquis. »Sollte Schokolade nicht allen zur Verfügung stehen?«, schrieb Cade hastig und schickte es ab, ehe sie noch einmal darüber nachdenken konnte. Vermutlich sollte sie sich besser nicht anonym an Debatten beteiligen, die sie selbst betrafen.
Davon abgesehen war sie nicht unbedingt der Meinung, dass Schokolade allen frei zugänglich sein sollte. Sie wollte, dass das Endprodukt möglichst für alle zu haben war, aber den Zugang zum Unverfälschten des darin enthaltenen Wissens wollte sie allein für sich.
Und vielleicht noch seinen sexy dunkelhaarigen Lord des Geheimnisses.
»Du bist meine Heldin«, sagte ihr Großvater am Telefon. »Bist du sicher, dass es gut war, ein zweites Mal dorthin zurückzukehren? Konntest du nicht schon beim ersten Mal alles Notwendige mitgehen lassen?«
Cade sah sich um. Sie versuchte das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und Paris zu genießen, während sie für ihren Vater die Berichte zu Devon Candy durchging, und hatte sich deshalb mit ihrem Laptop an die Seine gesetzt. Die Tatsache, dass W-Lan weithin frei zugänglich war, beinhaltete allerdings auch die Gefahr, weiterhin von Blog-Einträgen abgelenkt zu werden. Und ihre Finger waren steif. Es war ein bisschen frisch.
Links von ihrem Sitzplatz aus kaltem Beton erhob sich über dem braunen Wasser das Strebewerk von Notre-Dame, zu beiden Seiten überspannten Brücken den Fluss. Jedes Mal, wenn eines der spärlich mit Touristen besetzten Boote vorbeifuhr, ertönte knisternd »La vie en rose« aus den Lautsprechern. Bei jeder Brise wirbelten gelbe und dunkelbraune Blätter um ihre Füße, herabgefallen von den Platanen, welche die oberen und unteren Quais säumten. In Paris war der Spätherbst kein Spektakel leuchtender Farben. So schön die Platanen im Sommer waren, verabschiedeten sie sich nicht mit einem großen Knall, sondern laugten zu einem grau-gelben Braun aus und gaben ihre Blätter nur widerstrebend her. Paris zog sich von der joie de vivre des Sommers in Schwermut, eisigen Wind und Sehnsucht zurück.
»Ich kann seine Rezepte nicht finden, Grandpa!«
»Wenn er schlau ist, schließt er sie nachts ein. Wie ist es um deine Fähigkeiten als Safeknacker bestellt?«
»Ein Safe? Das wäre nun doch ein bisschen paranoid«, sagte sie streng.
»Mag sein«, sagte ihr Großvater. »Unsere sind jedenfalls in einem Safe in einem Safe in einem Safe und verschlüsselt, aber unsere Schokoladen sind ja auch wichtig. Es gibt Leute, die brauchen sie jeden Tag, um zu überleben. Seine Schokolade ist nur so Luxus-Kram für Leute, die ohnehin schon alles haben, das man für Geld kaufen kann. Aber sag mir eines: Hast du gesehen, ob er mit Spinat experimentiert? Oder Kohl? Kohl hat total viele Nährstoffe.«
»Toute seule, chérie?« , fragte eine männliche Stimme, und Cade wandte sich von der Seine-Hintergrundszenerie ihres Laptops zu ihr um und schaute den Sprecher verdutzt an.
Da sie in einer kleinen Stadt aufgewachsen war, die ihr praktisch gehörte, war sie es nicht gewohnt, sich auf Begegnungen mit Unbekannten einzulassen. Zunächst einmal, weil es nur sehr wenige Fremde gab. Und zweitens mussten sie, wenn sie sie näher kennenlernen wollten, mehrere Milliarden auf dem Konto haben. Für sie und ihre Schwester Jaime war klar, dass es nur sehr wenige Leute gab, die sie heiraten konnten. Sie wollten vermeiden, dass ein hinterhältiger Mann jemals Unterhalt fordern konnte, der ein großes Stück aus Corey Chocolate schneiden würde, nur weil dieser Mann ihnen einmal weisgemacht hatte, sie gefielen ihm.
Es war nicht schön, das zu wissen, aber so war es nun mal. Es gab einfach nur eine begrenzte Anzahl von Dingen, vor
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